Rummelsberg. Das neue Pflegeberufegesetz hat dafür gesorgt, dass die Ausbildungen einerseits in der Kranken- und Kinderkrankenpflege sowie andererseits in der Altenpflege zusammengelegt werden. Der Vorteil: Es bleiben drei Jahre Zeit, den eigenen Schwerpunkt zu finden und man bleibt im Berufsleben flexibel. Diese Neuerung sehen die Verantwortlichen der Rummelsberger Diakonie und des Krankenhauses Rummelsberg als große Chance und bieten zum 1. September eine attraktive, gemeinsame Ausbildung an. Zu diesem Zweck wurde nun ein Kooperationsvertrag unterzeichnet.
„Sowohl die Rummelsberger Diakonie als auch das Krankenhaus Rummelsberg haben einen reichen Erfahrungsschatz bei der Ausbildung von jungen Menschen und beide sind auf ihren Gebieten sehr erfolgreich. Insofern ist dieser Schulterschluss für uns eine logische Folge. Mit der Kooperation bieten wir künftig eine attraktive Ausbildung im Bereich Pflege an“, erklärt Frank Stauch, Geschäftsführer am Krankenhaus Rummelsberg. Zusammen mit Christian Oerthel, dem Leiter des Fachbereichs Berufliche Schulen und Studiengänge für soziale Berufe bei der Rummelsberger Diakonie, wurden nun die vertraglichen Rahmenbedingungen geschaffen, damit ab 1. September die ersten Pflegefachmänner und Pflegefachfrauen in Rummelsberg ausgebildet werden können. „Der große Vorteil dieser Reform liegt darin, dass dadurch eine international anerkannte Ausbildung geschaffen wird. Nach einem erfolgreichen Abschluss ist man befähigt, in allen drei Bereichen – Kinder-, Alten und Erwachsenenpflege – zu arbeiten“, erklärt Christian Oerthel. Bereits kurz nach Bekanntwerden der Pflegereform traten Verantwortliche des Krankenhauses in Kontakt mit ihm, um künftig eine gemeinsame Ausbildung in diesem Bereich anzubieten. „Für beide Seiten ist es sicherlich eine Win-Win-Situation. Wir haben die Expertise in Sachen Schulausbildung und zahlreiche Senioren-Einrichtungen und das Krankenhaus Rummelsberg fungiert als Träger der praktischen Ausbildung im Bereich Kinder- und Krankenpflege, der seit Jahren bereits erfolgreich Krankenpflegehelfer ausbildet. Dass das gemeinsame Angebot auf großes Interesse stößt, zeigt allein die Tatsache, dass bereits 20 Plätze vergeben sind“, so Oerthel. Ziel sei es, eine qualitativ hochwertige Ausbildung im Sinne des Pflegeberufegesetzes anzubieten. Während die schulische Ausbildung in der Diakonieeigenen Berufsfachschule für Pflege in der Breslauer Straße in Nürnberg stattfindet, wird die praktische Ausbildung und Anleitung im Krankenhaus Rummelsberg stattfinden. Für diesen Zweck wurde dort ein Skill Center geschaffen.
Skill Center mit Schauspielpatienten und Pflegepuppe
Im sogenannten Skill Center können Krankenzimmer nachgestellt werden, Übungen mit Materialien und Einrichtungen aus dem Pflegealltag stattfinden, komplizierte Fallsituationen ohne Zeitdruck geübt und an Simulationspatienten und computergestützten Modellen das Gelernte angewandt und besprochen werden. Freigestellte Praxisanleiter bereiten die Auszubildenden auf die Arbeit am Patienten vor und arbeiten eng mit der Schule zusammen, um Theorie und Lernfelder für die Praxis zu verknüpfen. Simulierte Pflegepraxis mit Hilfe von ausgebildeten Schauspielpatienten, eine Nursing Anne (Pflegepuppe), welche als authentisches Übungsmodell dient, und interessante Einsatzpläne mit Hospitationen in Diagnostik und Therapie sowie E-Learning-Tutorials runden das attraktive Angebot ab. Und auch besonders gute Leistungen und geringer Ausfall werden im zweiten Ausbildungsjahr belohnt – und zwar mit einem Studienaustausch zum Bildungspartner nach Bern in die Schweiz.
Zugangsvoraussetzungen für Interessierte
Für die generalistische Ausbildung werden Bewerber aufgenommen, die einen mittleren Bildungsabschluss oder eine vergleichbar abgeschlossene Berufsausbildung vorlegen können. Für Pflegefachhelfer besteht zudem die Option, mit Antrag ins zweite Ausbildungsjahr der generalistischen Ausbildung einzusteigen. Bewerber mit Migrationshintergrund benötigen ein B2-Zertifikat Deutsch. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung ist eine Übernahme seitens der Rummelsberger Diakonie und des Krankenhauses Rummelsberg bereits im Vorfeld garantiert.