Die beiden Nieren sind lebenswichtige Organe. Tritt ein Nierenversagen ein, gibt es verschiedene Formen der Nierenersatztherapie.
Sollte trotz aller Bemühungen ein Nierenversagen zu verhindern, eine Dialysebehandlung notwendig werden, finden wir in Absprache mit den Patientinnen und Patienten das jeweils bestgeeignete Behandlungsverfahren und leiten nach entsprechenden Vorbereitungen die Dialyse ein.
Welche Nierenersatzverfahren gibt es?
Neben der chronischen Hämodialyse, welchen üblicherweise über einen am Arm angelegten Gefäßzugang 3x wöchentlich im Dialysezentrum durchgeführt wird, besteht die Möglichkeit der Bauchfelldialyse. Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Verfahren werden wir Ihnen im persönlichen Gespräch ausführlich erläutern. Darüber hinaus versuchen wir stets, Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich mit Bauchfell- und Hämodialysepatientinnen und -patienten direkt auszutauschen um die Besonderheiten der Behandlung aus Sicht der Betroffenen erklärt zu bekommen.
Gibt es die Möglichkeit, von einem Nierenersatzverfahre auf das andere zu wechseln?
Prinzipiell besteht die Möglichkeit, von der Hämodialyse auf die Bauchfelldialyse zu wechseln und umgekehrt. Mitunter gibt es allerdings medizinische Gründe, die gegen einen solchen Wechsel sprechen. Dies muss im persönlichen Gespräch mit Ihrer Nephrologin bzw. ihrem Nephrologen geklärt werden.
Kann ich trotz Dialysepflicht berufstätig sein?
Sowohl bei der Bauchfell- als auch der Hämodialyse steht einer Berufstätigkeit nichts im Wege. Insbesondere für Berufstätige besteht in dem von uns ärztlich auch betreuten benachbarten Kfh Nierenzentrum auf dem Klinikgelände die Möglichkeit der Nachtdialyse. Diese findet montags, mittwochs und freitags zwischen 18:00 und 23:00 h statt.
Besteht die Möglichkeit, mit der Dialyse wieder aufzuhören?
In einigen Fällen kommt es auch nach Einleitung einer Dialysebehandlung zu einer Stabilisierung der Nierenfunktion, so dass die Behandlung reduziert oder sogar ganz beendet werden kann. Dies ist v.a. dann der Fall, wenn das zur Dialyspflicht führende Nierenversagen kurzfristig akut eintrat. Meist muss die Behandlung jedoch lebenslang fortgesetzt werden. Für manche Patienten besteht allerdings die Möglichkeit der Nierentransplantation, welche sicher die beste Behandlung der terminalen Niereninsuffizienz darstellt und die Dialyse überflüssig macht. Auch diese Option erörtern wir ausführlich und leiten ggf. vorbereitende Maßnahmen ein.
Plasmaseparation
Ein der Dialyse ähnliches Verfahren, die Plasmaseparation, ermöglicht es, aus dem Patientenblut bestimmte Krankheitsverursachende Stoffe zu entfernen. Hier werden zwei verschiedene Techniken angeboten: Plasmapherese, Immunadsorption, sie unterscheiden sich in der weiteren Aufarbeitung und Ersatz der entfernten Plasmabestandteile.
Diese Maßnahmen werden bei Autoimmunerkrankungen, bei denen der Körper krankhafterweise Antikörper gegen körpereignen Strukturen (Autoantikörper) ausbildet, angewandt. Diese Autoantikörper und entzündliche Botenstoffe können mittels der Plasmaseparation gezielt entfernt werden. Zu diesen Erkrankungen gehören einige Vaskulitiden sowie neurologische Autoimmunerkrankungen, wie die multiple Sklerose oder das Guillain Barré Syndrom. Die Indikation für diese Verfahren wird in Absprache mit der jeweiligen Fachabteilung (z.B. Klinik für Neurologie) gestellt.
Klinikstruktur
Unsere Klinik verfügt über 20 Hämodialyseplätze und eine ärztliche und pflegerische 24 h Notfallversorgung mit Dialyseleistung auf den Intensivstationen. Auf unserer Schwerpunkstation schulen wir auch das Bauchfelldialyseverfahren.
Nierentransplantation
Da eine Nierentransplantation bei geeignetem Empfänger die beste Nierenersatztherapie darstellt, werden wir mit Ihnen auch besprechen, ob und unter welchen Umständen eine Nierentransplantation in Frage kommen kann. Wenn dies möglich erscheint, werden wir die immer erforderlichen vorbereitenden Untersuchungen einleiten und Sie in einem Transplantationszentrum anmelden. Die eine Nierentransplantation einen mittelgroßen operativen Eingriff darstellt und Sie danach lebenslang Medikamente zur Verhinderung der Transplantatabstoßung einnehmen müssen, bedarf eine Transplantation immer einer Vorbereitungszeit v.a. des Organempfängers von in der Regel einigen Monaten und ist deshalb nie ein kurzfristiges Nierenersatztherapieerfahren.