Die Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik im Regio Klinikum Elmshorn ist für alle Kinder und Jugendlichen zwischen 0 und 21 Jahren rund um die Uhr erreichbar, die im psychiatrischen Notfall Hilfe benötigen. Wir bieten den Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern als Team von Expert:innen Hilfe an.
Geplante Behandlungen bieten für alle Kinder und Jugendlichen an, die einen entsprechenden Bedarf aufweisen.
Unser Ziel ist es, Kinder und ihre Familien in seelischen Notlagen zu unterstützen, ihre Schwierigkeiten zu erkennen und zu verstehen und dadurch eine gesunde, altersgerechte Entwicklung zu ermöglichen. Die Unterstützung von Familien besteht vorrangig darin, die ganze Familie zu befähigen, Veränderungen zum Wohle aller Beteiligten umzusetzen.
Dieser Prozess wird an den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten der Patient:innen und ihrer Familien ausgerichtet. Dabei streben wir immer einen gemeinsamen, einvernehmlichen Prozess an, der nur verlassen werden darf, wenn das Wohl eines Kinders gefährdet ist.
Die Zusammenarbeit der pädagogischen, psychotherapeutischen und medizinischen Fachkräfte in unserer Klinik basiert auf einer gemeinsamen humanistischen Grundhaltung und verfolgt einen psychodynamischen und systemischen Ansatz unter Berücksichtigung einer traumasensiblen Sichtweise.
Den Patient:innen sollen dabei heilsame Beziehungserfahrungen ermöglich werden. Alle Mitarbeiter:innen übernehmen professionelle Beziehungsverantwortung. Das bedeutet, dass alle Mitarbeiter*innen grundlegende Kenntnisse des bindungsbezogenen Arbeitens haben, die Bedürfnisse der Patient:innen anerkennen und ihnen mit Fürsorge begegnen. Die wichtigste Aufgabe der Mitarbeiter:innen ist es, junge Menschen dabei zu unterstützen, starke Gefühle zu regulieren und sie zu beruhigen.
Wir haben daher das Ziel, nicht Symptome zu behandeln, sondern Kinder und Jugendlichen dabei zu helfen, dass ihre Bedürfnisse alters-, begabungs- und entwicklungsgerecht erfüllt werden und sie lernen können friedlich und zufrieden, gemeinsam mit anderen Menschen zu leben.
Aus dieser Grundhaltung wird ein Vertrauensvorschuss gegeben und nach den Prinzipien der „Pädagogik des guten Grundes“ auf das Verhalten des Kindes/Jugendlichen reagiert.
Alle Mitarbeiter:innen haben die Bereitschaft zu einem achtsamen Umgang mit eigenen Gefühlen und Ressourcen. Die Reflexion des eigenen Verhaltens im Team ist die Grundvoraussetzung für professionelle Nähe und Distanz und schützt davor, in unbewusste Gegenübertragungsdynamiken zu geraten. Mit der Übernahme der Beziehungsverantwortung geht einher, dass jede:r Mitarbeiter:in anstrebt, ein Vorbild zu sein, in Werten, Worten und Taten.
Wir verhalten uns als Erwachsene immer „größer, weiser und stärker“ und machen konstruktive Beziehungsangebote. Wir folgen, wann immer möglich, den Bedürfnissen des Kindes, wenn nötig übernehmen wir im Sinne des „Kreises der Sicherheit“ die Verantwortung und Führung.
Im therapeutisch-pädagogischen Alltag schaffen wir einen sicheren und verlässlichen Raum.
Dies geschieht bei uns durch:
- Transparenz und Berechenbarkeit der therapeutischen und pädagogischen Maßnahmen unter größtmöglichem Einbezug von Patient*innen und Familie
- Einhalten von Vereinbarungen in therapeutischen Prozessen, auch wenn diese nicht den persönlichen Zuspruch einzelner Mitarbeiter:innen finden
- Teilnahme an Supervisionen, Teamentwicklungen und internen Fortbildungen
- Gewährleistung von physischem und psychischem Schutz für Patient:innen und Mitarbeiter:innen
- individuelle und situationsbezogene Interventionen werden fortlaufend überprüft und hinsichtlich dem Wohl und der Sicherheit der Patient:innen und der Gemeinschaft abgewogen in Visiten, Fallbesprechungen und Übergaben
- individuelle Behandlungen unserer Patient:innen, in Bezug auf ihre Ressourcen, Bedürfnisse und Besonderheiten
„Time in“
Unser Ziel ist es, Ausschluss, Isolierung und Fixierung möglichst zu vermeiden:
Doch von Kindern und Jugendlichen formulierte Behandlungsziele entsprechen nicht immer ihrem gezeigten Verhalten. Um die Kinder dabei zu unterstützen, Behandlungsziele zu erreichen, ist es wichtig, Kenntnis zu haben über die Bedürfnisse unterschiedlicher „innerer Anteile“ und darüber was diese sicherstellen wollen. Dies muss für Kinder/Jugendliche und Familien verstehbar gemacht und im pädagogischen Alltag darauf reagiert werden.
Je destruktiver das Verhalten wirkt, desto intensiver muss in der Beziehungsgestaltung eine Co-Regulation und Begleitung durch Erwachsene erfolgen, um dem Kind zu ermöglichen, alternative Schutzstrategien zu entwickeln und sich aus destruktiven Beziehungen zu lösen und Erwachsenen wieder vertrauen zu können.
Um andere Kinder zu schützen und zerstörerische Dynamiken nach den oben beschriebenen Grundsätzen beeinflussen zu können, findet in solchen Fällen eine besonders intensive Versorgung durch Erwachsene statt. Die Kontakte zu Gleichaltrigen werden unter Umständen eingeschränkt.