Kopf-Hals-Tumorzentrum

Leistungsspektrum

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen zu unserem Behandlungsspektrum in der Tumorchirurgie. Weitere Informationen finden Sie auch hier auf www.landes-und-kollegen.com

Wie können Tumore im Kopf-Hals-Bereich entstehen?

Als besonderes Risiko gilt regelmäßiger Nikotin- und Tabakgenuss, insbesondere in Kombination mit hochprozentigem Alkohol.

Beim Mundhöhlenkarzinom spielen außerdem Mundhygieneprobleme, sowie mechanische Verletzungen durch scharfe Zahn- und Prothesenkanten wie auch gewisse Viren (sog. Humane Papillomviren) eine Rolle. (Siehe auch: Plattenepithelkarzinom)

Auch Krebs des Nasenraums können Viren in Zusammenhang mit einer genetischen Veranlagung auslösen. Als weitere Risikofaktoren zählen hier (über die Nasenatmung aufgenommene) Giftstoffe wie Lösungsmittel oder Holzstaub.

Hohe Strahlenbelastung begünstigt Speicheldrüsenkrebs, aber auch alle anderen Krebsarten.

Hautkrebs im Kopf-Hals-Bereich kann besonders dann entstehen, wenn Unterlippe oder (unbehaarte) Kopfhaut regelmäßiger Sonneneinstrahlung (UVA/UVB) ausgesetzt sind. (Siehe auch: Tumore der Gesichtshaut)

Tumore der Gesichtshaut

Basaliome heißen heute Basalzellkarzinome oder auch „weißer Hautkrebs“. Basalzellkarzinome können wie ein bösartiger Tumor das umliegende Gewebe schädigen und sogar Knochen infiltrieren, bildet aber extrem selten (0,03 % der Fälle) Metastasen. Sie entstehen durch chronische Lichtschäden (bis auf einzelne Ausnahmen in höheren Alter) vor allem dort, wo viel Sonnenexposition stattgefunden hat: an der Nase, den Ohren, der Stirn. Basalzellkarzinome entstehen nicht durch ein- oder zwei Sonnenbrände, sondern durch ein langes Leben an der frischen Luft. Maurer, Landwirte, Gärtner und Winzer sowie hellhäutige und/oder rothaarige Menschen mit sonnenempfindlicher Haut sind besonders von Basalzellkarzinomen betroffen.

Solche Tumore müssen mit kleinem Sicherheitsabstand im gesunden Gewebe entfernt werden. Dies wird meist in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) ambulant durchgeführt. Menschen, die einmal ein Basaliom ausgebildet haben, sollten regelmäßig in (haut-) ärztlicher Kontrolle bleiben, denn es kann sich ein solches auch an anderen Stellen des Körpers wieder entwickeln.

Maligne (bösartige) Melanome

Von der Entstehung her ist dieser Tumor dem Basalzellkarzinom sehr ähnlich. Auch er ist durch zu häufige Einwirkung von ultraviolettem (UV-)Licht, einem Anteil des Sonnenlichtes, bedingt. Ein Melanom ist jedoch immer bösartig. Sein Ursprung geht von anderen Zellen der Haut aus, den Melanozyten, deswegen heißt er „Melanom“. Da diese für die Pigmentierung (Bräunung) der Haut zuständig sind, sieht ein bösartiges Melanom in aller Regel tiefbraun bis bläulichschwarz aus (auch: schwarzer Hautkrebs). Bösartige Melanome müssen so früh wie möglich erkannt und komplett mit dem umgebenden Gewebe, einem sogenannten „Sicherheitsabstand“, entfernt werden. Weiter müssen die lokalen Lymphknoten entfernt werden, was mit minimalen Zugängen, sprich später sehr unauffälligen Narben, in den allermeisten Fällen möglich ist. Das bösartige Melanom gehört zu den am schnellsten metastasierenden (streuenden) Tumoren überhaupt. Abhängig vom Erkrankungsstadium und dem Alter des Betroffenen kann zusätzlich eine Chemotherapie erforderlich sein. Bei früher Erkennung und vollständiger Entfernung sind bösartige Melanome aber gut heilbar.

Naevus (auch: Muttermal)

Der Naevus steht dem Melanom und Basaliom sehr nahe und wird umgangssprachlich „Muttermal“ genannt. Ein Naevus an sich ist völlig harmlos – wenn er sich allerdings verändert, wächst, blutet, oder er gewisse Eigenschaften aufweist, die den Naevus einem Melanom ähnlich erscheinen lassen oder in ein Melanom übergehen könnten, sollte dieser in einem kleinen ambulanten (Link Landes & Kollegen in OCO) Eingriff entfernt und das Gewebe unter dem Mikroskop untersucht werden, um die Diagnose zu sichern.

Gutartige Tumore der Mundhöhle

Tumore in der Mundhöhle sind in den allermeisten Fällen gutartig und gehen von der Mundschleimhaut aus. Eine große Anzahl von ganz harmlosen Gewebsvermehrungen wie Narbenknoten an der Zunge, Bindegewebstumore, sogenannte Fibrome (die häufig gestielt sind) bei schlecht sitzenden Prothesen, oder Entzündungsgewächse, die von einem Zahn ausgehen können, werden im Rahmen eines kleinen ambulanten (Link Landes & Kollegen in OCO) Eingriffs entfernt. Die mikroskopische Gewebeuntersuchung durch den Pathologen, die bei uns grundsätzlich durchgeführt wird, schafft dann endgültige Klarheit darüber, ob es sich um eine gutartige oder eine bösartige Gewebeveränderung handelt. Das gibt Ihnen rundum Sicherheit.

Plattenepithelkarzinom (Krebs der Mundhöhle)

Der bösartige Mundhöhlenkrebs entsteht meistens infolge langjähriger Mundschleimhautschädigung durch mechanische Verletzungen, wie scharfe Prothesenränder oder abgebrochene Zähne. Auch schlechte Mundhygiene, wie auch übermäßiger regelmäßiger Alkohol- und Zigarettengenuss begünstigen seine Entwicklung besonders.

Die Rolle von Virusinfektion mit sogenannten humanen Papillomviren wird in jüngeren wissenschaftlichen Untersuchungen als Mitursache ebenfalls immer deutlicher, auch ohne die anderen klassischen Faktoren.

Die Therapie eines Plattenepithelkarzinoms besteht aus Chirurgie, Strahlen- und Chemotherapie.

Die Tumorkonferenz unseres Tumorzentrums berät dann im Falle eines bösartigen Gewebes, welche dieser Maßnahmen mit welcher Radikalität bei Ihnen durchgeführt werden sollten. Im anschließenden Gespräch mit Ihnen entscheiden wir gemeinsam, welche Behandlungsstrategie sich anbietet. Wie bei allen Therapien, die wir anbieten, stehen Ihr Wunsch und Ihre Entscheidung im Mittelpunkt unserer ärztlichen Bemühungen.

Wie kann ich aktiv einer Krebserkrankung im Kopf-Hals-Bereich vorbeugen?

Sie können selbst einiges tun, um der Entstehung von Tumoren vorzubeugen:

  • Senken Sie Ihr Risiko durch eine Rauchentwöhnung.
  • Achten Sie auf eine sorgfältige und regelmäßige Mundhygiene.
  • Sorgen Sie für regelmäßige Kontrolle Ihrer Mundschleimhaut sowie Ihrer Zahn- und Prothesenkanten.
  • Bei häufigem Aufenthalt im Freien ist es ratsam, Kopf und Gesicht vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Benutzen Sie dazu Sonnenschutz mit hohem Faktor (> 30) und/oder tragen Sie eine Kopfbedeckung, wie z.B. einen breitkrempigen Hut).
  • Kontrollieren Sie Hals, Gesicht und haarfreie Kopfhaut regelmäßig auf Veränderungen.

Diagnose Krebs - Wie läuft meine weitere Behandlung ab?

In einem ausführlichen Erstgespräch werden alle Grundsätze und der ungefähre Ablauf der Therapie in Ruhe erörtert. Anschließend erfolgen ausführlich klinische und apparative/bildgebende Untersuchungen, um die Ausdehnung des Tumors festzustellen. 

Dabei wird auch überprüft, ob der Tumor gestreut hat und es Veränderungen oder Tochtergeschwülste gibt, beispielsweise an den Lymphknoten, oder an anderen Organen. 

Hierfür werden Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT) sowie Ultraschall als apparative Untersuchungen eingesetzt.

Im Anschluss daran erfolgt eine Tumorkonferenz, in der alle beteiligten Disziplinen gemeinsam einen Therapievorschlag erarbeiten, der Ihnen bei Ihrem nächsten ambulanten Termin bei uns erläutert wird. Im anschließenden Gespräch mit Ihnen entscheiden wir gemeinsam, welche Behandlungsstrategie sich anbietet – Ihr Wunsch und Ihre Entscheidungen stehen im Mittelpunkt unserer ärztlichen Bemühungen. Dabei wird, soweit notwendig, auch ein OP-Termin zur Entfernung des Tumors mit Ihnen vereinbart. Dieser wird zumeist im Rahmen eines stationären Aufenthalts erfolgen.

Welche Vorteile bietet mir eine Krebsbehandlung über das interdisziplinäre Kopf-Hals-Tumorzentrum?

Der Zusammenschluss aller onkologisch tätigen Fachdisziplinen gibt uns in Offenbach hervorragende Möglichkeiten, dem Krebs Einhalt zu gebieten und ihn zu beseitigen. Dafür sorgen eine umfassende Behandlungsexpertise, hohe Patientenbehandlungszahlen sowie der Anschluss an neueste wissenschaftliche Entwicklungen.

In kollegialer Zusammenarbeit der verschiedenen Fachärzte im Kopf-Hals-Tumorzentrum wird Ihr Fall diskutiert und ein individuelles Behandlungskonzept gemeinsam entworfen. In einem Krankenhaus der Maximalversorgung wie dem Sana Klinikum Offenbach stehen Experten sowohl für Strahlentherapie, Chemotherapie/Immuntherapie als auch Chirurgie zur Verfügung, die interdisziplinär zusammenarbeiten, um Sie optimal zu beraten und erfolgversprechend zu behandeln.

Was ist, wenn mein Krebs zurückkommt?

Um einen wiederauftretenden Tumor (Rezidiv) oder an anderer Stelle neu auftretende Tumore rechtzeitig zu erkennen, führen wir mit Ihnen eine regelmäßige Nachsorge-Sprechstunde durch (es sei denn, Sie sind anderweitig in fachärztlicher Nachsorgekontrolle).
Die Nachsorgetermine erfolgen anfangs in relativ kurzen Zeitintervallen und werden dann, wenn Sie krebsfrei bleiben, auf längere Intervalle umgestellt.

Tumorentfernung

Die vollständige Entfernung von Tumoren ist bei der Behandlung zentral, sei sie nun Operativ, über Bestrahlung, mittels Chemotherapie oder in kombinierter Behandlung. Neben dem Tumorgewebe werden sicherheitshalber meist auch die benachbarten Halslymphknoten und deren umgebendes Gewebe entfernt. Gefäße, Nerven und Muskeln werden dabei nach Möglichkeit erhalten oder rekonstruiert.

Lässt sich eine Geschwulst nicht mehr chirurgisch entfernen, ohne Ihre Lebensqualität unzumutbar einzuschränken, können Radioonkologie oder medizinische onkologische Behandlung, insbesondere die Immuntherapie, für Sie infrage kommen.

Die chirurgische Entfernung des Tumors kann mit einem kurzen Aufenthalt auf der Intensivstation verbunden sein. Sollte sich das Geschwulst im Mundboden oder Zungenbereich befinden, erfolgt zur Erleichterung der Atmung ein temporärer Luftröhrenschnitt. Wenn dieser nicht mehr benötigt wird, verheilt er spontan und schnell wieder.

Neben einer sicheren und nach den modernsten Prinzipien erfolgenden Narkoseführung und Intensivmedizin kommen intraoperative bildgebende Verfahren sowie eine computergestützte Operationsplanung und Rekonstruktion zum Einsatz. Auch der Einsatz eines Operationsroboters ist vorgesehen (die sog. TORS TransOrale RoboterChirurgie).

Rekonstruktive Chirurgie nach einer Tumorbehandlung

Wir haben große Expertise in Rekonstruktiver Chirurgie mit sogenannten freien Transplantaten.

Unsere hochmoderne Transplantatchirurgie arbeitet neben traditionellen lokalen und Gefäss-gestielten Fernlappenplastiken insbesondere mit mikrovaskulär reanastomosierten Autotransplantaten (d.h. Gewebe-, Knochen- oder Hautelemente von einer anderen, unauffälligen Körperstelle, wie der Innenseite des Unterschenkels, werden mitsamt ihren Nervenbahnen und feinen Blutgefäßen im dem von der Tumor-OP betroffenen Bereich an die dort vorhandenen Nervenbahnen und Blutgefäße angeschlossen). Damit können wir in einer mehrstündigen Operation so zum Beispiel die Zunge, die Wange oder den Oberkiefer, aber auch die Nase rekonstruieren. Rekonstruktive Eingriffe mit Transplantaten können auch durch den Mund erfolgen (transorale/intraorale Anastomose) oder, falls nach mehreren Voroperationen keine Gefäße vor Ort vorhanden sind, über am Gefässstiel eingeheilte Lappenplastiken.

Kein bösartiger Tumor ist wie der andere – für die ausführliche, individuelle Beratung und Begleitung unserer Patienten ist immer genug Zeit! Ein „Markenzeichen“ unseres Tumorzentrums sind die kurzen Dienstwege und die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Fachdisziplinen, die für Sie jederzeit ansprechbar sind.