Das Regio Klinikum in Pinneberg setzt bei der Behandlung von Frauen mit Bindegewebsschwäche im Becken ein neues schonendes Operationsverfahren ein. „Die Ergebnisse sind bislang sehr gut“, sagt Chefarzt Dr. Peter Paluchowski.
Schwaches Bindegewebe im Becken ist ein weit verbreitetes Problem bei Frauen. Nach Schätzungen von Dr. Peter Paluchowski sind mehr als die Hälfte aller Frauen über 60 Jahren davon betroffen. Die Beckenbodenmuskulatur kann Organe wie die Gebärmutter, die Blase oder den Enddarm nicht mehr an ihrem Platz halten. Es kommt zu einem so genannten Prolaps. Die Folgen für die Betroffenen sind meist sehr unangenehm. Inkontinenz, Harnwegs-Entzündungen und Schmerzen sind häufige Beschwerden.
Bislang wurden die abgesenkten beziehungsweise vorgefallenen Organe mit mehreren Nähten im Becken wieder an ihrer bisherigen Position justiert. Die Rückfallquote war mit 50 Prozent allerdings vergleichsweise hoch. Die Gynäkologie in Pinneberg hatte daher bereits vor gut sechs Jahren eine Methode eingeführt, bei der durch das Einhängen eines Netzes im kleinen Becken das Gewebe gestärkt wurde. Um das Netz einzubringen waren jedoch mehrere Schnitte im Unterbauch oder in der Leiste notwendig. Die Patientinnen hatten daher über längere Zeit Schmerzen.
Das neue OP-Verfahren stellt dagegen eine deutliche Verbesserung dar. Im Gegensatz zu der bisher verwendeten Methode kann das Netz minimalinvasiv eingebracht und schonend im Becken befestigt werden. Das Netz unterstützt die Beckenbodenmuskulatur und verhindert einen erneuten Vorfall der Organe. „Die Methode ist besonders schonend und hinterlässt keine Narben auf dem Bauch oder in der Leistengegend“, erklärt Dr. Paluchowski. „Darüber hinaus ist die Rückfallquote mit zehn Prozent gering.“
In der Pinneberger Regio Klinikum ist die neue Methode seit wenigen Wochen im Einsatz. Drei Patientinnen wurden seitdem behandelt. „Die Ergebnisse der Kontrolluntersuchungen sind bislang sehr gut“, bilanziert Chefarzt Paluchowski.
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