Operationsverfahren
Single anastomosis duodeno-Ileal bypass (S.A.D.I.)
Die S.A.D.I-S Operation (Single anastomosis duodeno-Ileal bypass – with sleeve-gastrectomy) ist eine Variante der Biliopankreatischen Diversion mit Duodenal Switch, BPD – DS.
Die S.A.D.I-Operation ist technisch etwas einfacher, da man im Gegensatz zu der biliopankreatischen Diversion mit duodenalem Switch (BPD-DS) nur eine neue Verbindung (Anastomose) zwischen Zwölffingerdarm und einer Dünndarmschlinge herstellt.
Nach der Bildung des Schlauchmagens wird der Zwölffingerdarms hinter dem Magenpförtner durchtrennt. Es wird lediglich eine Anastomose angelegt und der Zwölffingerdarm direkt mit dem unteren Dünndarm (Ileum) verbunden. Daraus resultiert eine gemeinsame Verdauungsstrecke von 250cm.
Wie bei allen Operationen der biliopankreatischen Diversion besteht aufgrund der technischen Komplexität ein höheres perioperatives Risiko und wird nur von wenigen versierten Chirurgen laparoskopisch durchgeführt. Die Operation zeigt bezogen auf den Gewichtsverlust, die Therapie der adipositas-bedingten Nebenerkrankungen und Vermeidung von Nebenwirkungen der klassischen BPD sehr gute Ergebnisse.
Durch die Umleitung der Verdauungssäfte können Fette und Stärke nur noch eingeschränkt verdaut werden (Malabsorption). Die Gewichtsreduktion beträgt innerhalb der ersten zwei Jahre 70- 80% des Übergewichts.
Bedingt durch die operativ induzierte Verdauungsstörung kommt es zu Veränderungen des Stuhlverhaltens, insbesondere häufigere weiche übelriechende Stuhlgänge (Fettstühle). Häufig sind diese im Laufe der Zeit rückläufig. Patienten müssen postoperativ lebenslang Supplemente (Vitamine, Spurenelemente, Calcium, Protein, etc) einnehmen. Mangelerscheinungen können schwerwiegende Komplikationen hervorrufen. Die Patienten bedürfen daher einer lebenslangen Nachsorge in einem geeigneten Zentrum.
Der Magenpförtner verbleibt in der Passage und verhindert eine Sturzentleerung des Magens. Im Gegensatz zu den Operationen bei denen der Pylorus umgangen wird (Magenbypass, BPD), resultiert daher kein Dumpingsyndrom.
Essentiell bei der BPD-DS ist neben der Expertise des Operateurs eine adäquate, gut strukturierte und lebenslange Nachsorge.
Bei jedem Patienten erfolgt im Rahmen unseres Erstgesprächs präoperativ eine eingehende Analyse von Risiken und Vorteilen, um zu entscheiden, welches Operationsverfahren eingesetzt werden sollte.