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Harninkontinenz

Als Harninkontinenz bezeichnet man ganz allgemein das Unvermögen, in jeder Situation das Wasser halten zu können. Es gibt zwei Fachgebiete, die sich mit der Problematik der Harninkontinenz befassen: Die Frauenheilkunde, dabei speziell die Urogynäkologie, und die Urologie.

Die Ursachen für eine Harninkontinenz bei der Frau sind unterschiedlich. Man kann aber zwei große Ursachengruppen abgrenzen - und hat damit weit über 90% aller in Frage kommenden Ursachen erfasst:

  1. Der Verschluss der Harnröhre ist beeinträchtigt (so genannte "Stressinkontinenz", da bei körperlicher, also bei körperlichem Stress, der unwillkürliche Urinverlust auftritt)
  2. Die Harnblase zieht sich ungewollt zusammen, entweder ständig oder bei einer ganz bestimmten Füllmenge der Blase (so genannte "Drang- oder Urgeinkontinenz", da häufig ein ständiger Harndrang einhergeht). Während die Dranginkontinenz nur in Ausnahmefällen operativ behandelt wird, gibt es eine Vielzahl von Operationen zur Behandlung der Stressinkontinenz - die Behandlungskonzepte sind gemäß der verschiedenen Ursachen also auch unterschiedlich.

Eine genaue Unterscheidung zwischen den Inkontinenzarten kann im Einzelfall schwierig sein, zumal in etwa 15% auch Drang- und Stressinkontinenz gemeinsam auftreten ("Mischinkontinenz"). Die umfangreichste und aussagefähigste Untersuchung zur Unterscheidung der Inkontinenzursachen und damit die Voraussetzung einer wirksamen Therapie ist die Urodynamik. Wir führen in unserer Klinik urodynamische Messungen verbunden mit klinischen Untersuchungen und Ultraschall (Introitussonografie) seit vielen Jahren durch. Termine können bei Herrn Oberarzt Dr. Ehmke (Tel.: 03838 39-1663) vereinbart werden. Die Untersuchung ist praktisch schmerzfrei, dauert etwa eine Stunde und wird ambulant vorgenommen.

Sollte dann eine Stressinkontinenz gesichert worden sein, würden wir zunächst empfehlen, mit Beckenbodentraining, Medikamenten oder physikalischen Maßnahmen Besserung zu erreichen. Wenn dies aber nicht gelingt, können wir Ihnen folgende Operationen anbieten (wozu wir Ihnen entsprechend der jeweiligen Vor- und Nachteile ausführlich Auskunft erteilen):

  • Kolposuspension nach BURCH (mittels Bauchschnitt in Vollnarkose)
  • TVT-Plastik (in örtlicher Betäubung von der Scheide aus möglich)
  • TOT-Plastik in Narkose

Auch bei Dranginkontinez können wir Ihnen aufgrund der urodynamischen Ergebnisse Empfehlungen zur weiteren Behandlung bei Ihrem Frauenarzt geben.