Elmshorn

Regio Kliniken bieten spezialisiertes Verfahren zur Dialyse an

„Ich fühle mich sehr gut"

Das Gefäßzentrum der Regio Kliniken bietet gemeinsam mit dem Nephrologischen Zentrum Elmshorn seit diesem Jahr ein hochspezialisiertes Dialyseverfahren an. Der erste Patient der Regio Klinik, der von der so genannten Peritonealdialyse profitiert, ist Günther Lööck aus Elmshorn.

Als Günther Lööck im Februar in das Nephrologische Zentrum nach Elmshorn kam, ging es ihm sehr schlecht. Der 79-Jährige fühlte sich schlapp. Jeder Schritt war eine Qual. Sein Gesicht war grau und aufgedunsen. Jetzt, gut drei Monate später sagt Günther Lööck: „Ich fühle mich sehr gut. Im Februar war ich richtig platt. Aber jetzt kann ich wieder gut laufen, viel machen und habe sogar 17 Kilo abgenommen." Auch eine gesunde Farbe ist in das Gesicht von Günther Lööck zurückgekehrt.

Während Günther Lööck erzählt, sitzt er auf seiner gemütlichen Liege im Nephrologischen Zentrum Elmshorn. Ein dünner Schlauch schaut unter seinem Hemd hervor, der zu einem Sammelbehälter unter der Liege führt. Der Schlauch verbindet den Behälter mit einem Peritonealdialysekatheter, den Dr. Christos Petridis im März Günther Lööck in die Bauchdecke implantiert hatte.

In dem rund 45-minütigen, laparoskopisch unterstützten Eingriff platzierte der Oberarzt am Gefäßzentrum der Regio Kliniken in Elmshorn den etwa 30 Zentimeter langen, flexiblen Kunststoffschlauch in das kleine Becken und führte ihn durch die seitliche Bauchdecke wieder hinaus. Danach musste Günther Lööck noch etwa eine Woche im Krankenhaus bleiben. Seitdem kommt er alle drei Tage in das Nephrologische Zentrum, um über den Katheter die Giftstoffe aus dem Körper zu spülen, die seine schwachen Nieren nicht mehr verarbeiten können.

Ende Februar hatten die Ärzte bei Günther Lööck ein fast vollständiges Versagen der Nieren diagnostiziert. Nur eine Dialyse konnte dem Elmshorner noch helfen. Doch für eine Hämodialyse ist das Herz von Günther Lööck zu schwach.

„Bei Patienten mit Herzerkrankungen ist die Pumpleistung des Herzens meist nicht stark genug, um ihr Blut mit einer normalen Dialysemaschine zu reinigen", erklärt Nieren-Facharzt Frank Köstler vom Nephrologischen Zentrum in Elmshorn. „Ihnen kann aber unter Umständen mit einer Peritonealdialyse geholfen werden."

Bei der Peritonealdialyse wird wie bei Günther Lööck operativ ein Katheter ins kleine Becken gelegt. Über diesen Zugang erhält der Patient in regelmäßigen Abständen eine Glukoselösung, die Giftstoffe aus dem Körper herausfiltert und nach einigen Stunden über den Katheter wieder abgelassen wird. Dabei nutzen die Mediziner die spezielle Eigenschaft des Bauchfells, das wie die Membrane in einer Dialysemaschine funktioniert. „Herz- und Kreislauf werden geschont, die verbliebenen Nierenfunktionen erhalten und den Patienten geht es schnell besser", zählt Frank Köstler die Vorteile des Verfahrens auf.

Der Nephrologe Köstler und der Chirurg Dr. Petridis hatten im Januar gemeinsam eine Fachtagung zu dem Verfahren besucht und waren sich einig, die Peritonealdialyse auch in Elmshorn anzubieten. Dabei profitieren sowohl die niedergelassenen Nierenspezialisten vom Nephrologischen Zentrum als auch die Gefäßchirurgen der Klinik von der räumlichen Nähe zueinander. Gefäßzentrum und Dialysepraxen arbeiten nicht nur sprichwörtlich unter einem Dach zusammen. Denn bei dem Eingriff selber sind Mitarbeiter der Dialysepraxis mit anwesend und übernehmen auch die Nachsorge und Schulung des Patienten im Umgang mit dem dauerhaften Zugang.

Mittlerweile hat Dr. Petridis bis Mitte Juni vier weiteren Patienten einen entsprechenden Katheter erfolgreich implantiert. Weitere Eingriffe sind bereits geplant. Das Gefäßzentrum der Regio Kliniken ist damit das einzige nicht universitäre Krankenhaus in Schleswig-Holstein, das die Operation für eine Peritonealdialyse in dieser engen interdisziplinären Zusammenarbeit mit niedergelassenen Nephrologen anbietet. In Hamburg und Schleswig-Holstein zusammen sind es gerade einmal eine Handvoll Kliniken, die das Verfahren beherrschen.

„Die Strukturen bei uns in Elmshorn sind für Patienten, die einen Peritonealdialysekatheter brauchen, optimal", lautet das Urteil von Dr. Ulf Niemann, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie. „Mit Herrn Dr. Petridis haben wir einen erfahrenen Operateur und durch die enge Zusammenarbeit mit den Nephrologen bei uns im Hause können wir unseren Patienten für die Zeit des Krankenhausaufenthaltes und auf Wunsch auch darüber hinaus eine umfassende und hochkompetente Nachsorge anbieten.", so Dr. Niemann.

Sebastian Kimstädt
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