Remscheid

Remscheid, Überregional zertifizierte Stroke Unit verbessert Schlaganfallversorgung im Bergischen Städtedreieck

Im Auftrag der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat der TÜV Rheinland die Schlaganfallspezialeinheit der Klinik für Neurologie am Sana-Klinikum Remscheid jetzt auch als einzige überregionale Stroke Unit im Bergischen Städtedreieck zertifiziert.

Die externen Prüfer des TÜV Rheinland hatten die mit sechs Betten ausgestattete Stroke Unit im April einen Tag lang unter die Lupe genommen und kamen zu einem durch und durch positiven Gesamturteil. Sie bescheinigten der Spezialeinheit eine hervorragende Leistung. Besonders die schnelle Akutversorgung, die sehr gute Zusammenarbeit der Neurologie mit anderen Fachabteilungen wie Kardiologie, Radiologie und Gefäßchirurgie, die frühe Rehabilitation und die hohe Rate an Patienten, die in der Akutphase eine Lysetherapie (medikamentöse Therapie zur Auflösung eines Blutgerinnsels) erhalten, lobten die Auditoren. Prof. Dr. Otto Busse von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft, ein international bekannter Schlaganfallexperte, der die Entwicklung der Stroke Units wesentlich vorangetrieben hat, zeigt sich beeindruckt von der Remscheider Stroke Unit: „Mit der engen Vernetzung der verschiedenen Fachdisziplinen im Sana-Klinikum werden die vielfältigen Probleme der Schlaganfallpatienten optimal behandelt.“

Um die Zertifizierung zu erhalten, müssen besondere Anforderungen erfüllt werden. So muss neben den strukturierten Abläufen auch die 24-stündige Anwesenheit eines Neurologen, die Möglichkeit einer Angiographie (Röntgenuntersuchung) der Hirngefäße und einer Lyse-Behandlung rund um die Uhr, die Verfügbarkeit eines Computer- oder Kernspintomographen sowie die intensivpflegerische Betreuung der Patienten inklusive Überwachung am Monitor nachgewiesen werden.
Für überregionale Stroke Units gelten zusätzliche Qualitätsmerkmale: Sie müssen u.a. einen höheren Pflegeschlüssel nachweisen, da dort viele Schwerkranke behandelt werden. Zwei Pflegekräfte pro Bett sichern die Versorgung der Patienten. Vergleichbare Einheiten in der Umgebung von Remscheid existieren an den Universitätskliniken in Köln und Düsseldorf.

„Wir sind stolz, dass der hohe Qualitätsstandard unserer Stroke Unit durch die überregionale Zertifizierung weiter bestätigt und anerkannt wird“, so Neurologie-Chefarzt Prof. Ulrich Sliwka. Der Vorteil einer Stroke Unit für Schlaganfallpatienten sei nachgewiesen. „Die dortige Behandlung hat einen messbaren Effekt auf die Wiederherstellung und den Erhalt wichtiger Hirnfunktionen. Das bedeutet für den Patienten und seine Angehörigen ein deutliches Plus an Lebensqualität. Der Effekt einer Stroke Unit-Therapie ist auch noch nach zehn Jahren nachweisbar.“

Wie wichtig die Versorgung von akuten Schlaganfallpatienten in der Region ist, haben die Mediziner des Klinikums schon früh erkannt und im Jahr 2001 eine zertifizierte Stroke Unit mit zunächst vier Betten innerhalb der Neurologischen Klinik eingerichtet. In extra ausgestatteten Räumen mit Kameraüberwachung und Computern, die Blutdruck, Atmung, Herzrhythmus und Sauerstoffgehalt des Blutes bei den Patienten ständig überwachen, werden die Schlaganfallpatienten von speziell geschulten Ärzten und Pflegern betreut.

Neben der Akutversorgung weist die Neurologische Klinik am Sana-Klinikum auch in der Frührehabilitation einen hohen Standard auf. „Über 90 Prozent aller Patienten erhalten bereits in der Frühphase eine logopädische Behandlung, Ergotherapie und Krankengymnastik“, sagt Prof. Sliwka. So könnten der Heilungsprozess beschleunigt und Folgeschäden vermieden werden. Dem Chefarzt liegt daran, die Information über Schlaganfallsymptome in der Bevölkerung weiter zu verbessern. „Erfreulicherweise hat sich das Wissen über die Akutsymptome des Schlaganfalls nicht zuletzt durch unsere Patientenveranstaltungen und Initiativen in der Bevölkerung verbessert. Auch, dass der Schlaganfall ein Notfall ist und die Alarmierung des Notarztes erfordert, hat sich mittlerweile herumgesprochen.“ Weitere Anstrengungen seien jedoch notwendig, denn: „Leider vergeht immer noch zu viel Zeit zwischen dem Auftreten der ersten Symptome eines Schlaganfalls und dem Eintreffen im Klinikum.“
Info-Kasten
Akute Symptome für einen Schlaganfall sind Sprachstörungen, Doppelbilder und Sehstörungen, Schwäche oder Ungeschicklichkeit von Arm oder Bein und Gefühlsstörungen.
Sofortige Verständigung des Notarztes über 112.


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Katrin Krause
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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