Die AMSEL-Stiftung Ursula Späth verleiht jedes Jahr drei dotierte Preise an Menschen, die sich mit ihrem Wirken besondere Verdienste um Multiple-Sklerose-Erkrankte erworben haben. Bei der 25. Preisverleihung am 13. Oktober im Porsche-Museum Stuttgart ging der Ursula Späth-Preis 2017 an Prof. Dr. med. Peter Flachenecker, Chefarzt des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellenhof in Bad Wildbad. Das Preisgeld kommt der Musiktherapie des Quellenhofs zu Gute.
Der Überraschungsempfang der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rehabilitationszentrums Quellenhof in Bad Wildbad ist gelungen: Chefarzt Prof. Flachenecker staunte nicht schlecht, als er zu Star-Wars Melodie in den kleinen Festsaal des Quellenhofs kam. Über 40 Kollegen wie auch Ehefrau und Sohn warteten auf ihn, um den Preisträger des diesjährigen Ursula Späth-Preises auch im Quellenhof in Bad Wildbad nachträglich zu würdigen. Geschäftsführerin Margarete Janson unterstrich in ihrer Rede das besondere Engagement:
"Prof. Flacheneckers unermüdlicher Einsatz um die Lebenssituation und den Alltag von MS-Kranken zu verbessern, ist spürbar. Neben seiner Tätigkeit als Chefarzt gibt er ehrenamtlich MS-Patienten und Angehörigen neuen Mut, sei es beispielsweise in wissenschaftlichen Symposien oder Patienten-Onlinechats. Der Umgang mit der MS und die Fortschritte der Behandlung sind Flacheneckers Lebensaufgabe.“
Wie schon bei der Preisverleihung im Porsche-Museum dankte Prof. Flachenecker auch beim Überraschungsempfang in Bad Wildbad seinem Team, ohne deren Tätigkeiten diese Erfolge nicht möglich gewesen wären. Bei dieser Gelegenheit überreichte er Rita Raidt, Vorsitzende des Freundeskreises der Quellenhof-Klinik e. V., den Scheck über das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro. Dafür sollen neue Instrumente für die Musiktherapie angeschafft und eine wissenschaftliche Studie zu deren Wirksamkeit auf den Weg gebracht werden. Durch den gezielten Einsatz der neuen Musikinstrumente in der Musiktherapie können MS- und Schlaganfallpatienten gezielt therapeutisch gefördert werden.
Verliehen wird der Ursula Späth-Preis seit 1993.
Über Prof. Dr. Flachenecker:
Prof. Dr. Flachenecker ist seit 2004 Chefarzt des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellenhof in Bad Wildbad, einer auf MS spezialisierten Klinik. Dort hat der 53-Jährige gemeinsam mit seinem Team spezielle Behandlungskonzepte für Menschen mit neurologischen Erkrankungen entwickelt, die stetig an den aktuellen Stand der Wissenschaft angepasst werden. Durch sein vielfältiges Engagement möchte Flachenecker einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Versorgung von MS-Erkrankten verbessert und diese mit Hilfe fundierter Informationen besser mit ihrer Situation umgehen können.
Er bringt sich ehrenamtlich mit fachkundigem Rat bei unzähligen Veranstaltungen der AMSEL Selbsthilfegruppe ein. Hierzu zählen auch der Rat bei der inhaltlichen Gestaltung diverser Informations- und Aufklärungsmaterialien als auch die Weiterentwicklung des nationalen MS-Registers.
Der berufliche Werdegang des Neurologen begann in Würzburg. Dort absolvierte er nach dem Studium der Humanmedizin die Facharztausbildung. Von 1992 bis 2002 war Flachenecker in der Neurologischen Universitätsklinik Würzburg, ab 1993 in ihrer MS-Ambulanz tätig. 2002 verließ er Würzburg, um Chefarzt der Abteilung für Neurologie der Bavaria Klinik in Bad Kissingen zu werden. Wieder zwei Jahre später folgte die Ernennung zum Chefarzt im Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof in Bad Wildbad.
Neben der umfassenden Aufgabe als Chefarzt ist Professor Flachenecker in hohem Maße ehrenamtlich engagiert. Seit 2005 ist er Mitglied im Ärztlichen Beirat der AMSEL, seit 2007 Vorsitzender dieses Gremiums, seit 2006 zudem als Arzt im Vorstand der AMSEL aktiv. Er begleitet nicht nur maßgeblich die Arbeit der AMSEL, sondern auch die des DMSG-Bundesverbandes, in dessen Ärztlichem Beirat er seit 2011 Vorstandsmitglied ist.