Elmshorn

Geschäftsführung zeigt in Hauptausschussitzung Herausforderungen, Chancen und Handlungsbedarf auf

Regio Kliniken: Zentraler Krankenhausneubau für weiterhin leistungsstarke Gesundheitsversorgung

In der heutigen Hauptausschusssitzung des Kreises Pinneberg geben Regina Hein und Gundolf Thurm, beide Geschäftsführer der Regio Kliniken, einen Überblick über Entwicklungen und zukünftige Herausforderungen im Gesundheitswesen. Um diesen bestmöglich zu begegnen und Entwicklungschancen zu nutzen, sprechen sie sich zusammen mit dem Aufsichtsrat der Kliniken für einen zentralen Krankenhausneubau im Kreis Pinneberg aus. Wichtig ist ihnen dabei ein enger Austausch mit Mitarbeitenden, Bürgern, Politik und Partnern, um Regio gemeinsam bestmöglich für die Zukunft aufzustellen.

„Gemeinsam haben wir bei den Regio Kliniken in den vergangenen Jahren viel gestemmt. Um die Klinik auf ein stabiles Fundament zu stellen, und auch, als im vergangenen Jahr die Pandemie unseren ganz besonderen Einsatz gefordert hat“, so Geschäftsführer Gundolf Thurm. „Daran sind wir gewachsen. Zusammenhalt, Flexibilität und Kreativität sowie eine offene und transparente Kommunikation sind uns wichtig. Auf dieser Basis sind wir jetzt bereit für das nächste große Ziel.“

Als wesentliche Herausforderungen der Zukunft nennen Regina Hein und Gundolf Thurm die rasante Entwicklung von Medizin und Pflege, die gesundheitspolitischen Vorgaben, den Fachkräftemangel und die bauliche Situation der Klinikstandorte.

Die Medizin entwickelt sich in hoher Geschwindigkeit weiter und wird dadurch immer facettenreicher und komplexer. Vor diesem Hintergrund nehmen die Bedeutung von fachlicher Spezialisierung einerseits und enger, interdisziplinärer Zusammenarbeit der ärztlichen und pflegerischen Spezialisten andererseits im klinischen Alltag immer weiter zu. Die Bündelung der Fachabteilungen an einem Standort sehen Regina Hein und Gundolf Thurm daher als wesentliche Voraussetzung für zukunftsfähige Medizin und Pflege. „Die Verteilung von Fachbereichen auf mehrere Standorte stellt eine Klinik vor große Herausforderungen“, so Gundolf Thurm. „Die Fokussierung auf einen Standort hingegen erleichtert die fächerübergreifende Zusammenarbeit deutlich. Eine Zentralklinik verbessert daher die medizinische Versorgung, selbst wenn diese vom eigenen Wohnort etwas weiter weg sein sollte.“

Weiterer Handlungsbedarf ergibt sich aus der Gesundheitspolitik auf Landes- und Bundeseben, die explizit die Bildung großer medizinischer Zentren fordert. Durch umfangreiche Vorgaben zu Mindestmengen und Mindeststrukturen wird das Behandlungsspektrum kleinerer Klinikstandorte nach und nach gesetzlich eingeschränkt. „Wenn wir keine Strukturen schaffen, mit denen wir den politischen Vorgaben entsprechen können, würde sich unser stationäres Versorgungsangebot sukzessive qualitativ und quantitativ reduzieren“, so Regina Hein.

Und auch der Fachkräftemangel erschwert den Betrieb von Kliniken mit mehreren Standorten: Durch notwendige Doppelvorhaltungen ist der Personalbedarf größer. Mit Aufrechterhaltung der zwei Standorte würde es immer schwieriger, alle Stellen zu besetzen und weiterhin das volle Behandlungsangebot anbieten zu können. In an einem Standort fokussierten, größeren Teams sind die Arbeitsplätze aufgrund geringerer Dienstbelastungen, mehr Möglichkeiten für Austausch und Spezialisierungen sowie kürzerer Wegen attraktiver.

Auch die Situation der Klinikgebäude spricht für einen Neubau: Zwar wurden in den letzten zehn Jahren bereits über 50 Mio. Euro in die Regio-Gebäude investiert; der Sanierungsbedarf ist, auch aufgrund von Sanierungsstaus in der Vergangenheit, jedoch weiterhin erheblich. Statt für jahrelange Bauarbeiten im Bestand, die Mitarbeitende und Patienten belasten und oft doch nur zu Kompromissen führen, sprechen sich Regina Hein und Gundolf Thurm für einen Neubau aus, der sich ohne Einschränkungen an zukünftigen medizinischen Anforderungen orientiert. Zudem bietet ein Neubau die Möglichkeit, nach modernen ökologischen Maßstäben zu bauen und die Klinik in den folgenden Jahrzehnten klimaschonend zu betreiben.

Regina Hein: „Wir möchten die Fachbereiche der beiden Kliniken in Elmshorn und Pinneberg gemeinsam mit weiteren gesundheitsbezogenen Angeboten in einem modernen, schönen Gesundheitscampus zusammenführen. Besonders wichtig sind uns dabei optimale Voraussetzungen für innovative Medizin und Pflege, die Gestaltung toller Arbeitsmöglichkeiten in einer angenehmen, arbeitserleichternden Umgebung sowie natürlich attraktive, helle Räumlichkeiten für unsere Patientinnen und Patienten.“

Zahlreiche Gespräche mit Mitarbeitenden und externen Experten waren die Basis für die von Regina Hein und Gundolf Thurm vorgestellte Vision eines Neubaus. Regina Hein: „Wir sehen es als unsere Verantwortung, optimale Voraussetzungen für die Medizin und Pflege der Zukunft und somit für unsere Patientinnen und Patienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. Wir wollen auf Herausforderungen nicht nur reagieren, sondern agieren und gemeinsam unsere Klinik für die Zukunft fit machen. Dafür ist jetzt, mit Mut und Innovationskraft, ein großer Schritt notwendig.“

Den Ausführungen und Argumenten der Geschäftsführung folgend, bestätigt und bekräftigt der Aufsichtsrat der Regio Kliniken die Zielstellung, die zukunftsfähige Weiterentwicklung der Kliniken und das vorgestellte Zukunftskonzept voranzutreiben.

Gundolf Thurm zu den nächsten Schritten: „Wir sind überzeugt davon, dass ein zentraler Klinikneubau eine entscheidende Weichenstellung für die Gesundheitsversorgung und damit Lebensqualität im Kreis Pinneberg darstellt. Ein so großes und innovatives Projekt wird allerdings nur Realität, wenn es auf breiter Basis getragen wird. Wir freuen uns auf anstehende Gespräche mit unseren beiden Gesellschaftern, mit Vertretern der Lokal- und Landespolitik, den zuständigen Behörden und natürlich mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Bürgerinnen und Bürgern des Kreises. Wir stehen ganz am Anfang des Prozesses, bezugsfertig könnte die neue Klinik frühestens 2030 sein. Uns ist es jedoch wichtig, bereits jetzt Anmerkungen und Ideen zum Neubau aufzunehmen, um sie in die Gestaltung einfließen lassen zu können.“

Gesprächsrunden und Informationsveranstaltungen sind in Planung, zudem freut sich die Klinik über Feedback zu den Plänen an zusammenwachsen@sana.de.