Anita Heger 1956 in Bruchsal geboren, lebt und arbeitet gegenwärtig in Wurmberg bei Pforzheim. 1982 schloss sie ihr Studium der Kunst und Kunsterziehung in Karlsruhe ab und ist beruflich als Lehrerin tätig, zusätzlich ist Sie freie Künstlerin. Seit 1997 nahm sie an zahlreichen Fortbildungen teil, unter anderem erlernte sie diverse Aquarell- und Acryltechniken, bildete sich aber auch im Zeichnen sowie den sogenannten Mixed Media fort. Ihre Werke stellte sie seit den 2000er Jahren mehrmals in der Akademie Schloss Rotenfels aus.
Anita Heger hat sich der abstrakten Malrichtung des Informel verschrieben. Sie malt weitgehend gegenstandslos, gestaltet ihre Arbeiten experimentell, jenseits der Konventionen. Ihre Bilder leben aus der Farbe und der Form, ganz ohne konstruktives Gerüst. Optische Farbenergien verbinden sich mit ganz direkt spür- und sichtbaren Bewegungen und Materialspuren.
Experimentelle Malerei ist für sie ein ständiges Entdecken und Werden, ein oft schmerzhaftes Verwerfen und Vergehen, ein Suchen und Finden. So beinhaltet für Heger die experimentelle Malerei aber auch, das Risiko des Scheiterns anzunehmen, Liebgewonnenes loszulassen und in neue Farb- und Formräume einzudringen. Dabei sich freizumachen von Zwängen und sich dem ungehemmten Arbeitsprozess hinzugeben. Sie setzt Farben und andere bildnerische Materialien autonom und spontan-verwegen ein. Dennoch grenzt sie ein, interpretiert und verdichtet, bis das fertige Bild Gestalt annimmt. So ist in ihren Bildern beides vorhanden: das Exzessive, Verwegene und die Struktur, die Begrenzung, die bewusste Form. Es gibt dabei für sie keine starren Regeln, sie folgt eher den Prozessen des Unbewussten.
Inspiration findet Anita Heger durch die Natur, Begegnungen mit Menschen, durch die Musik, die Literatur, die Magie der Farben, durch Strukturen und deren Haptik. Ihre Bilder baut sie aus bis zu 20 Schichten auf. Da wird aufgetragen, reduziert, ausgewaschen, um dann eine erneute Schicht hinzuzufügen, wobei jede Schicht für die darauf folgende wichtig ist. Sie ist vielleicht nicht mehr sichtbar, aber sie war da und hat eine Rolle während des Entwicklungsprozesses gespielt.
Man kann Anita Hegers Bilder betrachten wie eine Landschaft: es gibt, wie in der Natur, erhabene Stellen, Vertiefungen, Aufrisse, Geradliniges und Amorphes, Glattes und Raues. Man sieht bezaubernde Farbspiele, mal blass, mal grell, mal düster und schwer, mal heiter und leicht. Manchmal stellt sie bewusst Formen oder Farben in den Mittelpunkt, um zum Nachdenken und Interpretieren anzuregen. Doch immer ist es dem Betrachter möglich, mit seinem eigenen Empfinden und seiner eigenen Wahrnehmung an die Bilder heranzugehen.
Die Gemäldeauswahl der Ausstellung mit dem Namen „Outside in“ von Anita Heger ist vom 10.3. – 30.6.2017 im Erdgeschoss des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellenhof in Bad Wildbad zu bewundern. Die Eröffnungsvernissage findet am Freitag, 10. März 2017 um 19.00 Uhr im Foyer des Quellenhofs statt. Die Eröffnungsrede spricht Klaus Gusowski, stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreis Quellenhof-Klinik e.V. und Leitender Physiotherapeut des Hauses. Der Freundeskreis Quellenhof-Klinik e.V. organisiert regelmäßig Konzerte und Veranstaltungen für Patienten, Besucher und Bürger aus der Umgebung. Es ist keine Anmeldung zur Vernissage und der Ausstellung erforderlich. Der Eintritt zur Ausstellung ist jederzeit frei.