Das Post-Polio-Syndrom (PPS) ist dadurch charakterisiert, dass Jahrzehnte nach der akuten Erkrankung erneut schwerwiegende Beschwerden auftreten können. Dabei handelt es sich zum einen um die Verschlechterung vorbestehender muskulo-skelettaler Beschwerden, andererseits um das Auftreten neuer progredienter Muskelschwächen.
Als Ursache des Post-Polio-Syndroms wird die Dekompensation des seit der akuten Kinderlähmung bestehenden Denervations-Reinnervationsprozesses angenommen. Davon abzugrenzen sind stabile Folgezustände einer einmal erlittenen Poliomyelitis.
Es kommt zu strukturellen und funktionellen Überforderungen des Bewegungsapparates (Nerv-Muskel-System) mit folgenden Leitsymptomen:
- Auftreten neuer oder Verschlechterung vorbestehender Muskelschwächen
- Schmerzen
- Müdigkeit
- Atemfunktionsstörungen
Die Diagnose ist eine rein klinische Diagnose, wobei im Wesentlichen andere neurologische, orthopädische und internistische Erkrankungen auszuschließen sind.