Remscheid

Neu: Fachbereich führt mit Nierenarterienablation katheterbasiertes Verfahren gegen die Volkskrankheit Bluthochdruck ein

Herzwochen 2011 – „Herz unter Druck“: Klinik für Kardiologie veranstaltet Tag der offenen Tür

Schätzungen der Deutschen Hochdruckliga zu Folge leiden etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland an Bluthochdruck. Diese Volkskrankheit verursacht zwar an sich keine Schmerzen, kann jedoch unbehandelt zu gefährlichen Folgeerkrankungen wie Schlaganfall, Herzmuskelschwäche, Herzinfarkt und Nierenversagen und damit zum frühzeitigen Tod führen. Um die Öffentlichkeit für die Gefahren des Bluthochdrucks und für die Wichtigkeit der regelmäßigen Blutdruckmessung zu sensibilisieren, veranstaltet die Klinik für Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid am Samstag, 12. November 2011, von 11 bis 15 Uhr einen Tag der offenen Tür im Forum Ovale rund um die Volkskrankheit und unterstützt damit die diesjährigen bundesweiten Herzwochen der Deutschen Herzstiftung.

Auf dem Programm des Aktionstages stehen ab 12 Uhr Vorträge wie „Volkskrankheit Bluthochdruck: Diagnostik und Therapie“ (Dr. Roger Gerke, Oberarzt), „Bluthochdruck: Was tun, wenn Medikamente nicht mehr ausreichend wirken?“ (Kardiologie-Chefarzt Prof. Uwe Wiegand) und „Vorhofflimmern als Folgeerkrankung des Bluthochdrucks: Wie behandeln?“ (Dr. Michael Müller, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, KardioPrax – Remscheid und Radevormwald). Im Anschluss können Interessierte weitere Fragen mit den Experten besprechen. Außerdem gibt es Aktionen wie Führungen durch das Katheterlabor mit Demonstrationen des Herzkathetereingriffes und der Nierenarterienablation, des Schrittmachers/Defibrillators und der Echokardiographie (Start jeweils um 11.30 und 13.30 Uhr im Forum Ovale) sowie die Demonstration der Reanimation und die Möglichkeit der Blutzucker- und Blutdruckmessung. Daneben berät Küchenmeister und Diätkoch Christoph Koscielniak auch in diesem Jahr wieder im Rahmen eines Kochevents rund um die gesunde, frische und schnelle Küche. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Neues Verfahren:
Bluthochdruck geht es in der Klinik für Kardiologie mit Strom an den Kragen

Die Klinik für Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid hat jetzt mit der Nierenarterienablation ein Verfahren eingeführt, bei dem der Bluthochdruck auch per Katheter behandelt werden kann. Im Normalfall wird zu hoher Blutdruck medikamentös behandelt. Doch bei rund 20 Prozent der Betroffenen kann der Blutdruck aus häufig unklärbarer Ursache auch durch die Kombination mehrerer Medikamente dauerhaft nicht gut abgesenkt werden. Diese Patienten sind derzeit in der Klinik für Kardiologie die Zielgruppe für eine Nierenarterienablation. „Ob der Patient letztlich für diese Behandlung geeignet ist, wird vorab individuell mit ihm besprochen“, so Kardiologie-Chefarzt Prof. Uwe Wiegand.

Bei dem Verfahren wird in lokaler Betäubung über die Leistenarterie ein dünner Führungskatheter in die Nierenarterien geschoben. Über einen Elektrodenkatheter wird dann an mehreren Stellen in jeder Nierenarterie Hochfrequenzstrom in die Gefäßwand geleitet und damit ein Teil der Nervenfasern, die das Gefäß umgeben, verödet. Hierdurch wird in die Blutdruckregulation, bei der die Nervenfasern der Niere eine bedeutsame Rolle spielen, eingegriffen und der körpereigene Regelkreis des Blutdrucks auf ein niedrigeres Niveau umgestellt. Der risikoarme Eingriff erfolgt im Herzkatheterlabor und dauert rund 30 Minuten. Bei einem Großteil der Patienten führt diese Methode innerhalb von einigen Tagen bis zu wenigen Wochen zu einer dauerhaften Blutdrucksenkung. Bei der Mehrzahl werden normale Blutdruckwerte erreicht, teilweise kann sogar die medikamentöse Therapie reduziert werden.

„Die Nierenarterienablation ist ein neues Verfahren, für das in zwei kontrollierten Studien im Jahr 2010 hervorragende Daten publiziert wurden“, erklärt Prof. Wiegand. Bei mehr als 80 Prozent der Patienten mit medikamentös nicht einstellbarem Bluthochdruck seien die Werte durch den Kathetereingriff im Mittel um 30 mmHg abgesenkt worden. „Wir haben uns angesichts der vielversprechenden Studienergebnisse bereits zu diesem relativ frühen Zeitpunkt entschlossen, das Verfahren unseren Patienten anzubieten. Unsere ersten eigenen Erfahrungen sind sehr gut!“



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Katrin Krause
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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