Flexibel arbeiten bringt Zeit für die Familie

Für Lilia Belhaus ist klar: „Ohne die Möglichkeit, meine Arbeitszeit flexibel gestalten zu können, hätte ich nach der Geburt meines Kindes meine Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpflegerin nicht wieder aufnehmen können.“ So profitiert die junge Mutter vom sogenannten FlexiNg-Pool, den das Sana-Klinikum erfolgreich für genau die Beschäftigten etabliert hat, die auf ein flexibles Arbeitszeitmodell angewiesen sind. Da sie nur zwischen 8 und 14 Uhr die Kinderbetreuung organisieren kann, nimmt ihr Arbeitgeber Rücksicht und setzt sie nur in diesem Zeitfenster ein. Wochenenddienste gibt es nur, wenn sie dies einrichten kann. „So klappt das wunderbar. Ich kann meinen Beruf ausüben und mein Kind betreuen. Es ist ein großer Vorteil, dass es so etwas gibt. Gerade für Alleinerziehende“, betont Lilia Belhaus.
 

Zum nunmehr vierten Mal wurde die familienfreundliche Personalpolitik des Klinikums, das die Anforderungen der verschiedenen Lebensphasen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf besondere Weise berücksichtigt, mit einem Zertifikat durch die berufundfamilie Service GmbH ausgezeichnet. Im Mittelpunkt des Dienstleisters steht das Themengebiet Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben. Wiederholt nahm das Sana Klinikum Remscheid am audit berufundfamilie teil, das von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung initiiert wurde. „Mit dem Zertifikat wird der nachhaltige Einsatz des Arbeitgebers für eine strategisch angelegte Personalpolitik honoriert, die sich an der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben ausrichtet“, erklärt Susanne Hochburger, die als Koordinatorin für Beruf und Familie/Betriebliches Gesundheitsmanagement des Remscheider Sana-Klinikums das Thema betreut. Sie steht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen Lebenslagen beratend und unterstützend zur Seite. Neben dem FlexiNg-Pool  spielten bei der Zertifizierung weitere Instrumente eine wesentliche Rolle: Dazu gehören unter anderem eine befristete Arbeitszeitreduzierung und die Gewährung von Sonderurlaub, zehn Vertragsplätze zur Kinderbetreuung in einer betriebsnahen Kita sowie ein Programm zur Kontaktpflege während familienbedingter Abwesenheitszeiten. Genauso werden die Beratungsstelle für Familienaufgaben, Programme zur Gesundheitsförderung und die Unterstützung von Beschäftigten mit Pflegeverantwortung für Angehörige von den Mitarbeitenden sehr geschätzt. „Derzeit arbeiten wir daran, digital unterstützte Tools bzw. Arbeitsmittel zu fördern, die zeitsparend wirken und die Arbeitsabläufe verbessern. Zudem prüfen wir, ob ein Ausbau von Kinder-Betreuungsplätzen möglich ist“, richtet Susanne Hochburger den Blick in die Zukunft.
Aus den Reihen der Beschäftigten bekommt Pflegedirektorin Jasmin Shmalia viel positive Rückmeldungen für die verschiedenen Konzepte und das flexible Arbeitszeitmodell: „Beide Seiten profitieren und wir können gerade den Kolleginnen und Kollegen, die bei der Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen gefordert sind, bei der Arbeitszeit entgegenkommen.“ Vor dem Hintergrund des hohen Bedarfs an Pflegefachkräften sei das große Portfolio an familienfreundlichen Maßnahmen ein wichtiges Signal, um zufriedenes Personal ans Haus zu binden, ergänzt Svenja Ehlers, Geschäftsführerin des Remscheider Sana-Klinikums und fügt hinzu: „Wir setzen uns aktiv und mit Erfolg für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben ein – auch in Corona-Zeiten. Das Zertifikat, über das wir uns sehr freuen, zeichnet uns als attraktiven Arbeitgeber aus.“

 

Hintergrund: Die erneut ausgezeichneten Unternehmen und Organisationen sind berechtigt, das Qualitätssiegel für eine strategisch angelegte familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik für weitere drei Jahre zu tragen. Individuell erstellte Zielvereinbarungen bzw. Handlungsprogramme stellen dabei die zentralen Messgrößen für den Einsatz der Arbeitgeber dar.