Medizinische Schwerpunkte

Herzrhythmusstörungen

Gelegentliches Herzstolpern kennen wahrscheinlich viele Menschen. In den meisten Fällen verbirgt sich dahinter keine ernsthafte Erkrankung. Wenn der unregelmäßige Herzschlag jedoch über Stunden oder sogar Tage anhält oder ein Herzrasen vorliegt, sollten Sie Ärzt:innen aufsuchen bzw. in schlimmen Fällen den Rettungsdienst verständigen.

Eine häufige Ursache für diese Beschwerden ist das Vorhofflimmern, eine Volkskrankheit, die in unserer alternden Bevölkerung immer mehr Menschen betrifft. Vorhofflimmern erhöht das Schlaganfallrisiko, weswegen in den meisten Fällen eine dauerhafte medikamentöse Blutverdünnung notwendig ist. Vorhofflimmern kann darüber hinaus die Lebensqualität und körperliche Belastbarkeit einschränken und sollte daher möglichst frühzeitig behandelt werden. Hier stehen medikamentöse und interventionelle Therapieverfahren zur Verfügung.

An unseren beiden Standorten in Pinneberg und Elmshorn haben wir eine große Erfahrung in der Behandlung des Vorhofflimmerns. Mittels einer sogenannten elektrischen Kardioversion bringen wir Ihr Herz kurzfristig wieder in den richtigen Takt. Für eine längerfristige Rhythmusstabilisierung können wir eine medikamentöse oder interventionelle Therapie einleiten.

Falls eine interventionelle Therapie des Vorhofflimmerns („Ablation“) notwendig werden sollte, kooperieren wir eng mit dem Universitären Herzzentrum Hamburg. Dabei führen die Expert:innen der Universitätsklinik für Sie wohnortsnah in unserem modernen Herzkatheterlabor am Standort Elmshorn eine sogenannte Kryoballon-Pulmonalvenenisolation durch. Bei diesem etablierten Verfahren wird mittels eines Zugangs in der Leiste über einen Katheter ein Kälteballon in den linken Herzvorhof gebracht. Dort werden die einmündenden Lungenvenen mittels Kälteanwendung elektrisch isoliert („verödet“). Dadurch tritt das Vorhofflimmern in den überwiegenden Fällen im Verlauf gar nicht wieder auf, in den anderen Fällen zumindest in deutlich geringerer Häufigkeit.

Auch seltenere Rhythmusstörungen wie Vorhofflattern oder AV-Knoten-Reentrytachykardie können durch unsere Kooperationspartner am Standort Elmshorn interventionell behandelt werden.

Sollte bei Ihnen dagegen eine „langsame“ Herzrhythmusstörung wie AV-Block oder Sinusknotenerkrankung vorliegen, bieten wir an beiden Standorten eine Schrittmacher-Implantation an. Dabei wird mittels eines Hautschnitts unterhalb des Schlüsselbeins ein Schrittmacheraggregat unter die Haut eingesetzt und dieses je nach Bedarf mit Hilfe von ein, zwei oder drei Schrittmacherelektroden mit dem Herzen verbunden. Das Schrittmachersystem übernimmt dann bei langsamem Eigenrhythmus die Stimulation des Herzens.

Vervollständigt wird unser Leistungsspektrum im Bereich der Herzrhythmusstörungen durch die Aggregatwechsel bei bereits einliegenden Herzschrittmachern, bei denen die Batterie erschöpft ist.