Uetersen

Landrat Stolz: Kreis kann sich auf Kliniken verlassen

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz haben Vertreter der Regio Kliniken und des Kreises Pinneberg eine positive Bilanz des Krisenmanagements während des EHECAusbruchs gezogen. "Die Strukturen haben verlässlich funktioniert", lautet das gemeinsame Fazit von Geschäftsführerin Martina Saurin und Landrat Oliver Stolz.

Operationen mussten abgesagt werden, Pfleger, Ärzte und Reinigungspersonal legten Sonderschichten ein und täglich tagte ein Krisenstab. Gut vier Wochen lang herrschte in den Regio Kliniken wegen EHEC der Ausnahmezustand.

Am 20. Mai suchten die ersten Patienten mit den einschlägigen Symptomen wie blutigem Durchfall, Übelkeit und Fieber die Notaufnahme des Regio Klinikums Pinneberg auf. In der Spitze sollten in den Krankenhäusern Elmshorn und Pinneberg mehr als zu 120 Patienten mit EHEC-Symptomatik gleichzeitig isoliert und behandelt werden.

"Das Ausmaß der Epidemie hat uns extrem gefordert2, sagt Dr. Thorsten Wygold, Ärztlicher Direktor der Regio Kliniken. "Wir haben aber dennoch stets auf die jeweils aktuelle Lage zügig und angemessen reagieren können."

Ab dem 23. Mai tagte täglich der Krisenstab unter Leitung des Ärztlichen Direktors. In enger Zusammenarbeit mit der Rettungsleitstelle in Elmshorn wurden die akuten Notfälle auf die einzelnen Klinikstandorte gezielt verteilt, um eine möglichst effiziente Auslastung der Kapazitäten zu erreichen. Die Kliniken rüsteten die Dialysegeräte für Plasmapherese auf und verstärkten den ärztlichen und pflegerischen Dienst an den einzelnen Brennpunkten.

"Gemeinsam mit den Experten des Kreises haben wir für den Fall einer weiteren Ausbreitung der Krankheit Szenarien zur Entlastung der Krankenhäuser vorbereitet", berichtet Dr. Wygold. "Durch die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten wären wir in der Lage gewesen, bei weiterer Zuspitzung der Lage innerhalb von 24 Stunden eine EHEC-Notfallstation außerhalb der Kliniken einzurichten."

" Auch aufgrund dieser Krisenplanung", betont Wygold, "hatten wir die Lage zu jeder Zeit unter Kontrolle. Die Notfallversorgung im Kreis Pinneberg war zu keinem Zeitpunkt der Epidemie gefährdet."

Landrat Oliver Stolz lobt das  Krisenmanagement der Regio Kliniken. "Die Krankenhäuser haben in der EHEC-Krise eindrucksvoll ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt", sagt Oliver Stolz. Der Landrat würdigt in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Einsatzbereitschaft der Pfleger, Kräfte und Ärzte in den Kliniken. "Die Menschen im Kreis Pinneberg können sich im Notfall auf die Kliniken verlassen."

Insgesamt wurden in den Regio Kliniken zwischen dem 20. Mai und dem 17. Juni 250 Menschen mit den klinischen Symptomen einer EHEC-Erkrankung behandelt. 15 Menschen mussten wegen des HU-Syndroms zur Dialyse nach Hamburg verlegt werden. Eine Seniorin starb im Regio Klinikum Pinneberg in Folge einer EHEC-Infektion.

Trotz der unklaren Finanzierung fühlten sich die Regio Kliniken auch für die ambulante Nachbetreuung der von ihnen stationär versorgten EHECPatienten verantwortlich. "Für uns stand der Patient im Vordergrund. Über die Erlöse für unsere Leistungen haben wir uns erst später Gedanken gemacht", sagt Regio-Geschäftsführerin Martina Saurin.

Die für Finanzen zuständige Geschäftsführerin schätzt den wirtschaftlichen Mehraufwand durch die EHEC-Krise auf eine runde halbe Million Euro. "Der Betrag setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen", erläutert Martina Saurin. Neben dem Mehraufwand für Desinfektionsmittel, Kittel, Handschuhe und Mundschutz sind es in erster Linie zusätzliche Kosten für Personal und auch entgangene Umsatzerlöse. Kosten, die die Krankenhäuser gegenüber den Krankenkassen nur begrenzt gelten machen können.

Martina Saurin hofft aber, dass die Kliniken nicht auf den Kosten sitzen bleiben werden. "Die Bekämpfung von Epidemien ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Deswegen sollten die Lasten auch gemeinsam getragen werden", so die Geschäftsführerin. Sie begrüßt daher entsprechende Vorstöße seitens der Politik, die Kliniken finanziell zu entschädigen.

Dr. Thorsten Wygold stellt aus medizinischer Sicht eine Forderung als Lehre aus der EHEC-Epidemie auf. "Einige Krankenhäuser in Norddeutschland waren wie wir durch die Epidemie extrem belastet, andere verfügten noch über erstaunlich viele freien Kapazitäten. Diese ungleiche Auslastung verdeutlicht die Notwendigkeit einer übergeordneten Behörde, die bei einem Krankheitsausbruch seucheneindämmende Maßnahmen anordnet und koordiniert und eine überregionale Patientensteuerung übernimmt", sagt Wygold.


Die Regio Kliniken GmbH ist ein integrierter Anbieter von Dienstleistungen im
Gesundheitswesen in der Region Pinneberg. Zu seinen Geschäftsfeldern gehören ambulante und stationäre Versorgung, ambulante Rehabilitation, ambulante und stationäre Pflege, Palliativmedizin sowie Sanitätshäuser. Das Unternehmen engagiert sich in der Ausbildung. Die Krankenhäuser sind akademisches Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Die staatlich anerkannte Schule für Gesundheits- und Pflegeberufe am Bildungszentrum der Regio Kliniken verfügt über 183 Ausbildungsplätze in neun Klassenverbänden. Rund 2.500 Mitarbeiter betreuen 30.000 stationäre und 35.000 ambulante Patienten jährlich.

Die Sana Kliniken AG ist die viertgrößte private Klinikgruppe Deutschlands. Wir versorgen 1,3 Millionen Patienten in mehr als 40 Kliniken und erzielten 2010 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Mit 22.400 Mitarbeitern zählen wir zu den größten Arbeitgebern der Gesundheitswirtschaft. Unser Ziel ist Spitzenmedizin in einem breiten Versorgungsangebot. Hinter Sana stehen 31 führende private Krankenversicherungen. Für unsere Eigner steht die Patientenversorgung und das nachhaltige Wachstum Vordergrund. Sana Kliniken sind offen für alle Versicherten. Nähere Informationen unter
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