Einer der ältesten Berufe genießt nach wie vor hohe Anerkennung und Vertrauen. Gleichzeitig prägen wachsender Zeit- und Kostendruck, medizinischer Fortschritt, neue Spezialisierungen und immer mehr Männer die zukunftsträchtige Pflegebranche. Jedes Jahr am 12. Mai, dem Internationalen Tag der Pflegenden, stehen die vielen Helfer in der Klinik, den Pflegeeinrichtungen und -diensten, im Hospiz und den Arztpraxen im Mittelpunkt.
Im Sana-Krankenhaus arbeiten 221 Pflegefachkräfte, darunter sind 31 männliche Kollegen. Damit stellen die Krankenschwestern und Krankenpfleger etwas über die Hälfte des Gesamtpersonalbestandes (413). „Das Berufsbild der typischen Krankenschwester hat sich jedoch stark gewandelt“, betonte Pflegedienstleiterin Marga Unger. Kodierfachkräfte, Belegungsmanager, Stationsassistenten und Pflegeexperten stehen heute der klassischen „Krankenschwester“ zur Seite. „Die Fülle der Aufgaben, Qualitätsstandards und Weiterbildungsbedarf sowie der Verwaltungsaufwand sind enorm gestiegen und nicht mehr von einer Person allein zu bewältigen. Ein Ausgliedern von einzelnen Arbeitsbereichen ist längst üblich, damit der Patient auch weiterhin optimal betreut werden kann.“
Zum September letzten Jahres wurde beispielsweise das Zentrale Belegungsmanagement im Sana-Krankenhaus eingeführt. Zwei erfahrene Krankenschwestern bilden seitdem ein Serviceteam, das sich um alle Formalitäten bei der Vorbereitung zur Patientenaufnahme, Operationstermine sowie die Bettenbelegung kümmert. Bereits seit vier Jahren wird von zwei ebenfalls langjährigen Krankenschwestern die sachgerechte Kostendokumentation übernommen. Ihre Hauptaufgabe liegt darin, die richtigen Behandlungsschlüssel, die so genannten Codes für die einzelnen Diagnosen und Therapien zu überprüfen und zuzuweisen. Die gesamte Abrechnung erfolgt auf der Basis von Diagnose bezogenen Fallgruppen (DRG/Diagnosis Related Groups) und einem DRG-Katalog mit momentan 1192 Erkrankungen. Durch die klinischen Kodierfachkräfte werden vor allem die Ärzte und Pflegende der Stationen entlastet. Den einzelnen Stationen, auch den Ärzten, stehen darüber hinaus fünf speziell ausgebildete Pflegeexpertinnen für das Wundmanagement, die Schmerzbehandlung, die Überleitungspflege und richtige Ernährung zur Verfügung. Diese vier Bereiche erfordern heute ein vertiefendes Fachwissen, das den Heilungsverlauf und die Lebensqualität der Patienten positiv beeinflussen kann. Des Weiteren sorgen vier Stationsassistenten unter anderem für die Vor- und Nachbereitung einer ordnungsgemäßen Entlassung, die Zusammenstellung der Papiere und Medikamente sowie die tägliche Essensbestellung.
„Wir setzen auf gemischt qualifizierte Teams, die der hoch qualifizierten Querschnittstätigkeit einer modernen Krankenschwester oder eines Pflegers gerecht wird. Dabei soll auch künftig verstärkt darauf hingewirkt werden, weitere artfremde Tätigkeiten aus dem klinischen Alltag herauszunehmen.“ In Planung seien die Integration zusätzlicher Servicekräfte und der Aufbau einer Zentralen Patientenaufnahme. „Nachdem jahrelang den Pflegekräften immer mehr Aufgaben übertragen wurden, findet seit einiger Zeit wieder eine Rückbesinnung auf ihre Kernkompetenz, die Arbeit am und mit dem Patienten statt“, betonte auch Dietrich Goertz. Der Geschäftsführer kündigte an, zur Verbesserung der personellen Ausstattung auch künftig auf ausreichend Fachkräfte und bevorzugt auf feste Verträge zu setzen. „Wir brauchen motivierte und gut ausgebildete Pflegende, da die Herausforderung durch eine alternde Gesellschaft und verschärften Kostendruck im Gesundheitswesen in Zukunft dennoch steigen wird.“
Sana-Krankenhaus Rügen GmbH
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Geschäftsführer: Dietrich Goertz
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