Bad Wildbad

Wie man einen Zeckenbiss diagnostizieren und behandeln kann

Bis(s) zur Borreliose – Was tun bei einem Zeckenbiss?

Kaum ist der Frühling da und die Temperaturen angenehm, tummeln sie sich massen-weise in Wiesen und Wäldern: Zecken.
Oftmals bleibt der Zeckenbiss aber unerkannt, der Übeltäter ungesehen, doch die Borreliose-Erkrankung tritt später auf. Professor Dr. Peter Flachenecker, Chefarzt des Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof in Bad Wildbad erklärt, wie diese diagnostiziert und behandelt werden kann.

„Nach dem Biss einer infizierten Zecke können die ersten Anzeichen einer Borreliose schon nach kurzer Zeit oder erst nach Wochen oder Monate auftreten – dann, wenn dieser längst vergessen ist. Das macht es unter Umständen für den Betroffenen so schwierig, die Symptome auf diesen Biss zurück zu führen", erklärt Professor Dr. Peter Flachenecker, Chefarzt des Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof in Bad Wildbad. Die Borreliose (oder „Lyme-Erkrankung") hat viele Facetten, vom wandernden „roten Hof" („Erythema migrans") über Kopf-, Muskel- bis hinzu Rückenschmerzen. Auch Lähmungserscheinungen in Armen und Beinen sind keine Seltenheit. Bei den letztgenannten Fällen spricht man von einer Neuroborreliose. Bei einer Meningitis (Hirnhautentzündung) kann es neben Kopfschmerzen zur Nackensteifigkeit und zu hohem Fieber kommen.

„Im Rahmen eines Hirnnervenbefalls kann es auch zu einer Gesichtslähmung kommen, einseitig oder sogar beidseitig. Oft wird dann fälschlicherweise an einen Schlaganfall gedacht", berichtet Professor Flachenecker aus der Praxis. Ob tatsächlich eine Borreliose oder Neuroborreliose vorliegt kann neben der klinisch-neurologischen Untersuchung, mittels einer Blut- oder Liquoruntersuchung festgestellt werden. „Im Fall eines positiven Befundes kann sofort eine zielgerichtete Therapie begonnen werden", so der Chefarzt weiter.

Wird die Borreliose rechtzeitig erkannt, schafft meist eine Antibiotika-Therapie Abhilfe. Bei einer fortgeschrittenen Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks können jedoch auch Schäden zurück bleiben. Der erfahrene Chefarzt rät deshalb, im Zweifelsfall immer rechtzeitig den Arzt aufzusuchen, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden.

Was tun bei einem Zeckenbiss?

Entdeckt man eine Zecke, sollte diese mit einer Pinzette oder einer Zeckenzange möglichst schnell entfernt werden. Dabei gilt:

  • Die Zecke so nah am Kopf fassen wie möglich und niemals am vollgesogenen Körper.
  • Die Zecke mit gleichmäßigem Zug gerade herausziehen.
  • In der Haut verbleibendes Mundwerkzeug, wenn möglich, entfernen. Falls dies nicht möglich sein sollte, kann es auch in der Haut verbleiben und wird vom Körper mit der Zeit abgestoßen.
  • Desinfektion der Stelle mit einem Desinfektionsmittel.
  • Darauf achten, dass die Zecke nicht gequetscht wird, sonst kann mit Erregern infizierter Speichel oder Darminhalt schneller übertragen werden.
  • Die Zecke niemals mit Öl, Klebstoff oder gar Nagellack bedecken.

Zecken sollten möglichst bald entfernt werden. In der Regel werden Borrelien erst nach 16-24 Stunden übertragen, wird die Zecke schnell entfernt, ist also das Übertragungsrisiko der Borreliose-Erreger gering.

Moritz Tzschenscher
Marketing & Öffentlichkeitsarbeit
Neurologisches Rehabilitationszentrum Quellenhof
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