v.l.n.r.: Dr. Stefan Gronemeyer, Prof. Uwe Koch-Gromus, Prof. Farsin Hamzei, Ann-Christin Weiland, Dr. Thomas Widmann, Benjamin Götzky, Thomas Bublitz
Die Bachelor-Thesis von Frau Weiland behandelt die Effekte eines Trainings mit Hilfe von Nintendo® Wii Fit Plus bei Patienten mit Multipler Sklerose. Weiland arbeitet als Physiotherapeutin mit Multiple Sklerose Patienten im Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof in Bad Wildbad und hat in einer prospektiven, kontrollierten und randomisierten Studie untersucht, welchen Einfluss das Training mit der Nintendo®Wii auf die somatische Symptomatik und das psychische Befinden von Patienten mit Multiple Sklerose hat. Neben einer Steigerung des Gleichgewichtes und somit der Stand- und Gangsicherheit konnten positive Auswirkungen auf die Psyche und Motivation der Patienten nachgewiesen werden. Die integrierten Feedbacktools und die Animation der Wii Fit fördern die Motivation und bewirken eine Leistungssteigerung. Um Bewegungs- und Funktionseinschränkungen nachhaltig reduzieren zu können, müssen die Patienten auch nach der Rehabilitation weiter trainieren. Die Motivation der meisten Patienten sich aktiv zu bewegen, lässt jedoch häufig nach kurzer Zeit nach. Das Training an der Nintendo® Wii bewirkt, dass sich spielerisch die Freude erhöht und somit auch die Bereitschaft (Compliance) zum Training. Das Training an der Nintendo® Wii ist aus diesem Grund ein sinnvolles ergänzendes Therapieangebot zur Physiotherapie bei Patienten mit Multipler Sklerose.
Entscheidendes Kriterium für den ersten Platz war die inhaltlich sehr detailliert beschriebene und statistisch ausgewertete Bachelorarbeit. Weiteres Hauptkriterium war, dass die Arbeit kein "Großprojekt von Ärzten" war, sondern ein einzelner Therapeut eine solche Studie aufgestellt hat. Alle anderen Projekte wurden von Ärzten vorgestellt, Weiland war die einzige Physiotherapeutin Sie setzte sich damit gegen 26 weitere Bewerber durch. Lobende Worte kamen auch von Prof. Dr. Peter Flachenecker, Chefarzt des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellenhof: „Wir freuen uns sehr, dass die exzellente Arbeit von Frau Weiland mit dem Reha-Zukunftspreis 2016 ausgezeichnet wurde“. Prof. Flachenecker hat ebenfalls einige Studien auf nationaler sowie internationaler Ebene durchgeführt und gilt als Spezialist in der Behandlung von Multipler Sklerose.
Der zweite Platz ging an die Asklepios Klinik Triberg, Fachklinik für Onkologie, für ihr digitales Reha-Nachsorgekonzept „Bewegung nach Krebs – Bewegung ist Leben.“ Zwei dritte Plätze gingen an die Moritz Klinik für ihr „Modell-Aufnahme-Team“ in der neurologischen Rehabilitation und an die Vogelsbergklinik, Dr. Ebel Fachklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, für ihr webbasiertes Nachsorgeprogramm Adipositas.
Das Institut für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen (IQMG) und der Bundesverband Deutscher Privatkliniken (BDPK) fördern mit dem Reha-Zukunftspreis 2016 Best-Practice-Beispiele in der Rehabilitation. Ziel des Reha-Zukunftspreises ist es, bereits etablierte Praxisbeispiele und erfolgversprechende Projektvorhaben zu würdigen, die zur Optimierung der rehabilitativen Versorgung beitragen. Bewerben konnten sich Reha-Einrichtungen jeder Größe und Trägerform sowie Einzelpersonen mit ihren Projektberichten und -vorhaben oder wissenschaftlichen Arbeiten. In diesem Jahr wurden 27 Projekte eingereicht und von einer fünfköpfigen Auswahlkommission bewertet. Die Kommission bestand aus Vertretern der Rehabilitationsträger, der Rehabilitationsforschung, des IQMG und BDPK. Auswahlkriterien waren Innovation, verbesserte Versorgung und der effiziente Einsatz von Ressourcen.
Weitere Informationen zu den Preisträgern des Reha-Zukunftspreises und der IQMGTagung finden Sie auf der Homepage des IQMG (<link http: www.iqmg-berlin.de>www.iqmg-berlin.de).