Gemeinsam mit der Elmshorner Speeldeel bieten die Regio Kliniken für ihre Mitarbeiter an sieben Abenden Plattdeutsch-Kurse an. Die Sprachkurse sollen in erster Linie Spaß bringen, haben aber einen ernsten Hintergrund.
Na, wie geiht die dat? Oft reicht diese Frage nach dem Wohlbefinden oder ein anderer Satz auf Plattdeutsch aus, das Eis zwischen Mitarbeitern des Krankenhauses und den Patienten zu brechen. Ärzte und Schwestern haben beobachtet, dass Patienten sich in der Klinik geborgener fühlen, wenn man sie auf Plattdeutsch anspricht. Studien untermauern diese Beobachtung. Gerade ältere Menschen fühlen sich wohler und sicherer, befolgen besser Therapien und haben größeres Verständnis für die erforderlichen pflegerischen und medizinischen Maßnahmen, wenn man sie in ihrer heimatlichen plattdeutschen
Sprache anspricht anstatt auf Hochdeutsch.
"Bei manchen Menschen, die an Demenz erkrankt sind, schaffen es die Pflegekräfte und Ärzte nur noch auf Plattdeutsch Zugang zu den Patienten zu bekommen", erklärt Dr. Thorsten Wygold, Ärztlicher Direktor der Regio Kliniken. "Vor diesem Hintergrund kam uns die Idee, einen Plattdeutschkursus für unsere Mitarbeiter anzubieten", so Wygold weiter.
Mit der Elmshorner Speeldeel haben die Regio Kliniken einen kompetenten Partner in Sachen Plattdeutsch gefunden. Die Darsteller der niederdeutschen Laienspielgruppe um den Vorsitzenden Gerhard Gerdi Richert erklärten sich sofort bereit Pflegern, Ärzten und Verwaltungsmitarbeitern an sieben Abenden in lockerer Atmosphäre die gängigsten Redewendungen op Platt zu lehren. "Wir unterstützen das Projekt gerne. Denn unser Ziel ist es, das Plattdeutsche zu fördern und zu erhalten", sagt Gerhard Richert.
Zu der ersten Unterrichtsstunde am Mittwochabend waren 20 Mitarbeiter aus allen Bereichen gekommen. Neben Ärzten drückten Pflegerinnen und Verwaltungsmitarbeiter die Schulbank. Sie wurden vom Vorsitzenden der Geschäftsführung, Otto Melchert, auf Plattdeutsch begrüßt und übten dann zusammen mit dem Mitgliedern der Speeldeel die ersten Redewendungen op Platt . Dabei wurde viel gelacht. Im Anschluss wurden bei Schnittchen und Kuchen die ersten Worte gleich ausprobiert.
Nach den sieben Abenden erhalten die Teilnehmer eine Urkunde, die sie als Plattschnacker ausweist. Finanziell wird die Aktion vom Elmshorner Lions Club unterstützt.
Im Frühjahr hatten die Regio Kliniken bereits 200 Anstecker mit dem Slogan Ik snack ok Platt an die Mitarbeiter verteilt, damit Patienten erkennen können, wer von den Ärzten und Pflegern Plattdeutsch spricht. "Die Resonanz darauf war überwältigend. Innerhalb kürzester Zeit waren alle Anstecker vergriffen", sagt Dr. Wygold und ergänzt: "Nach dem Kursus werden wir wohl weitere Anstecker nachordern müssen."
Die Regio Kliniken GmbH ist ein integrierter Anbieter von Dienstleistungen im
Gesundheitswesen in der Region Pinneberg. Zu seinen Geschäftsfeldern gehören ambulante und stationäre Versorgung, ambulante Rehabilitation, ambulante und stationäre Pflege, Palliativmedizin sowie Sanitätshäuser. Das Unternehmen engagiert sich in der Ausbildung. Die Krankenhäuser sind akademisches Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Die staatlich anerkannte Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe am Bildungszentrum der Regio Kliniken verfügt über 183 Ausbildungsplätze in neun Klassenverbänden. Rund 2.500 Mitarbeiter betreuen 30.000 stationäre und 35.000 ambulante Patienten jährlich.
Die Sana Kliniken AG ist die viertgrößte private Klinikgruppe Deutschlands. Wir versorgen 1,3 Millionen Patienten in mehr als 40 Kliniken und erzielten 2010 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Mit 22.400 Mitarbeitern zählen wir zu den größten Arbeitgebern der Gesundheitswirtschaft. Unser Ziel ist Spitzenmedizin in einem breiten Versorgungsangebot. Hinter Sana stehen 31 führende private Krankenversicherungen. Für unsere Eigner steht die Patientenversorgung und das nachhaltige Wachstum Vordergrund. Sana Kliniken sind offen für alle Versicherten. Nähere Informationen unter <link http: www.sana.de>www.sana.de.
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