Vielen fällt es nach den langen warmen Sommertagen schwer, sich an die deutlich dunkleren und bereits recht kühlen Herbsttage zu gewöhnen. Doch was hilft gegen den jährlichen Herbstblues? Resilienz-Expertin Janin Kronhardt, Psychologin und Psychoonkologin am Sana Klinikum Lichtenberg, informiert.
Wer kennt das nicht? Draußen ist Schmuddelwetteralarm und die Tage werden kürzer und dunkler, wir kommen schwer aus dem Bett und fragen uns, woher der graue Schleier auf unserer Seele kommt. In der Psychologie spricht man von einer „saisonal abhängigen Störung" (SAD Seasonal Affective Disorder). Das heißt, dass es jahreszeitbedingt und durch die damit verbundenen Schwankungen im Biorhythmus und Hormonhaushalt zu Veränderungen im Erleben und Verhalten kommen kann. Dieser durch Jahreszeiten verursachte Stimmungswandel kann nicht nur beim Herbstblues und der Winterdepression beobachtet werden, sondern auch bei der Frühjahrsmüdigkeit. Laut einigen Wissenschaftlern ist die saisonal bedingte Depression als ein Überbleibsel des Winterschlafs beim Menschen zu verstehen, bei dem über Monate der Energiesparmodus gefahren wurde. Jedoch ist dieser in heutiger Zeit nicht mehr überlebensnotwendig.