Die Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und internistischen Intensivmedizin am Sana-Klinikum Remscheidstellt mit dem kardio-onkologischem Zentrum ein neues multidisziplinäres Konzept vor, um die Lebensqualität von Krebspatienten und krebserkrankten Herzpatienten durch bestmögliche Diagnostik, präventive Früherkennung als auch durch eine optimale Therapie und Versorgung zu erhöhen.
Tumor- sowie Herzkreislauf-Erkrankungen sind die führenden Todesursachen weltweit. Dank moderner onkologischer Therapien haben Krebspatienten heute jedoch eine hohe Lebenserwartung. Doch viele Patienten leiden an therapiebedingten Nebenwirkungen besonders der Herz- und Kreislauforgane, die durch eine Tumorbehandlung mit modernsten Chemotherapeutika, Antikörpern und molekularen Wirkstoffen hervorgerufen werden. Mit dem kardio-onkologischen Zentrum stellt die Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und internistischen Intensivmedizin am Sana-Klinikum Remscheid nun ein neues multidisziplinäres Konzept vor, um die Lebensqualität von Krebspatienten und krebserkrankten Herzpatienten durch bestmögliche Diagnostik, präventive Früherkennung als auch durch eine optimale Therapie und Versorgung zu erhöhen. „Nach unserer erfolgreichen Zertifizierung als erste Herzinsuffizienz-Schwerpunktklinik in Deutschland sind wir nun auch das erste kardio-onkologische Zentrum im Bergischen Land und im Umkreis, das speziell auf dem Gebiet der Kardio-Onkologie eine ausgesprochene Expertise vorweisen kann und sich in diesem Bereich personell verstärkt hat“, erklärt Prof. Dr. Burkhard Sievers, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und internistischen Intensivmedizin am Sana-Klinikum Remscheid. Das onkologische Zentrum des Sana-Klinikums Remscheid gewährleistet gemeinsam mit den Fachkliniken Gynäkologie (Chefärztin Kathrin Eikholt), Hämato-Onkologie (Chefarzt Prof. Dr. med. Artur Wehmeier) und Kardiologie/Pneumologie (Chefarzt Prof. Dr. med. Burkhard Sievers) sowie den niedergelassenen gynäkologischen, onkologischen und kardiologischen Kooperationspartnern im ambulanten und stationären Bereich eine optimale Versorgung von Patienten mit Krebserkrankungen. Ziel ist es, durch fachübergreifende abgestimmte Therapiekonzepte dem Tumorpatienten eine bestmögliche Diagnostik und Therapie zu bieten. So kann durch eine Früherkennung Herzerkrankungen präventiv vorgebeugt und Tumorpatienten durch eine optimale Behandlung von Herzerkrankungen unter einer Tumortherapie Lebensqualität zurückgegeben werden. „Im kardio-onkologischen Zentrum arbeiten alle Bereiche zusammen, die sich mit der Diagnose und Behandlung von Tumorerkrankungen befassen. In Tumorkonferenzen stimmen die onkologischen und gynäkologischen Spezialisten aus dem klinischen und niedergelassenen Bereich gemeinsam die Diagnosen und Therapieempfehlungen für und mit den Patienten ab. Gemeinsam bilden wir so ein starkes Bündnis zur optimalen Versorgung unserer Krebspatienten“, so Dr. med. Jan Ohlig, Leiter des kardio-onkologischen Zentrum, weiter. Der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie gehört dem Leitungsteam der Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und internistischen Intensivmedizin an und hat sich dem Themenaspekt der Kardio-Onkologie wissenschaftlich und klinisch über mehrere Jahre universitär gewidmet.
Hintergrund:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tumorerkrankungen sind die führenden Todesursachen weltweit und werden aufgrund der demographischen Entwicklung in den nächsten Jahren deutlich weiter zunehmen. In der Behandlung von Tumorerkrankungen wurden in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte erzielt. Dies hat zu einem signifikanten Anstieg der Überlebensrate von Krebspatienten geführt. Durch die Behandlung von Tumorerkrankungen mit modernsten Chemotherapeutika, Antikörpern und molekularen Wirkstoffen nehmen jedoch therapiebedingte Nebenwirkungen, darunter insbesondere kardiovaskuläre Langzeitkomplikationen zu. Dabei schädigt eine Reihe von Medikamenten das Herz und hat eine sogenannte kardiotoxische Wirkung. So kann unter der Tumortherapie die Pumpleistung des Herzens deutlich abnehmen. Die Patienten klagen dann über ein Gefühl von Schwäche und Erschöpfung, Wassereinlagerungen, eingeschränkte Belastbarkeit, Luftnot, Brustengegefühl und Herzrhythmusstörungen. Auch durch eine Bestrahlung in der Nähe des Herzens kann das Herz geschädigt werden.
Eine engmaschige kardiologische Anbindung dieser Patienten sowie eine zunehmende kardio-onkologische Kooperation und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Spezialisierung und Detailwissen aus den beteiligten Disziplinen bzgl. der therapeutika-spezifischen Nebenwirkungsprofile sowie der Diagnostik und Behandlung von kardialen Nebenwirkungen ist wünschenswert und zielführend. Vor Beginn der Therapie ist eine kardiologische Basis-Untersuchung sinnvoll, um einen Ausgangsbefund für Verlaufskontrollen zu generieren. Danach werden in Abhängigkeit der herzschädigenden Wirkung der verwendeten Substanz nach vorgegebenen Richtlinien die Intervalle für Verlaufskontrollen festgelegt. So gelingt es frühzeitig, Schädigungen des Herzens zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Für die Diagnostik von Herz-Kreislauf-Erkrankungen steht neben speziellen Laborparametern und EKG insbesondere die Ultraschalluntersuchung des Herzens im Vordergrund. Hiermit lassen sich die Pumpfunktion des Herzens und Herzklappen beurteilen sowie Anzeichen einer Herzmuskelentzündung oder einer Herzbeutelentzündung sowie Flüssigkeitsansammlungen im Herzbeutel erkennen. Gegebenenfalls kann eine weiterführende Diagnostik mittels moderner Schnittbildverfahren, wie der kardiovaskulären Magnetresonanztomografie, durchgeführt werden. Auch Kathetertechniken zur Darstellung der Herzkranzgefäße und deren Reparatur stehen zur Verfügung.
Hausärzte und Fachärzte sowie Patienten und deren Angehörige können sich bei Fragen über eine zentrale Rufnummer (Tel. 02191 13-4000) und eigens eingerichtete E-Mail Adresse (kardio-onko-skr@sana.de) an das kardio-onkologische Zentrum am Sana Klinikum Remscheid wenden.