Etwa sechs bis sieben Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung leiden an Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Ab dem 60. Lebensjahr steigt dieser Anteil auf bis zu 25 Prozent an, das heißt, bei jeder vierten Person, die sich einer Krankenhausbehandlung unterziehen muss, lässt sich ein Diabetes als Erst- oder Begleiterkrankung feststellen.
Von besonderer Bedeutung dabei sind – neben der akuten Gefährdung durch Über- oder Unterzuckerung – die langfristigen Auswirkungen einer ungenügend behandelten Zuckerkrankheit, die zu folgenschweren Schäden an praktisch allen Organsystemen führen können:
- Drastisch erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko durch diabetische Gefäßschädigung
- Erblindung durch diabetische Netzhautschädigung (diabetische Retinopathie)
- Nierenversagen durch diabetische Nierenschädigung (diabetische Nephropathie)
- Chronische Nervenschmerzen durch diabetische Nervenschädigung (diabetische Neuropathie)
- Erhöhte Amputationsgefahr bei diabetesbedingten Haut- und Knochenschäden an Fuß und Unterschenkel (diabetisches Fußsyndrom)
Auch ein Krankenhausaufenthalt selbst kann durch das Vorliegen einer Zuckerkrankheit negativ beeinflusst werden:
- Verlängerung der Krankenhausverweildauer
- Verzögerte Wundheilung
- Erhöhtes Operationsrisiko
- Erhöhte Operationssterblichkeit
Vor diesem Hintergrund kommt einer nachhaltigen Diabetes-Behandlung während des stationären Aufenthaltes eine besondere Bedeutung zu, auch, oder gerade dann, wenn der Diabetes nicht den eigentlichen Anlass für eine stationäre Einweisung darstellt.
In der Klinik für Geriatrie haben wir Spezialisten für die Behandlung von Diabetes und können auf diese Weise eine qualifizierte und fachübergreifende Diabetiker-Betreuung anbieten. Dazu gehören unter anderem:
- Qualifizierung des Pflegepersonals („Diabetes Nurse“)
- Fach- und klinikübergreifender diabetologischer Konsiliardienst
- Perioperatives Diabetesmanagement
- Diabetesmanagement in der Intensivmedizin
- Standardisiertes Wundmanagement („Wound Nurse“)