Patienten mit anhaltenden Rückenschmerzen bieten häufig (>80%) keine fassbare und behandelbare Ursache. Diagnostizierte Auffälligkeiten an der Wirbelsäule oder den Bandscheiben sind jedoch oftmals nicht der alleinige Grund für Schmerzen. Vielmehr können verschiedene körperliche Faktoren des Muskel- und Skelettbereichs Einfluss auf die Schmerzentstehung nehmen, die in Wechselwirkung mit psychischen Prozessen und einer Sensibilisierung in verschiedenen Bereichen des Schmerzverarbeitungssystems stehen. Eine multimodale Schmerztherapie kann helfen die Schmerzursachen zu erkennen und den Umgang mit dem Schmerz zu erleichtern.
Unsere Schwerpunkte
Multimodale Schmerztherapie bei chronischen Rückenschmerzen
Was ist die Multimodale Schmerztherapie?
Die Multimodale Schmerztherapie (MMS) ist ein interdisziplinäres Therapiekonzept zur Behandlung chronischer Schmerzen des Bewegungs-und Stützapparates. Beruhend auf dem biopsychosozialen Modell verbindet die Multimodale Schmerztherapie eine medizinische, physiotherapeutische sowie psychologische Behandlung miteinander. Durch die patientenorientierte interdisziplinäre Behandlung werden minimal invasive und konservative Maßnahmen kombiniert. Unsere Ärzte bringen auf dem Gebiet der Schmerztherapie große Fachkompetenz ein. Durch die ausgewiesene Erfahrung unserer gesamten Wirbelsäulenklinik in allen operativen Therapiebereichen ist eine differenzierte Beratung und individuelle Empfehlung über die weiterführende Therapie möglich.
Was sind die Ziele der Multimodalen Schmerztherapie?
Ziele der Multimodalen Schmerztherapie in unserer Klinik ist die Linderung der Symptomatik, damit die Patientinnen und Patienten Arbeits- und Alltagsbewegungen wieder aufnehmen können, ggf. die Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt wird und so eine Verbesserung der Lebens- und Leistungsfähigkeit erleben. Dies erfolgt durch:
- Steigerung der Beweglichkeit-, Funktions- und Kontrollfähigkeit
- Förderung der Schmerzbewältigung
- Reduktion der Bewegungsangst und Schonhaltung
- Anleitung zur körperlichen Aktivierung und Eigenverantwortung
Wie ist der Ablauf einer Multimodalen Schmerztherapie?
Interdisziplinär entwickeln Fachleute aus mehreren medizinischen Disziplinen unter Leitung von Prof. Dr. Rauschmann ein individuelles Behandlungskonzept für den jeweiligen Patienten. Sowohl orthopädische und interventionelle Therapie (bspw. Anpassung der Medikamente, Infiltrationstherapie, Anlage eines Periduralkatheters), gleichzeitige Bewegungstherapie (Balneotherapie, Rumpfstabilisation, Medizinische Trainingstherapie), Entspannungstherapie als auch Psychotherapie kommen mit dem Ziel der Schmerzbeeinflussung zur Anwendung. Die Behandlung umfasst sowohl Einzeltherapie- als auch Gruppentherapieeinheiten. Das Behandlungsprogramm dauert zwei Wochen und findet stationär in der wirbelsäulenorthopädischen Abteilung des Sana Klinikum Offenbachs statt.
Für wen ist die Multimodale Schmerztherapie geeignet?
Die Multimodale Schmerztherapie ist für Patientinnen und Patienten mit folgenden Kriterien geeignet und indiziert:
- Chronische Schmerzen (> 3 Monate)
- Therapieresistenz bei ambulanter unimodaler Schmerztherapie
- Medikamentenabhängigkeit oder –fehlgebrauch
- Manifeste oder drohende Beeinträchtigung der Lebensqualität und/oder der Arbeitsfähigkeit
- Gravierende psychische Begleiterkrankung oder psychosoziale Beeinträchtigung
- Gravierende somatische Begleiterkrankung
Wie kann ich an der Multimodalen Schmerztherapie teilnehmen?
Haben Sie sich in der beschriebenen Symptomatik erkannt? Haben Sie Interesse an unserem Behandlungsangebot oder Rückfragen? Dann kontaktieren Sie uns und melden sich unter folgender Telefonnummer: 069 8405-5832 oder unter Wirbelsaeulenorthopaedie-SOF@Sana.de