Wissen im Notfall – die wichtigsten Schritte im Überblick
(Quelle: Stiftung Gesundheitswissen)
Notfallort sichern: Gefahren für sich und andere ausschließen
Wer im Notfall unüberlegt handelt, bringt möglicherweise sich und andere in Gefahr. Schlimmstenfalls entsteht zusätzlicher Schaden. Darum beginnt Erste Hilfe nicht mit Wiederbelebungs-Maßnahmen, sondern mit der eigenen Sicherheit. Sie erkennen einen Notfall? Bewahren Sie Ruhe und verschaffen Sie sich einen Überblick: Was ist geschehen und welche Gefahren drohen? Der Selbstschutz hat Priorität. Nähern Sie sich Betroffenen erst, wenn es Ihnen gefahrlos möglich ist. So gilt zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall mit Verunglückten: Sichern und kennzeichnen Sie zunächst die Unfallstelle, warnen Sie andere Verkehrsteilnehmer, damit keine Folgeunfälle passieren.
Notruf absetzen
Unter der europaweiten Notrufnummer 112 erreichen Sie die Rettungsleitstellen. Dort werden die Einsätze koordiniert. Damit die Rettungskräfte vorab alle relevanten Informationen erhalten, den Umfang der benötigten Maßnahmen einschätzen können und wissen, was sie am Unfallort erwartet, beantworten Sie am Telefon folgende Fragen:
- Wo ist etwas passiert?
- Was ist geschehen?
- Wie viele Verletzte gibt es?
- Welche Verletzungen liegen vor?
- Wer meldet den Unfall?
Warten Sie anschließend auf Rückfragen. Das Personal der Leitstellen ist geschult und wird Sie nicht allein lassen, bis Rettungskräfte eintreffen.
Erste Hilfe leisten – körperlich und seelisch
Im Notfall ist die Hilfsbereitschaft wichtiger als das Wissen um spezielle Hilfsmaßnahmen. Selbstverständlich bewirken Sie mehr mit höherer Kompetenz. Doch schon mit einfachen Mitteln können Sie feststellen, ob Lebensgefahr besteht und welche Hilfe benötigt wird. Der Mitarbeiter bzw. die Mitarbeiterin in der Leitstelle der Notrufzentrale wird Ihnen am Telefon mit Instruktionen zur Seite stehen.
Fähigkeiten regelmäßig auffrischen
Ein Notfall kann jederzeit eintreten. Wer darauf vorbereitet ist, kann wirksam helfen. Doch viele Menschen in Deutschland besitzen nur lückenhafte Erste-Hilfe-Kenntnisse. In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Asklepios Kliniken schätzte weniger als jeder Vierte (23 Prozent) seine Fähigkeiten als „gut“ ein. Bei der Hälfte der Befragten lag der letzte Kurs mindestens zehn Jahre zurück. Falls dies auch auf Sie zutrifft und Sie Ihre Kenntnisse erweitern oder auffrischen möchten: Rettungsdienste wie das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter oder der Malteser Hilfsdienst bieten regelmäßig Kurse an und empfehlen, diese alle zwei bis drei Jahre zu wiederholen.