Dr. Markus Bruckner ist neuer Chefarzt am Sana-Klinikum Remscheid

Wenn Dr. Markus Bruckner über moderne Methoden in der Anästhesie spricht, gerät der Mediziner ins
Schwärmen. Dann geht es um die neueste Generation von Ultraschallgeräten, um millimetergenau
gesetzte Spritzen, um komplett sichtbare Nerven, um die individuell perfekt kalkulierte Dosierung.
Schonend ist das Wort der Stunde. Schonend für die Patienten, so möchte Bruckner arbeiten. Eine
Vollnarkose sei heutzutage nahezu risikofrei. „Aber es geht immer noch besser“, sagt Bruckner.


Er ist Spezialist für ultraschallgesteuerte Regionalanästhesie. So der Fachausdruck. Die
Regionalanästhesie ist nichts Neues, aber durch immer bessere Ultraschallgeräte habe sich auch diese
Methode weiterentwickelt. „Die Nebenwirkungen sind noch einmal deutlich geringer“, sagt Bruckner.
Übelkeit, Erbrechen, Orientierungslosigkeit – diese Narkosesymptome fallen komplett weg, wenn nur
noch regional und möglichst gering dosiert gearbeitet wird.


„Gute Beispiele sind alle Operationen an Extremitäten“, erläutert Bruckner. „Jeder Arm, jedes Bein kann
einzeln betäubt werden.“ So sind nicht nur die Nebenwirkungen geringer, die Patienten bleiben auch
wach. In den seltenen Fällen von Komplikationen kann damit unmittelbar kommuniziert werden.
Immer schonender. Dahin entwickelt sich die Medizin im Sana-Klinikum. Bruckner ist neuer Chefarzt.
Seit 1. Oktober leitet er das Zentrum für Anästhesie und Intensivmedizin in Remscheid sowie
Radevormwald. Vorgänger Dr. Uwe Junker ist im Ruhestand. Nun leitet Bruckner ein Team von 22
Ärztinnen und Ärzten. 2016 war er Chefarzt in Velbert geworden. Nun reizte ihn, in einem noch
größeren Haus moderne Vorstellungen umsetzen zu können.


Unmittelbar hat er sich einen Überblick über den Gerätepark verschafft. Ein Ultraschallgerät neuester
Generation wurde beschafft. Mit rund 20 000 Euro war das vergleichsweise günstig. Weil dieses
Ultraschallgerät auf eine Sache spezialisiert ist, nämlich das Darstellen und Betäuben aller Nerven. „Das
macht das Gerät perfekt.“ Ein motiviertes Team hat Bruckner vorgefunden. Offen für die neuen
Verfahren. Weiterbildungen werden gerne angenommen.


Das Sana verknüpft mehrere Hoffnungen mit dem neuen Chefarzt. Medizinisch soll es nach vorne gehen.
Moderne Ideen kommen hinzu und werden gerne aufgegriffen. Bruckner soll aber auch dazu beitragen,
ein immer attraktiveres Arbeitsumfeld zu schaffen. Der Kampf um Fachkräfte ist entbrannt. Die muss
man locken. Ein junger Chefarzt, moderne Methoden – das soll das Sana-Faustpfand sein. Und vor allem:

Bruckner besitzt die volle Weiterbildungsermächtigung. Das heißt, die komplette, 60-monatige Facharzt-
Ausbildung im Bereich Anästhesie und Intensivmedizin kann im Sana absolviert werden. Bruckner: „Das
Haus ist groß genug, dass man hier in der Ausbildung alles erleben kann. Die Ausbildung besteht also
nicht nur auf dem Papier. Wir machen in unserem Haus alles.“ Und doch sei es klein genug, hat Bruckner
bereits festgestellt, dass man nach wenigen Wochen bereits alle Kolleginnen und Kollegen kennen kann.
Niemand schwimmt einfach nur so mit. Die Ausbildung sei, sagt Svenja Ehlers, persönlich, individuell
und fachlich hervorragend.


Ehlers, Sana-Geschäftsführerin, verknüpft mit diesem Aspekt große Hoffnungen. Es sei bereits in den
ersten 60 Tagen aufgefallen, dass Bruckner es gelinge, alle Kolleginnen und Kollegen auf dem Weg
mitzunehmen. Im Auswahlverfahren – es haben viele Bewerbungen vorgelegen – habe Bruckner
überzeugt. „Da 70 Prozent unserer Patienten über die Zentrale Notaufnahme zu uns kommen, ist es
ideal, dass Herr Bruckner Anästhesist und Intensivmediziner ist.“


Was sowohl Ehlers als auch Bruckner am Herzen liegt, ist ein weiteres Wort der Stunde: Digitalisierung.
Für seine Abteilung bedeute das, so Bruckner, eine immense Zeitersparnis. Denn heute werde die
komplette Dokumentation noch von Hand vorgenommen. Es werde noch etwas dauern, das alles zu
digitalisieren. Die ersten Schritte werden aber gegangen. Bruckner sieht nicht nur die Zeitersparnis, die
der richtigen Arbeit zugutekommen werde: „Wenn alles in einer Datenbank vorliegt, ist das ein großer
Vorteil für die Patienten.“