Operationsverfahren

Neue Metabolische Operationen

Transit bipartition nach Santoro

Transit bipartition bedeutet im Prinzip „intestinale Zweiteilung“. Es handelt sich um ein neuartiges Verfahren zur Behandlung des Typ-2 Diabetes in Verbindung mit Adipositas. Nach der Schlauchmagenbildung wird eine Verbindung zwischen dem Ileum 80cm vor dem Zökum (unterer Dünndarm) und dem Magen-Antrum (unterer Teil des Magens) hergestellt. Es wird kein Darmanteil durchtrennt. Die Nahrung kann nach Passage des Schlauchmagens entweder über den „normalen Weg“ über den Magenpförtner in den Zwölffingerdarm gelangen, oder sie kann direkt in den unteren Dünndarm passieren und dort hormonelle Mechanismen in Gang setzen, die einerseits zu einem frühen Sättigungsgefühl führen und andererseits eine rasche Verbesserung der metabolischen Situation bewirken. Ziel dieser Operation ist die schädlichen Effekte der modernen kohlenhydratreichen Kost zu vermeiden, ähnlich dem Duodenalen Switch (DS), aber ohne komplette Aussschaltung des Duodenum. Dadurch dass ein Teil der Nahrung den normalen Weg geht, kommt es nur zu einer milden Malabsorption.

Single anastomosis sleeve ileal bypass (SASI)

Der Ein-Anastomosen-Sleeve-Ileum-Bypass ist eine neue Metabolisch/Bariatrische Operation basierend auf dem Mini-Gastric-Bypass von Rutledge und Santoro´s Operation bei der eine Schlauchmagenoperation kombiniert wird mit einer Seit-zu-Seit Magen-Ileum-Verbindung durch nur eine Anastomose.

Diese Operationstechnik wird als therapeutische Option adipöser Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus eingesetzt. Der Schlauchmagen wird mit einer 36CH-Magensonde kalibriert bis 6cm vor dem Magenpförtner. 250cm vor der Ileozökalklappe wird das Ileum Seit zu Seit mit dem Magenantrum verbunden.

Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend bezüglich der Gewichtsreduktion aber auch Remission des Diabetes mellitus Typ 2. Diese Technik kann als Alternative zum Duodenalen Switch als Revisionsoperation nach primärer Schlauchmagenoperation eingesetzt werden.

Ileum-Transposition nach Paula

Dieses Verfahren wird eingesetzt um hormonelle Effekte, insbesondere eine Remission des Diabetes mellitus Typ 2, auch bei nicht adipösen Patienten zu erreichen, ohne die Nachteile der Malabsorption in Kauf nehmen zu müssen.

Das Operationsverfahren ist recht komplex. Neben einer Schlauchmagenbildung wird der Zwölffingerdarm wie beim duodenalen Switch durchtrennt und der Zwölffingerdarm verschlossen. Ein Teilstück des Ileum (unterer Dünndarm) wird dann zwischen dem magennahen Duodenum (Zwölffingerdarm) und dem Jejunum (oberer Dünndarm) wieder eingefügt (Transposition). Zuletzt wird der untere Dünndarm, wo ein Teilstück entnommen wurde, wieder miteinander verbunden. Auch diese komplexe Operation ist in den Händen eines laparoskopisch versierten Operateurs mit vertretbarem Risiko durchführbar.

Für diese neuartigen metabolischen/batriatrischen Operationen, die interessanterweise in Südamerika entwickelt wurden, gibt es mittlerweile gute mittelfristige Daten über einen Zeitraum von fünf und mehr Jahren. Die Verfahren können als sicher und effektiv angesehen werden. Der Stellenwert dieser neueren metabolischen Operationen ist im Vergleich zu anderen metabolischen Operationsverfahren jedoch noch nicht abschließend zu beurteilen.