Bei der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung können unterschiedliche moderne Verfahren, auch in Kombination angewandt werden – ganz auf die individuelle Situation des Patienten abgestimmt.
Das klassische Verfahren zur Beseitigung einer gutartigen Prostatavergrößerung ist die Transurethrale Resektion der Prostata (TURP), bei der das überschüssige Prostatagewebe mithilfe eines durch die Harnröhre eingeführten Instruments in einzelnen Spänen abgetragen („gehobelt“) wird. Diese Methode führt langfristig zu den besten Ergebnissen.
Wenn die Prostata durch die gutartige Wucherung auf mehr als 100 cm3 vergrößert ist, stellt die offene operative Entfernung des sogenannten Adenoms (Prostataadenom-Enukleation) die beste Methode zur Wiederherstellung des ungehinderten Harnabflusses dar. Dieser Eingriff wird in unserer Klinik über eine Eröffnung der Harnblase (suprapubische Methode nach Freyer) durchgeführt.
Gewebeverdampfung mit HPS-Greenlight-Laser: Durch eine spezielle Technik wird stark gebündeltes hochenergetisches grünes Licht erzeugt und in die Prostata eingestrahlt. Die örtlich entstehende hohe Temperatur führt zu einer sofortigen Verdampfung des Gewebes und damit zur Erweiterung des zuvor durch die gewucherte Prostata eingeengten Blasenauslasses. Dabei kommt es zu keiner wesenlichen Blutung, so dass auch Patienten mit schweren Begleiterkrankungen und solche, die unter einer Blutverdünnungstherapie stehen, behandelt werden können. Auch erhebliche Prostatavergrößerungen können mit diesem Laser behandelt werden. Der stationären Aufenthalt beträgt ca. 5 Tage, der Eingriff kann in Spinalanästhesie erfolgen. Die vorübergehende Einlage eine Katheters nach der Operation ist meistens nicht erforderlich. Nur ein sehr geringer Anteil der Patienten hat nach der Operation noch Beschwerden und die Dauer der Arbeitsunfähigkeit ist daher gering.
Des Weiteren kommt in unserer Klinik die Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) zum Einsatz. Dieses Verfahren ist besonders für große Prostatae geeignet, hierbei können größere Gewebestücke des Prostataadenoms am Stück entfernt werden, ohne die Bauchdecke zu eröffnen.