Remscheid

Sana-Klinikum und Stadtteil e.V. Remscheid veranstalten 2. Öffentliches Forum rund um Migration und Erkrankung

„Mit Leib und Seele angekommen? Wenn der Körper in der Fremde schmerzt"

Seit über zehn Jahren ist das Haus Lindenhof, das sich in Trägerschaft des Stadtteil e.V. Remscheid befindet, anerkanntes interkulturelles Zentrum, zu dem auch eine Beratungsstelle gehört. Ein wesentlicher Aufgabenschwerpunkt ist die Arbeit für und mit muslimischen Migranten in Remscheid. Dabei wird zunehmend der Zusammenhang von Migration und Erkrankung deutlich. Der Beratungs- und Informationsbedarf ist hoch, aber die Hemmschwelle, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, ebenfalls. Um die Öffentlichkeit für dieses Thema mehr zu sensibilisieren, haben die Abteilung für Spezielle Schmerztherapie und Palliativmedizin am Sana-Klinikum Remscheid und der Stadtteil e.V. vor rund anderthalb Jahren beschlossen, enger zu kooperieren und regelmäßig Veranstaltungen zum Themenkomplex „Migration und Krankheitserleben“ mit unterschiedlichen Zielgruppen durchzuführen. Am Mittwoch, 10. November 2010, ab 16 Uhr veranstalten die beiden Einrichtungen im „Mehr Generationen Haus Lindenhof“ (Lindenhofstr. 13, Remscheid) ihr 2. Öffentliches Forum rund um Migration und Erkrankung. Dieses Mal wird das Thema „Mit Leib und Seele angekommen? Wenn der Körper in der Fremde schmerzt“ diskutiert.

Ziel der Veranstaltung ist es, den Zusammenhang von Migration und Krankheit genauer zu betrachten und dabei mitzuwirken, das interkulturelle Verständnis im „helfenden System“ in Remscheid zu vertiefen. „Wir wollen mit dazu beitragen, dass sich die Versorgungsstruktur für psychisch und psychosomatisch erkrankte Menschen mit Migrationhintergrund entscheidend verbessert“, so Dr. Uwe Junker, Chefarzt der Abteilung für Spezielle Schmerztherapie und Palliativmedizin am Sana-Klinikum. Eingeladen sind auch dieses Mal wieder Patienten, Angehörige und Interessierte sowie Fachleute wie Ärzte, Psychologen, Psychotherapeuten, Pflegedienste, Pädagogen aus Schule und Jugendhilfe sowie Vertreter der Stadt Remscheid und Kommunalpolitiker. Auf dem Programm stehen diverse Vorträge und Aktionen wie „Brauchen Menschen mit Migrationshintergrund Psychiater oder Psychotherapeuten aus dem gleichen Kultur- und Religionskreis?“ (Dr. Murat Ozankan, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie / Oberarzt an den Rheinischen Kliniken Langenfeld), „Entspannungsübungen für Schmerzpatienten aus der Praxis“ (Praktische Übungen mit Michael Kreibich, Diplom-Psychologe am Sana-Klinikum) und „Chronischer Schmerz bei Migranten: Was verbirgt sich dahinter?“ (Dr. Uwe Junker). Im Anschluss ist eine offene Diskussion der Referenten und Veranstalter mit den Besuchern geplant.

„Die Bereitschaft, Hilfe anzunehmen, erleben wir in unserer alltäglichen Beratungsarbeit“, sagt Ramazan Dalgali vom Migrationsdienst des Stadtteil e.V. „Aber um gerade in diesem sensiblen Feld gezielt und effektiv zu helfen, ist Vertrauen von grundlegender Bedeutung. Deshalb braucht es ein helfendes System, in dem interkulturelle Kompetenzen selbstverständlich sind.“ Dr. Junker fügt hinzu: „Schmerz bei Migranten zu lindern, bedeutet ein Stück weit auch Anleitung zur Selbsthilfe zur Integration. Denn Medikamente und Krankengymnastik allein reichen bei Schmerzen mit Migrationshintergrund meist nicht aus, um einen befriedigenden Behandlungserfolg zu erzielen.“



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