Rummelsberg, 12.01.2016. Anlässlich des traditionellen Rummelsberger Orthopädentages versammelten sich auch dieses Jahr wieder Orthopäden aus der gesamten Metropolregion im Krankenhaus Rummelsberg. Zentrales Thema der Veranstaltung war die Gelenkfunktion.
„Zu unserer Natur gehört die Bewegung.“ Schon der französische Philosoph Pascal brachte im 17. Jahrhundert ein Grundbedürfnis des Menschen auf den Punkt. Doch was, wenn Bewegung nicht mehr möglich oder teilweise eingeschränkt ist? Dort, wo Knochen aneinandergrenzen und gegeneinander beweglich sind, müssen Gelenke vorhanden sein. Denn die reibungsfreie Beweglichkeit ist nur gewährleistet, wenn die Knochenenden nicht unmittelbar aufeinander reiben. Die Gelenke des menschlichen Körpers sind als Stützen des Bewegungsapparats neben den Knochen immer besonderen Belastungen ausgesetzt. Mit Blick auf den demografischen Wandel und die alternde Gesellschaft erlangt das Verständnis über die Gelenkfunktion somit eine immer wichtigere Rolle in der Medizin.
Expertenvorträge zu jedem Gelenk
Anlass genug für die Chefärzte des Krankenhauses Rummelsberg, dieses vielseitige Themengebiet von verschiedenen Seiten aufzuarbeiten und mit niedergelassenen Kollegen aus der Metropolregion Nürnberg zu erörtern. Dafür beleuchteten die Experten in abwechslungsreichen Präsentationen die „Gelenkfunktion“ aus ihrem jeweiligen fachlichen Blickwinkel. Im Einführungsvortrag referierte Prof. Dr. Richter über die Auswirkungen der Gelenkfunktion an Fuß und Sprunggelenk auf die Mobilität. Prof. Dr. Dr. Drescher widmete sich dem Thema Rheuma, der häufigsten entzündlichen Gelenkkrankheit beim Menschen. Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit kann die Orthopädische Rheumachirurgie die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern.
Das Einsetzen von Kunstgelenken gehört heutzutage zum medizinischen Standard. Doch was tun, wenn das Gelenk gewechselt werden muss und eine sehr niedrige Knochenqualität einen weiteren Eingriff erschwert. Diese aktuelle Frage thematisierte Chefarzt Lenz in seinem Vortrag. Prof. Dr. Strobl erläuterte die Voraussetzungen für die Entwicklung physiologischer Gelenkfunktion beim heranwachsenden Menschen. Dr. Dorner widmete sich dem anderen Ende des Lebensweges und berichtete über die große Bedeutung einer erhaltenen Gelenkfunktion bei Patienten im höheren Alter. Sein Kollege Dr. Vieweg informierte über aktuelle Möglichkeiten der Wirbelsäulenchirurgie bei alten und hochbetagten Patienten. Prof. Dr. Stangl betrachtete den schulternahen Oberarmbruch und die Folgen für die Funktion des Schultergelenks. Dr. Winterholler als Vertreter der Neurologie brachte seine Perspektive zum Gelenkschmerz bei Bewegungsstörungen und Muskelsteifheit ein.
Traditionsreiche Veranstaltung
Mit jährlich rund 100 Ärzten aus Orthopädie und Unfallchirurgie hat die Veranstaltung in den traditionsreichen Räumen des Krankenhauses Rummelsberg seit nahezu drei Jahrzehnten einen festen Platz im Kongresskalender der bayerischen Orthopäden und Unfallchirurgen. Organisator und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Richard Stangl: „Wir freuen uns jedes Jahr über die anregenden Diskussionen mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen zu den wichtigsten orthopädischen Themen. Es gehört zur Tradition des Krankenhaus Rummelsberg, die Kooperation und Kommunikation mit den niedergelassenen Kollegen durch Fachveranstaltungen wie dem Orthopädentag zu fördern, um das bestmögliche Behandlungsergebnis für unsere gemeinsamen Patienten zu erreichen.“