Remscheid

Silke Scheider-Börsch, Stationsleitung der Kinderintensivklinik im Sana-Klinikum Remscheid hilft Neugeborene und Babys im afrikanischen Eritrea und wurde dafür nun mit dem Pulsus-Award ausgezeichnet

Pulsus-Award für Hilfe zur Selbsthilfe

Eritrea liegt im subsaharischen Ostafrika. Eingebettet zwischen dem roten Meer, Dschibuti, Äthiopien und dem Sudan erstreckt es sich über vier Klimazonen. Das Land hat 6,3 Millionen Einwohner. Es ist Heimat für neun Volksgruppen mit drei Amtssprachen und zwei Religionen. Fast 50 Prozent der Bevölkerung sind Kinder. Eritrea ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Region kämpft mit Dürrekatastrophen und mageren Ernten. Nach 30 Jahren Befreiungskrieg von Äthiopien ist das Land ausgeblutet. Es herrscht Mangel an materiellen und humanen Ressourcen. Und der Mangel setzt sich auch im eritreischen Gesundheitswesen fort: Es gibt zu wenig Ärzte, Schwestern und Hebam-men. Mit einer Säuglingssterblichkeit von nahezu 90 % hatten Frühgeborene und erkrankte Neugeborene früher kaum eine Überlebenschance.

Seit nunmehr zehn Jahren unterstützt Silke Scheider-Börsch ein Team von Ärzten, Schwestern und Hebammen jährlich zwei Mal bei ihrer Arbeit auf der Neugeborenen-Intensivstation in Asmara, der Hauptstadt von Eritrea. Hierfür spendet sie ihren Jahresurlaub und wird auch vom Klinikum mit fünf Tagen Urlaub unterstützt. „Unsere Haupt-aufgabe vor Ort ist das side-by-side-Training der Pflegekräfte in Eritrea“, erzählt Schei-der-Börsch. „Wir geben Unterstützung und schulen zum Beispiel in der Stillberatung, der Hygiene und in den verschiedensten Krankheitsbildern“, fügt sie hinzu. Im Laufe der Entwicklung und Jahre konnte die Säuglingssterblichkeit so auf ca. 30 % runtergesetzt werden. Aber auch in ihrer Heimat ist die gelernte Kinderkrankenschwester häufig für ihr Herzensprojekt im Einsatz und sammelt Spenden oder hält Vorträge zu Land und Men-schen. Dank dem Einsatz von Archemed konnten so inzwischen drei Neugeborenen-Intensivstationen etabliert werden, eine vierte befindet sich zurzeit im Aufbau.

Gefragt nach einem ihrer eindrucksvollsten Erlebnisse in Afrika erzählt Silke Scheider-Börsch von einer Drillingsgeburt vor fünf Jahren. Alle drei Kinder haben überlebt. „Auch heute sehe ich die drei und ihre Mutter noch bei meinen Besuchen in Asmara. Es ist ein tolles Gefühl, die Kinder aufwachsen zu sehen. Durch die persönliche Unterstützung von Freunden und Bekannten kann ich auch hier nach wie vor einen Einsatz leisten, der das Überleben der Kinder sichert“, sagt sie und fügt hinzu: „Inzwischen sind die Mitarbeiter und Kollegen in Eritrea Freunde geworden. Man steigt aus dem Flieger, riecht das Land und fühlt sich doch ein Stück weit zu Hause“.

Für ihr ehrenamtliches Engagement im ostafrikanischen Eritrea wurden Silke Scheider-Börsch und ihr Team nun mit dem pulsus-Award als bestes "Team" ausgezeichnet. Der Preis wurde in diesem Jahr zum zehnten Mal von der Bild am Sonntag und der Techniker Krankenkasse verliehen.

 

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