Das Spektrum der Neurochirurgischen Klinik umfasst alle operativ behandelbaren Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der Wirbelsäule und der peripheren Nerven. Sorgfältige Planung mithilfe moderner bildgebender Verfahren und höchste Präzision bei der Ausführung des Eingriffs sind Grundbedingungen erfolgreicher neurochirurgischer Operationen. Gehirn, Rückenmark und periphere Nerven sind die komplexesten Organe des Körpers. Um das Gewebe selbst und die umgebenden Strukturen zu schonen, werden die Eingriffe fast ausschließlich unter dem Operationsmikroskop vorgenommen. Bei besonders heiklen Operationen werden die Leitungsbahnen des Gehirns, der Hirnnerven oder des Rückenmarks fortlaufend durch Impulsgebung und Ableitung der elektrischen Aktivität auf ihre Funktionsfähigkeit hin untersucht (Neuromonitoring). Im Jahr werden rund 1.100 operative Eingriffe vom akut lebensbedrohlichen Hirngefäß-Aneurysma bis zum Carpaltunnelsyndrom ausgeführt und über 2.000 Patienten ambulant untersucht und beraten.
Minimalinvasive Schwerpunkte
Mit der operativen Behandlung der Trigeminus-Neuralgie, der Hirntumor-Chirurgie, der Behandlung von Hirn- und Subarachnoidalblutungen bei zerebralen Aneurysmen und Arteriovenösen Malformationen (AVM), den Hirnbypass-Operationen, auch bei Kindern und Jugendlichen mit dem Moyamoya-Syndrom sowie der operativen Therapie von Tumoren und degenerativen Leiden der Wirbelsäule mit minimalinvasiven Stabilisierungen haben wir besondere Schwerpunkte gesetzt. In der Kinderneurochirurgie und mit der mikrovaskulären Dekompressions-Operation der Trigeminus-Wurzel nach JANNETTA betreuen wir ein deutschlandweites Einzugsgebiet.
Kooperationen - gemeinsam noch besser
Die funktionelle Neurochirurgie (z. B. Vagus-Stimulation bei therapierefraktärer Epilepsie, Implantation von Schmerzpumpen und Sonden zur Rückenmarksstimulation, SCS) und die ultraschallgestützte Neuroendoskopie werden überwiegend am Standort Klinikum Darmstadt GmbH (ebenfalls unter Leitung von PD Dr. med. Peter T. Ulrich) angeboten. Neuroradiologisch-interventionelle Eingriffe z. B. Coiling von Hirngefäß-Aneurysmen, Embolisationen von kranialen und spinalen AVM und von blutgefäßreichen Meningeomen werden in Kooperation mit der Abteilung für Neuroradiologie des Krankenhauses Nordwest (Chefarzt Prof. Dr. med. Bodo Kress), Frankfurt am Main in unserem Klinikum durchgeführt. Innerhalb unseres Hauses pflegen wir eine enge Kooperation mit der Neurologischen Klinik und der Strahlenklinik im Rahmen des Neuroonkologischen Zentrums zur Behandlung und Nachsorge unserer Tumorpatienten. Unsere kleinen Patienten mit neurochirurgischen Erkrankungen werden von uns gemeinsam mit den Pädiatern in der Kinderklinik des Hauses betreut. Im Rahmen des Traumanetzwerks sind wir Neurochirurgische Partnerklinik für mehrere Krankenhäuser der Region. Die Telekommunikation gewährleistet eine schnelle Bilddatenübertragung und sehr zeitnahe Befundung und Beratung.
Fürsogliche Betreuung für jung und alt
In unseren Spezial-Sprechstunden für pädiatrische Neurochirurgie und Liquorzirkulationsstörungen (Hydrozephalus) im Kindes- und Erwachsenenalter sowie für Tumorpatienten in der Nachsorge bieten wir unseren Patienten eine fürsorgliche Betreuung und den zuweisenden Ärzten kompetente Beratung an. Zu unserem Team gehören 11 Ärzte (6 Fachärzte, 5 Assistenzärzte), 4 medizinisch-technische Mitarbeiterinnen, 42 Pflegekräfte und 2 Physiotherapeuten. Die Neurochirurgische Klinik verfügt über 42 Regel-Betten und 8–10 Intensivbetten. Der Chefarzt betreibt eine kassenärztliche Ambulanz.