Bad Wildbad

Das 14. Quellenhof-Symposium am 05.05.2018 in Bad Wildbad lieferte neueste Einblicke in Grundlagenforschung und Therapiestudien und widmete sich der Frage, wie diese Erkenntnisse für die Behandlung der Multiplen Sklerose nutzbar gemacht werden können.

Neue Wege bei der Multiplen Sklerose

Rund 60 Ärzte, Pflegemitarbeiter und Therapeuten versammelten sich trotz des sommerlichen Wetters im gut gefüllten kleinen Festsaal des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellenhof, um sich über die neuesten Erkenntnisse von Grundlagenforschung, Neurorehabilitation und klinischen Therapiestudien aus erster Hand informieren zu lassen. Renommierte Wissenschaftler und Experten aus der ganzen Bundesrepublik waren der Einladung gefolgt - „von der Ostsee bis zum Berchtesgadener Land“, wie die Geschäftsführerin, Frau Margarete Janson, in ihrer einleitenden Begrüßung betonte. Durch das Programm mit dem Titel „Neue Wege, neue Hoffnung – aktuelles zur Multiplen Sklerose“ führte Prof. Dr. med. Peter Flachenecker, Chefarzt des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellenhof.

Den Vortragsreigen eröffnete Prof. Dr. med. Uwe K. Zettl, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Rostock. Vor dem Hintergrund des Mikrobioms, das mit 1 – 2 kg Darmbakterien und 100 Billionen Zellen wesentlich mehr genetische Informationen als der menschliche Organismus enthält, schilderte er sehr anschaulich die Schwierigkeiten der Grundlagenforschung, aber auch künftige Therapieansätze, die sich daraus ergeben könnten. In seinem Referat mit dem Titel „Neue Wege in der Neurorehabilitation“ prägte Prof. Dr. med. Peter Rieckmann, Chefarzt der Fachklinik für Neurologie, Medical Park Loipl in Bischofswiesen den Begriff der „integrativen Neurologie“ und gab dafür eine Reihe von Beispielen aus der Neurorehabilitation. Die Möglichkeiten, aber auch Risiken und Nebenwirkungen sowohl der schubförmigen, aber auch der progredienten MS wurden von Prof. Dr. med. Jürgen Faiss, Chefarzt der Klinik für Neurologie des Fachklinikums Teupitz, und Dr. med. Frank Hoffmann, Chefarzt der Klinik für Neurologie des Krankenhauses Martha-Maria Halle-Dölau beleuchtet. Abschließende berichteten Verena Hartung, Sportwissenschaftlerin am Department für Sportwissenschaft und Sport der Universität Erlangen-Nürnberg, und Klaus Gusowski, Leitender Physiotherapeut des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellenhof, über die positiven Wirkungen von Sport und Bewegung bei der MS. Dabei wurden auch die Ergebnisse einer kürzlich abgeschlossenen Studie im Quellenhof zum internet-basierten Training vorgestellt, mit dessen Hifle die positiven Effekte der stationären Rehabilitation auf Fatigue, Lebensqualität und Gehvermögen bis zu 6 Monate nach Entlassung aufrecht erhalten werden konnten.

Die lebhaften Diskussionen mit den Referenten zeigten das hohe Interesse der Zuhörer an den unterschiedlichen Themen und trugen zu einem informativen Meinungs- und Gedankenaustausch bei. In seinem Schlusswort dankte Prof. Dr. med. Peter Flachenecker nochmals den Referenten, aber auch den Organisatoren und Sponsoren der Veranstaltung sowie den Teilnehmern für ihr Kommen und reges Interesse.

Moritz Tzschenscher
Marketing & Öffentlichkeitsarbeit
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