Remscheid

Rückblick, Überblick und Ausblick

Remscheid, Zehn Jahre Sozialpädiatrisches Zentrum

Jubiläum im Sana-Klinikum: Das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) wird in diesen Tagen zehn Jahre jung. Im Oktober 2000 öffnete es, damals noch am Standort Lennep des Städtischen Klinikums Remscheid, seine Pforten. Mit dem bundesweit bewährten Konzept des SPZ als eine Fachambulanz, in der unterschiedliche Spezialisten unter einem Dach als Team eng zusammenarbeiten, können Remscheider Kinder mit Entwicklungsproblemen und Behinderungen seitdem ganzheitlich organisch, psychisch und sozial untersucht und behandelt sowie ihre Eltern beraten und begleitet werden. Das SPZ ist inzwischen als eigenständiger klinischer Fachbereich fest am Sana-Klinikum etabliert und bildet neben der Klinik für Kinder und Jugendliche und dem Zentrum für Seelische Gesundheit die dritte Säule im kinder- und jugendmedizinischen Versorgungsangebot des Hauses.

Doch wie fing alles an? Vor zehn Jahren, am 1. Oktober 2000, begann das SPZ an der Klinik für Kinder und Jugendliche seine Arbeit. Zum Startteam gehörten neben dem Kinderneurologen Dr. Thomas Schliermann eine Psychologin und eine Pädagogin mit dem Auftrag, eine interdisziplinäre Fachambulanz für Kinder mit Entwicklungsstörungen aufzubauen. „Damit wurde eine entscheidende Lücke bei der Betreuung Behinderter oder von Behinderung bedrohter Kinder geschlossen - eine Lücke, die schon Jahre vorher von allen zuständigen Fachleuten im Bereich des Gesundheitswesens sowie der Stadt Remscheid angemahnt worden war“, erinnert sich SPZ-Chefarzt Dr. Schliermann. „Entsprechend groß war der Ansturm der Anmeldungen.“

Bereits ein Jahr später war die - inzwischen eigenständige - Fachambulanz auf zehn Experten angewachsen. Im Jahr 2005 zog das Team im Rahmen der
Klinikzusammenlegung in ein eigenes, größeres Gebäude auf dem Gelände der Burger Straße. „Der neue Standort ermöglichte nicht zuletzt wegen der engen räumlichen Nachbarschaft eine optimale Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder und Jugendliche, dem Zentrum für Seelische Gesundheit und der Ärztlichen Beratungsstelle Bergisch Land“, so Dr. Schliermann.

Multiprofessionelle Zusammenarbeit - intern wie extern
Das multiprofessionelle Team des SPZ zählt heute 24 erfahrene Fachkräfte aus den Bereichen Kinderheilkunde und Kinderneurologie, Psychologie und Psychotherapie, Heilpädagogik, Sprachheilpädagogik, Ergotherapie und Psychomotorik, einschließlich fünf Fachkräfte in der Administration, welche die komplexe interdisziplinäre Teamarbeit in Organisation und Verwaltung ermöglichen und sicherstellen. Ergänzt wird das Behandlungsspektrum durch Spezialambulanzen für Kinderorthopädie, Hilfsmittelversorgung und Humangenetik in Zusammenarbeit mit externen Spezialisten sowie durch spezielle Unterstützungsangebote für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern, die zum Beispiel an Schrei-, Fütter- und Schlafstörungen leiden. Aktuell werden im SPZ als regionale Fachambulanz im Rahmen des kassenärztlichen Versorgungsauftrages für Neuro- und Sozialpädiatrie jährlich rund 1.800 Kinder und Jugendliche aller Altersstufen aus Remscheid und der angrenzenden bergischen Region untersucht.

Das Spektrum der untersuchten und behandelten Gesundheitsstörungen der Kinder und Jugendlichen innerhalb des SPZ umfasst leichtere Entwicklungsschwächen und -verzögerungen aller Art bis hin zu schweren und komplexen Entwicklungsstörungen und Mehrfachbehinderungen, chronische neurologische Erkrankungen wie spastische Lähmungen und Anfallsleiden, aber auch Schwächen, Probleme und Störungen im psychoemotionalen, geistig-kognitiven und Verhaltensbereich. Im Rahmen des ganzheitlichen und an der Lebenswelt der Kinder orientierten Behandlungsansatzes werden auch die betroffenen Eltern mit ihren oft sehr hohen zusätzlichen Alltagsbelastungen vom SPZ-Team beraten und begleitet und aktiv in die Behandlungsplanung einbezogen - stets orientiert an den individuellen Problemlagen, aber auch an den Möglichkeiten und Ressourcen der Kinder, ihrer Eltern und Familien.

„Unsere Hilfestellung für die betroffenen Kinder und ihre Eltern und Familien wäre aber ohne eine gut koordinierte Zusammenarbeit mit allen anderen zuständigen Fachleuten und Einrichtungen im Gesundheitswesen, im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, der Vorschul- und Schulpädagogik sowie der Heil- und Sonderpädagogik nicht wirksam und nachhaltig möglich“, erklärt Dr. Schliermann und fügt hinzu: „Erfreulicherweise hat sich die wechselseitige Zusammenarbeit im Versorgungsnetz der Hilfsangebote in Remscheid in den letzten zehn Jahre enorm weiterentwickelt und verbessert, sehr zum Nutzen der betroffenen Kinder und ihrer Familien.“

Künftige Ausrichtung
Für die Zukunft sieht der Experte angesichts der ständig zunehmenden Zahl von Kindern und Jugendlichen mit Schwächen und Problemen in der motorischen und sprachlichen Entwicklung, mit Lern- und Leistungsstörungen oder Anpassungsproblemen in Kindergarten und Schule große Herausforderungen auf das SPZ wie auch auf alle anderen zuständigen Fachleute und Einrichtungen zukommen. „Bei allen künftigen Herausforderungen wird die entscheidende und unverzichtbare Grundlage und das Grundverständnis unserer Arbeit aber bleiben, immer das Kind mit seiner stets individuellen Lebenssituation im Blick zu behalten und es sowie seine Eltern mit Freude und persönlichem Engagement therapeutisch und menschlich zu begleiten und zu unterstützen - stets auch mit dem übergeordneten Ziel, dass die betroffenen Kinder trotz zusätzlicher Probleme, Behinderungen und Handicaps einen gelingenden Weg ins Leben gehen und, entsprechend den gegebenen Möglichkeiten, auch integriert in die soziale Gemeinschaft am Leben teilhaben können“, verspricht Dr. Schliermann.


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