Wenn Sie dies wünschen, können Sie die Operation völlig schmerzfrei aber wach erleben. Die meisten Patienten möchten jedoch lieber schlafen, so dass wir Ihnen Schlafmittel in die Vene verabreichen können, die einen Dämmerschlafzustand hervorrufen. Hier vergeht die Zeit wie im Fluge, bei einigen Regionalanästhesietechniken können wir diesen Dämmerschlaf bereits vor Anlage der Regionalanästhesie einsetzen.
Ja, normalerweise reicht die Regionalanästhesie für die gesamte Zeit der Operation aus, denn wir verständigen uns mit unseren Operateuren immer kurzfristig, um Medikamente zu benutzen, die Sie die Operation schmerzfrei überstehen lassen. Bei unseren peripheren Regionalanästhesietechniken kann bei längerer Operationsdauer ein Schmerzkatheter platziert werden, über den bei Bedarf jederzeit lokales Betäubungsmittel nachgespritzt werden kann, insbesondere auch nach der Operation.
Nein! Sollte die Betäubung wieder Erwarten vor Ende der Operation beginnen abzuklingen, so können Sie zusätzlich jederzeit über eine Infusion hochwirksame Schmerzmittel erhalten. Auch ist der Übergang zu einer Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) jederzeit möglich, der Sie betreuende Arzt der Anästhesie-Abteilung wird mit Ihnen kurzfristig das geeignete Verfahren absprechen.
In der Regel wird die Regionalanästhesie in lokaler Betäubung durchgeführt (insbesondere bei Schmerzkathetertechniken). Bei sehr sensiblen Patienten können wir selbstverständlich vor der Anlage einer Regionalanästhesie auch Schmerzmittel über die Venen verabreichen, so dass Sie in einen dämmerschlafähnlichen Zustand kommen, der es Ihnen erlaubt, die Anlage des Schmerzkatheters bzw. der Regionalanästhesie nicht mehr bewusst wahrzunehmen.
Sprechen Sie diesbezüglich bitte auf jeden Fall den Arzt der Anästhesie-Abteilung an, mit dem Sie das Vorgespräch führen. Er wird Ihnen dann Medikamente verabreichen, die Sie bereits auf der Station einnehmen können, um das gesamte Umfeld des Operationstraktes stressfrei zu erleben.
Die Wirkung einer Lokalanästhesie setzt innerhalb weniger Minuten ein, in der Regel dauert es aber zwischen 15 und 45 Minuten, bis die Anästhesie ihre volle Ausprägung erreicht hat. Das Gefühl in der betäubten Region nimmt langsam ab, es wird häufig verglichen mit dem „herunterdimmen“ einer Glühbirne.
Sowohl für die rückenmarksnahen Regionalanästhesien (Spinal- oder Periduralanästhesie) wie auch für die peripheren Regionalanästhesien werden spezielle Materialien verwendet, die ausschließlich für diesen Zweck hergestellt wurden. Auch die verwendeten Medikamente wurden speziell im Hinblick daraufhin entwickelt, die Risiken einer (Nerven-)Schädigung weitestgehend auszuschließen. Daher sind bleibende Schäden heute als extrem selten anzusehen.
Die so genannte Spinalanästhesie ermöglicht schmerzfreie Eingriffe am Unterbauch, dem Beckenbereich sowie an den Beinen. Hierfür führt Ihr Anästhesist eine sehr dünne Nadel in Ihren Rücken ein und zwar in einen Zwischenwirbelraum der unteren Lendenwirbelsäule. Ihr Arzt spritzt dann ein örtliches Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) in den mit Nervenflüssigkeit gefüllten Raum der Lendenwirbelsäule ein, eine Verletzung des Rückenmarks ist hier praktisch ausgeschlossen.
In der Regel wirkt das Betäubungsmittel schnell (zwischen 3 und 10 Minuten) und hält in der Wirkung bis zu 3 Stunden an.
Um die Nervengeflechte am Arm oder Bein im Gewebe gefahrlos aufzusuchen, verwendet Ihr Anästhesist einen so genannten Nervenstimulator. Dieser wird mit der Injektionsnadel verbunden und sendet sehr schwache elektrische Impulse aus. Diese Impulse stimulieren die Nerven, die betäubt werden sollen und lösen Muskelzuckungen aus, die Sie willkürlich nicht beeinflussen können. Anhand dieser Muskelzuckungen kann sich Ihr Anästhesist sehr gut orientieren und die Lage der Injektionsnadel genau steuern, bevor er den Schmerzkatheter platziert bzw. das lokale Betäubungsmittel appliziert.
Über den Regionalanästhesiekatheter kann lokales Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) an die Nervengeflechte des Armes oder des Beines herangebracht werden, um die schmerzführenden Nerven auszuschalten. Gelegentlich tritt hierbei auch eine Bewegungslosigkeit ein, die insbesondere nach großen Operationen häufig nicht unerwünscht ist.
Das lokale Betäubungsmittel wird in unserer Klinik in der Regel nach der Operation über eine kleine Schmerzpumpe verabreicht, die Ihnen ununterbrochen lokales Betäubungsmittel zuführt, so dass Sie fortlaufend schmerzfrei sind.
Sollten dennoch kurzfristig kleine Schmerzspitzen auftreten, so scheuen Sie sich nicht, das Pflegepersonal sofort hierüber zu informieren, ggf. kann ein zusätzliches Schmerzmedikament eingenommen werden oder die Förderrate der Lokalanästhesiepumpe erhöht werden.
Bitte bringen Sie sämtliche aktuellen Befunde Ihres Hausarztes oder Ihrer behandelnden Ärzte mit, ggf. auch alte Arztbriefe, Operationsberichte, Allergieausweise, Blutgruppenausweise usw., so dass wir uns bei dem Vorstellungsgespräch ein umfassendes Bild von Ihrem Gesundheitszustand machen können. Dies dient Ihrer und unserer Sicherheit.