Rehabilitationsmaßnahmen können als "intensivierte symptomatische Therapie" betrachtet werden, bei denen vielfältige Symptome der MS im interdisziplinären, multiprofessionellen Team behandelt werden. In der Regel erfolgt eine stationäre Behandlung über 4 - 6 Wochen.
Aufgrund der spezifischen Erfordernisse der MS-Betroffenen ist eine neurologische Rehabilitationsmaßnahme unabdingbar, die Behandlung in einer MS-erfahrenen Klinik, möglichst in einem nach den Kriterien der DMSG "Anerkanntem MS-Zentrum" zu empfehlen. Die Wirksamkeit derartiger Maßnahmen ist wissenschaftlich gut belegt. Die Effekte überdauern zwar den stationären Aufenthalt, lassen aber nach etwa 6 - 9 Monaten wieder nach, was die Notwendigkeit wiederholter Rehabilitationsverfahren möglichst in jährlichen Abständen unterstreicht. Im Rahmen einer stationären Rehabilitationsbehandlung können nicht nur die körperlichen Funktionseinschränkungen wie Spastik, Ataxie, Dysarthrie und Dysphagie oder Blasenstörungen behandelt werden, sondern auch die Krankheitsverarbeitung und die psychischen Konsequenzen der Erkrankung angegangen werden. Daher empfiehlt sich eine Rehabilitationsbehandlung gerade auch in den frühen Stadien der Erkrankung, wodurch auch in dieser Patientengruppe die Lebensqualität langfristig verbessert werden kann.