Elmshorn

Information zu Stand und Maßnahmen bei Covid-19 Fällen

Eine Patientin des Regio Klinikum Pinneberg entwickelte während des stationären Aufenthalts erkältungsähnliche Symptome, sodass ein Abstrich wegen Covid-19-Verdachts vorgenommen wurde. Das Ergebnis am Folgetag, 30.03.20, war ein positiver Befund. Nach Bericht der Patientin war sie kurz vor Aufnahme in die Klinik bereits auf Covid-19 getestet worden, allerdings mit negativem Ergebnis.

Es wurden am 30.03.20 und 31.03.20 82 direkte und indirekte Kontaktpersonen im Klinikumfeld eruiert, von denen gleich am 30.03.20 sowie am 31.03.20 Abstriche vorgenommen worden sind. Heute, 01.04.20, sehen die Ergebnisse wie folgt aus: Von 23 Patienten sind 2 Testergebnisse positiv, 14 sind negativ, 7 Testergebnisse stehen zur Stunde noch aus. Von 59 Mitarbeitern sind bis zur Stunde zwei Testergebnisse positiv. Beide betroffenen Mitarbeiter befinden sich in häuslicher Quarantäne.

Die Station ist für Aufnahmen gesperrt. Positiv getestete Patienten sowie Patienten, für die das Testergebnis noch aussteht, sind isoliert versorgt. Generell erfolgen Verlegungen oder Entlassungen in Heime bei den eruierten Patienten erst, sobald ein negatives Testergebnis vorliegt. Patienten, die nach Hause entlassen werden können, gehen nach Hause, wenn dort eine weitere Absonderung möglich ist. Patienten, die eventuell Kontakt mit den positiv getesteten Menschen hatten und unterdessen entlassen worden sind, wurden und werden aktuell angerufen und informiert. Abhängig von ihrem Gesundheitszustand erfolgt die Information gegebenenfalls an den Hausarzt. In der Kassenärztlichen Notfallpraxis ist eine Liste mit den Namen der ehemaligen Patienten hinterlegt, sie erhalten einen bevorzugten Abstrich auf Covid-19.

Die beiden positiv getesteten Mitarbeiter befinden sich in Quarantäne. Grundsätzlich gilt, dass Kontaktpersonen mit Erkältungssymptomen ebenfalls zuhause bleiben, und nach einem definierten Schema abgestrichen werden. Sie unterliegen der Überwachung des Gesundheitsamts und führen gemäß den RKI-Empfehlungen ein Gesundheitstagebuch. Mitarbeiter, die keinen Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatten, aber Erkältungssymptome aufweisen, bleiben zuhause und stehen in Kontakt mit ihrem Hausarzt und den Hygienikerinnen der Regio Kliniken. Auch sie werden in einem definierten Schema in der Regel abgestrichen. Die symptomfreien Kontaktpersonen wurden abgestrichen und arbeiten mit Mundschutz.

Das Vorgehen wird eng mit dem Fachdienst Gesundheit abgestimmt, entspricht den RKI-Empfehlungen und den Hinweisen des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren. Nach Rücksprache mit Fachexperten und unter Abwägung der aktuellen Gegebenheiten hat der Krisenstab der Regio Kliniken entschieden, dass trotz begrenzter materieller Ressourcen ab sofort alle klinisch tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Regio Kliniken mit einem Mundschutz arbeiten. Diese Entscheidung steht auch unter dem Eindruck, dass die Infektionszahlen im Kreis Pinneberg stark zugenommen haben.

Stefan Sudmann: „Dieser Fall veranschaulicht die Herausforderung, die stationäre Versorgung und die Sicherheit der Patienten und von Mitarbeitern in diesen Zeiten zu gewährleisten. Dies auch, da viele Covid-19-Infizierte zunächst oder sogar über die Dauer der Erkrankung keine Symptome aufweisen. Dass Mitarbeiter sich bei Patienten oder auch weiteren Kontakten anstecken, erkranken, arbeiten und Kontakt zu vielen weiteren Menschen haben, kann nicht ausgeschlossen werden. Auch wir sind Menschen mit Familien, die einkaufen gehen und an die Tankstelle fahren. Eindämmen können wir das Problem dann nur durch schnelles Handeln. Das haben die Kolleginnen und Kollegen getan. Und ich danke den Kolleginnen und Kollegen für ihren Einsatz. Wir alle möchten die Bevölkerung bitten, möglichst zuhause zu bleiben und Kontakte zu vermeiden.“