Rummelsberg

Große Jubiläumsfeier im Germanischen Nationalmuseum

90 Jahre Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie

Rummelsberg, 01.12.2015. Mit einem Fachtag der besonderen Art feierte die Klinik für Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie im Krankenhaus Rummelsberg die 90 Jahre ihres Bestehens. Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg lud Prof. Dr. Walter Strobl, Chefarzt der Klinik für Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie, namhafte Experten aus Deutschland, Österreich und Kanada ein, um über aktuelle Entwicklungen in der Kinderorthopädie zu informieren und auf die Geschichte der Kinderorthopädie zurückzublicken.

Bewegte Geschichte an zwei Standorten
Vor 90 Jahren, am 25. Oktober 2015 wurde eine der ersten orthopädischen Kliniken für bewegungsbehinderte Kinder von der Rummelsberger Diakonie in den Räumen der ehemaligen Nürnberger Universität in Altdorf gegründet. Die geschichtliche Entwicklung stellte Prof. Zeiler, ehemaliger Ärztlicher Direktor und Chefarzt, in einem anschaulichen Vortrag den rund 150 Besuchern der Veranstaltung vor. „Krüppelanstalt“, Kriegslazarett, erste Anlaufstelle für damals vollkommen unbekannte neuroorthopädische Erkrankungen nach dem Krieg – das Wichernhaus in Altdorf nahm viele Rollen in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens ein. Erst in den 1960er Jahren kam die politische Einsicht, dass auch physisch stark behinderte Patienten einen Anspruch auf ein normales Leben haben sollen. Die „Rehabilitation“ ersetzte die „Krüppelvorsorge“. Das Wichernhaus prosperierte in den Folgejahren, Seelsorger Bruder Pfeufer, als Kind selber Patient im Wichernhaus zitierte den damaligen Ruf des Hauses: „Wenn du deine Knochen in einem Schuhkarton nach Rummelsberg bringst, dann werden deine Knochen wieder heil.“ Der hohe Zuspruch der Patienten führte zu steigenden Kapazitätsproblemen, auch erfüllte die Architektur des ursprünglich im 16. Jahrhundert errichten Wichernhauses in Altdorf nicht mehr die Ansprüche damaliger moderner Medizin. Mit der feierlichen Einweihung des Neubaus im Jahr 1980 begann ein neues Zeitalter. Professor Wagner, die ersten Steril-OP-Kabinen in Deutschland und einmalige orthopädische Therapien verliehen dem Krankenhaus ein Renomee, das die Basis für die heutigen Spezialisierungen der einzelnen orthopädischen Fachrichtungen im Krankenhaus Rummelsberg bereitstellt.

Medizinischer Fortschritt und Prävention prägen Kinderorthopädie
In den vergangenen 90 Jahren konnten Knocheninfektionen, Tuberkulose und spinale Kinderlähmung (Polio) durch Antibiotika, Impfungen und bessere soziale Verhältnisse beinahe beseitigt werden. Ebenso haben die häufigsten Erkrankungen der Kinderorthopädie, wie Hüftdysplasie, Klumpfuß, Knickplattfuß, Skoliose und Achsenfehlstellung durch frühe und minimal-invasive Interventionen, wie Spreizhose, Ponseti-Behandlung, Schrauben-Arthrorise, RSC-Korsett und vorübergehenden Stopp der Wachstumsfugen, ihren einstigen Schrecken verloren.

Prof. Strobl: „Auch für die anderen, meist systemischen Erkrankungen des kindlichen Bewegungsapparates gibt es neue präventive Behandlungsansätze nach dem Grundprinzip: Je früher die Therapie beginnt, umso wirksamer und weniger belastend ist sie für das Kind.“

Trotz rascher Fortschritte der biomedizinischen Grundlagenforschung können derzeit erst wenige Krankheiten mittels Stammzelltherapie und Gentherapie ursächlich behandelt werden. Auf diesem Gebiet ist erst in den nächsten Jahren mit Anwendungsmöglichkeiten bei weiteren kinderorthopädischen Erkrankungen zu rechnen.

Neues Ganganalyselabor verbessert Therapie
Verena Hirschmann, Leiterin des neuen Ganglabors präsentierte dem anwesenden Fachpublikum die neue High-Tech-Diagnostik in Rummelsberg. „Im Vergleich zur herkömmlichen infrarotbasierte Technologie erfasst das System in Rummelsberg das Gangbild anhand eines bildgebenden Verfahren mit mehreren High-Speed-Kameras. So kann die Therapie auf die Patienten angepasst werden.“ so die Diplom-Sportwissenschaftlerin.

Patientenedukation als wichtiger Baustein der Behandlung
Einen wichtigen Einfluss auf das Behandlungsergebnis hat auch die strukturierte Patienten- und Elternschulung. „Informationsmaterialien auf der Homepage der Abteilung, eine Info-Broschürenreihe, persönliche Beratung und Unterstützung in schwierigen psychosozialen Fällen und zur langfristigen Lebens- und Rehabilitationsplanung bedeuten eine Unterstützung des Behandlungs- und Entwicklungsverlaufes.“, so Elisabeth Pitz, Diplom-Sozialpädagogin in ihrem Vortrag über die Patientenedukation.

Zum Abschluss der Veranstaltung berichtete Prof. Strobl über die ersten vielversprechenden Ergebnisse der neuen Kombinationsbehandlung, wie sie an der Klinik für Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie bei verschiedenen kinderorthopädischen Krankheitsbildern eingesetzt wird.

Neben den Rückblicken in die Geschichte und den Beiträgen zu aktuellen Entwicklungen in der Kinderorthopädie bot die Veranstaltung auch zahlreiche Möglichkeiten zum lockeren Austausch unter Kollegen. Prof. Strobl: „Wir sind uns der langen Tradition der Kinderorthopädie des Krankenhauses bewusst und freuen uns, schon heute die Weichen für weitere erfolgreiche Jahrzehnte der Rummelsberger Kinderorthopädie zu stellen.“


Bildunterschrift: Erfolgreiche Feier: Chefarzt Prof. Walter Strobl (9 v. li.) freut sich mit seinem Team über ein gelungenes Jubiläum
 
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Über Rummelsberg:
Seit 2010 gehört das Krankenhaus Rummelsberg mit seinen 380 Betten zu den SANA Kliniken. Das Krankenhaus Rummelsberg behandelt Patienten in den Schwerpunktfächern der Orthopädie, Unfallchirurgie, Neurologie, Innere Medizin und Geriatrie. Die Orthopädie setzt sich aus sechs spezialisierten Fachabteilungen zusammen. Diese in Nordbayern einzigartige Kombination ermöglicht eine medizinische Versorgung durch renommierte Experten auf höchstem Niveau. Die Spezialisierungen der jeweiligen orthopädischen Abteilungen liegen in der Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des gesamten Bewegungsapparates: Fuß, Sprunggelenk, Knie, Hüfte, Wirbelsäule und Rücken, Schulter, Ellenbogen und Hand. Die Neurologie ist über die Grenzen der Metropolregion Nürnberg für die Behandlung von Parkinson, Epilepsie und Multiple Sklerose bekannt. Rund 550 Mitarbeiter kümmern sich in der Fachklinik um ca. 9.000 stationäre und 24.000 ambulante Patienten im Jahr.

Über Sana:
Die Sana Kliniken AG ist die drittgrößte private Klinikgruppe in Deutschland. Mit 29 privaten Krankenversicherungen als Aktionären stellt Sana eine Besonderheit im Klinikmarkt dar. 2014 beschäftigte die Klinikgruppe 27.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Jahresumsatz beträgt 2,16 Milliarden Euro. Im Jahr 2014 wurden 1,82 Millionen Patienten behandelt. Die Sana Kliniken umfassen 47 Krankenhäuser und 8 Alten- und Pflegeheime.

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