Bad Wildbad

– aktivierend und fördernd –

Moderne Pflege im Neurologischen Rehabilitationszentrum (NRZ) Quellenhof und in den Sana-Kliniken Bad Wildbad

Der in den Medien derzeit viel diskutierte Pflegenotstand kann unter verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Einer ist die hohe körperliche Belastung der Pflegenden und die damit verbundene Problematik, seinen Körper auch jenseits des fünfzigsten Lebensjahres fit zu halten und keine körperlichen Defizite hinnehmen zu müssen. Hier kann man technisch eine Reihe von Maßnahmen treffen wie z. B. die Anschaffung von Pflegebetten, die eine je nach Pflegeaufgabe richtige Arbeitshöhe ermöglichen. Diese Notwendigkeit ist der Sana-AG bekannt und Zug um Zug werden die Arbeitsbedingungen geschaffen. Ein anderer Aspekt ist es, die Pflegenden zu befähigen, ihre schwere Arbeit mit einem Mindestmaß an körperlicher Belastung zu bewältigen und gleichzeitig die Ressourcen der Patienten einzubeziehen, zu nutzen und damit sogar aufzubauen. Die Pflege also als Teil des therapeutischen Teams. Diesem Auftrag werden die beiden Sana Kliniken am Standort Bad Wildbad bereits seit weit über zehn Jahren dadurch gerecht, dass sie jährlich einen Kurs für die Pflegekräfte beider Kliniken zum Thema  „Therapeutisch aktivierende Pflege des Erwachsenen nach erworbenen Hirnschädigungen – Bobath-Konzept“ organisieren und finanzieren. Ermutigt durch die vielen positiven Rückmeldungen der ersten Kurse finden regelmäßig Grund- und Aufbaukurse oder Supervisionswochen unter der Leitung von Gabi Jacobs, Krankenschwester in den SRH Kliniken Langensteinbach, BIKA-Aufbauinstruktorin Vorstandsmitglied der „Bobath-Initiative Kranken- und Altenpflege“ (BIKA) und Klaus Gusowski, Physiotherapeut, Physiotherapieleitung im NRZ Quellenhof, Bobath-Instruktor IBITA statt.

Ende April trafen sich dreizehn Pflegekräfte des NRZ Quellenhof und der Sana Kliniken Bad Wildbad zum zweiten Teil des BIKA-Grundkurses, um die erworbenen Fähigkeiten des ersten Kursteils aufzubauen und weitere Fertigkeiten in der therapeutisch aktivierenden Pflege schwer erkrankter neurologischer aber auch orthopädischer und internistischer Patienten zu erwerben. In diesen Kursen steht der Patient im Mittelpunkt, weshalb auch an jedem Morgen die Pflege der im Haus befindlichen Patienten unter Anleitung der Kursreferentin / des Kursreferenten ein existentieller Teil des Ausbildungsprogramms ist. Am eigenen Körper erfahren zudem die Teilnehmer die Leichtigkeit der fachgerechten Arbeit am Patienten aber auch die Ängste und Beschwerden der Patienten kennen, wenn diese Arbeit nicht in hoher Qualität durchgeführt wird. Dabei geht es von der Pflege im Bett, der Versorgung im Bad, den Transfers vom Bett in den Rollstuhl oder zur Toilette bis hin zum Ankleiden in und außerhalb des Bettes.

Diese elementaren pflegerischen Tätigkeiten sind außerdem auch für die Versorgung von geriatrischen Patienten interessant und wichtig. Die Organisation „Zercur“ hat eine Zusatzausbildung zur Pflegefachkraft Geriatrie gestaltet, in der dieser zehntägige BIKA-Grundkurs in seiner vollen Länge anerkannt und seine Stunden auf die 520 Pflichtstunden der Ausbildung angerechnet werden. Somit wird auch der nächsten gesellschaftlichen Realität, dem Zuwachs an geriatrischen Problemstellungen, Rechnung getragen. Kein Wunder also, wenn die Kolleginnen des Akuthauses der Sana Kliniken Bad Wildbad ebenfalls von den Inhalten profitieren. Denn auch hier ist eine hohe Zahl geriatrischer Patienten mittlerweile Alltag geworden.

In zehn Kurstagen wuchs eine gute Gemeinschaft zusammen, wurden Schwierigkeiten des Pflegealltags benannt und gelöst und in beeindruckender Weise Ideen gefunden und Hilfestellungen zu schwierigen Alltagssituationen der Pflegekräfte gegeben. Dabei zeichnete sich Gabi Jacobs als in vielen medizinischen Bereichen versierte Pflegekraft und langjährige Referentin aus, während Klaus Gusowski die therapeutischen Aspekte stärkte.

Pflege und Therapie rücken zusammen, Interdisziplinarität wird gelebt und der Patient mit seinen Wünschen und Nöten in den Mittelpunkt gerückt. Die Befähigung zur Selbsthilfe steht immer im Vordergrund. Die therapeutisch aktivierende Pflege ermöglicht ihnen die Erreichung der zu Beginn gemeinsam benannten Pflegeziele. Der ehemalige Pflegegrundsatz „Satt und sauber“ wird um einen wichtigen Bereich erweitert.

Klaus Gusowski
ltd. Physiotherapeut, Bobath-Instructor IBITA

Moritz Tzschenscher
Marketing & Öffentlichkeitsarbeit
Neurologisches Rehabilitationszentrum Quellenhof
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