Bergen auf Rügen

Anhaltender Hebammenmangel und Fluktuation im Ärzte-Team zwingen das Sana-Krankenhaus Rügen zur vorübergehenden Abmeldung der Geburtshilfe

Der anhaltende Mangel an Hebammen und die damit seit Jahren einhergehende Reduzierung der Zahl der Kreißsäle in Deutschland machen deutlich, dass die Sicherstellung einer wohnortnahen geburtshilflichen Versorgung, insbesondere in Flächenländern wie Mecklenburg-Vorpommern, eine immer größer werdende Herausforderung darstellt.

Auch am Sana-Krankenhaus Rügen wirkt sich diese Situation bedauerlicherweise bereits seit längerem aus. In den vergangenen vier Jahren war das Krankenhaus kontinuierlich mit einer sehr bewegten Personalsituation konfrontiert, die sich wiederkehrend in einer hohen Fluktuation im Hebammen-Team niederschlug. Die vielen aufwendigen Bemühungen, die bundesweit unternommen wurden und auch weiterhin werden, um neues Personal für unseren Standort zu gewinnen und auch an diesen zu binden, waren leider nicht von Erfolg und anhaltender Dauer geprägt.

Seit Anfang März dieses Jahres kommt zur Personalsituation im Hebammen-Team ein Fluktuationsprozess im Ärzte-Team hinzu. Beginnend ab Ende April 2021 werden in den kommenden Monaten aktuell vier Ärzte der Frauenklinik das Sana-Krankenhaus Rügen verlassen.

Trotz großer Unterstützung aus dem Kreise der freien Hebammen und der Einsätze von Gast-Hebammen aus ganz Deutschland ist eine lückenlose Absicherung der Hebammenbesetzung nicht mehr im geforderten und notwendigen Maße sicherzustellen.

Aus diesem Grund sieht sich das Sana-Krankenhaus Rügen veranlasst, ab Montag, 17. Mai 2021, das Krankenhaus vorübergehend vom durchgängigen Versorgungsangebot der Geburtshilfe, inklusive der geburtshilflichen Notfallversorgung, abzumelden.

Das stationäre und ambulante operative gynäkologische Leistungsangebot, inklusive geplanter Entbindungen per Kaiserschnitt, bleibt indes uneingeschränkt weiter im Sana-Krankenhaus Rügen erhalten. Auch steht die Kinderklinik mit qualifizierten Ärzten und Pflegekräften rund um die Uhr für die Betreuung von Neugeborenen und Kleinkindern zur Verfügung. Genauso besteht das ambulante Angebot der pränatalen Diagnostik für Schwangere in bewährter Form über das MVZ der Sana Arztpraxen am Standort weiter.

Die niedergelassenen Frauenärzte und Hebammen auf der Insel Rügen wurden darüber bereits entsprechend informiert. Gleiches gilt für die Amtsträger im Landkreis Vorpommern-Rügen, in der Stadt Bergen auf Rügen und im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit.

„Wir bedauern sehr, dass wir jetzt zu diesem Schritt gezwungen sind. Die Gesamtentwicklung stellt uns vor neue Herausforderungen und macht es erforderlich, den Aufbau sowie die Organisation der Frauenklinik, einschließlich der Geburtshilfe, neu zu gestalten. Aus der heutigen Situation lässt sich leider nicht vorhersagen, wann eine Wiederaufnahme der umfassenden Leistungsangebote in der Geburtshilfe möglich sein wird. Sobald sich diesbezüglich neue Entwicklungen abzeichnen, werden wir unverzüglich darüber informieren. Seien Sie sich aber gewiss, dass wir auch weiterhin alle uns zur Verfügung stehenden Ressourcen darauf verwenden werden, um zu versuchen, diese große Herausforderung zu bewältigen", so Silke Ritschel, Geschäftsführerin des Sana-Krankenhauses Rügen.

Pressekontakt:

Sana-Krankenhaus Rügen GmbH
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Universitätsmedizin Greifswald
Geschäftsführerin: Silke Ritschel
Ansprechpartnerin: Doreen Ohlhoff
Calandstraße 7/8, 18528 Bergen auf Rügen
T 0 38 38 39-1004
F 0 38 38 39-1015
E doreen.ohlhoff@sana.de