Remscheid

Spezielle OP-Methode erlaubt minimal invasive Eingriffe im Gehirn unter Röntgenkontrolle

Mit sanfter Technik gegen Hirnblutung

Dass Radiologie nicht nur in der Diagnostik eine Rolle spielt, sondern immer häufiger auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt wird, zeigt sich in der Klinik für Neurologie am Sana-Klinikum Remscheid: Dort setzt das Ärzteteam gemeinsam mit Neuroradiologen seit rund einem Monat auf die so genannte Coiling-Technik. Mit dieser OP-Methode lassen sich lebensgefährliche Ausstülpungen an den Hirngefäßwänden, die aufplatzen und zu Hirnblutungen führen können, per Röntgengerät und Katheter minimal invasiv behandeln, ohne dass eine für den Patienten aufwändige Gehirnoperation notwendig wird.

Bei der Coiling-Methode wird über die Leistenschlagader ein schmaler Katheter bis in die Ausstülpung des Hirngefäßes vorgeschoben. Über den Katheterschlauch werden dann nach und nach kleinste Platinspiralen (Coils) platziert und damit das Aneurysma zum Hirngefäß hin verschlossen - so dass kein Blut mehr durch die Ausstülpung hindurchfließen kann. Ein spezielles Röntgengerät sorgt dafür, dass die Mediziner diesen schonenden OP-Eingriff auf mehreren Monitoren zu jeder Zeit verfolgen können. Vorteil der Methode: Für den Patienten ist dieser Eingriff wenig belastend und erspart ihm eine größere Gehirnoperation sowie einen längeren Klinikaufenthalt. Denn alternativ mussten die Ärzte bisher den Schädel öffnen, um die Ausstülpung mit einer kleinen Metallklammer abzuklemmen.

„Teilweise lassen sich mit der Coiling-Technik Gefäßausstülpungen behandeln, die bisher überhaupt nicht oder nur mit sehr großem Risiko therapiert werden konnten. Die neue Methode erweitert damit unser Spektrum an hochspezialisierten Therapieverfahren, um unsere Patienten noch besser und sicherer behandeln zu können“, betont Neurologie-Chefarzt Prof. Ulrich Sliwka. Er und sein Team behandeln pro Jahr rund 700 Patienten mit Durchblutungsstörungen des Gehirns oder Hirnblutungen in der bislang einzigen überregional zertifizierten Schlaganfallspezialstation (Stroke Unit) im Bergischen Land.

Symptome einer Hirnblutung können heftige Kopfschmerzen aber auch Lähmungen, Sehstörungen, Sprachstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten sein. Eine sofortige Vorstellung in der Stroke Unit kann dabei lebensrettend sein.



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