Rummelsberg

Ein Interview mit Prof. Dr. Richard Stangl, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie am Krankenhaus Rummelsberg, anlässlich des Internationalen Tag des älteren Menschen.

Altersgerechte Behandlung bedeutet Maßarbeit

Rummelsberg, 01.10.2015. Die demografische Pyramide verschiebt sich, die Lebenserwartungen steigen und die Menschen werden immer älter. Das verändert viele Bereiche unserer Gesellschaft – auch die medizinische Entwicklung und die Anforderungen an altersgerechte, medizinische Angebote. Das zunehmende Lebensalter vieler Patientinnen und Patienten stellt auch die Unfallchirurgie am Krankenhaus Rummelsberg vor neue Herausforderungen.

Dazu Fragen an Richard Stangl, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Unfall-, Schulter- und Wiederherstellungschirurgie, Sportmedizin und Sporttraumatologie am Krankenhaus Rummelsberg.

Was unterscheidet einen jüngeren Patienten von einem älteren Patienten?
Es verändern sich bei einem älter werdenden Patienten nicht nur die Sinneswahrnehmung und die Einstellung gegenüber vielen Themen. Es kommt auch zu einer Veränderung der Stabilität der Knochen, meist nimmt die Muskelkraft ab und die Reflexfähigkeit des Menschen verringert sich. Das führt zu einer Einschränkung der Mobilität. Unabhängig von einer steigenden unfallbedingten Verletzungsgefahr treten auch chronische Erkrankungen mit zunehmendem Alter verstärkt auf. All das macht Diagnosen komplexer und Therapien perioperativ – also vor, während und nach einer Operation – komplizierter. Hier stehen die Altersmedizin und die Alterstraumatologie vor ganz neuen Herausforderungen.

Was sind Ihrer Meinung nach die typischsten „altersbedingten“ Beeinträchtigungen und welche besonderen Behandlungsmethoden kommen am Krankenhaus Rummelsberg zum Einsatz?

Da ist zum einen die allgemein bekannte Volkskrankheit der Arthrose der großen Gelenke. Zum anderen kommt es auch durch die genannten Veränderungen im Alter zu mehr Unfällen oder sonstigen Verletzungen und dadurch zu Brüchen der Schulter, der Handgelenke, des Beckens, der Wirbelsäule oder zu Schenkelhalsfrakturen. Wir betrachten im Krankenhaus Rummelsberg den gesamten Patienten, seinen individuellen, altersbedingten Gesamtgesundheitszustand und seine Bedürfnisse. Wir setzen grundsätzlich auf ein ganzheitliches Behandlungskonzept, das gilt auch für meinen Bereich der Unfallchirurgie und orthopädischen Chirurgie. Denn auch im mittleren Lebensalter können zum Beispiel Umstellungsoperationen anstatt von Teil- oder Vollprothesen sinnvoll sein. Hier gibt es etablierte und von uns angewandte Methoden, die den Einsatz von Prothesen hinauszögern können. Sollte aber der Einsatz von Prothesen das richtige Konzept sein, sind wir mit unserer zertifizierten Endoprothetik in der Lage, alle größeren Gelenke zu versorgen. Oft können wir beispielsweise bei Eingriffen im Becken- oder Wirbelsäulenbereich mit minimalinvasiven, wenig belastenden Eingriffen sehr viel bewirken. Wir setzen beispielsweise bei Wirbelteilfrakturen  modernste Spezialimplantate und Zementaugmentationen ein, bei denen wir die verwendeten Schrauben von Innen heraus zusätzlich mit Zement im Knochenteil verankern. Diese Methode erhöht die Stabilität deutlich.

Was sollten ältere Patienten bei der Rehabilitation beachten?

Eine frühzeitige und stadiengerechte Mobilisation der Patienten sollte im Vordergrund einer Rehabilitation stehen, um die Patienten schnell wieder auf die Beine zu bekommen. Im von Fall zu Fall individuell-abhängigen Behandlungskonzept sind auch eine passende Atemtherapie, eine umfangreiche Thromboseprophylaxe und die Beachtung der ausreichenden Flüssigkeitszufuhr wichtig.

Sie leiten jetzt seit 10 Jahren die Klinik für Unfall-, Schulter- und Wiederherstellungschirurgie, Sportmedizin und Sporttraumatologie am Krankenhaus Rummelsberg, welche Erfahrungen haben Sie hier gemacht?

Hier arbeitet ein starkes Team. Wir arbeiten intensiv interdisziplinär mit den verschiedenen Fachrichtungen zusammen und sehen den Patienten im Mittelpunkt. Da wir in allen Bereichen – von der Notaufnahme über die verschiedenen Fachrichtungen bis hin zur Pflege – höchst kompetent arbeiten, können wir sowohl einfache Erkrankungen als auch schwerere Verletzungen exzellent versorgen. Das ist ein großer Vorteil eines so großen und breit aufgestellten Klinikums wie unseres. Um dies Fähigkeiten auch unabhängig prüfen zu lassen, streben wir Im kommenden Jahr auch die Zertifizierung als Alterstraumatologie an.

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