Bauchaortenaneurysma

Aussackung der Bauchschlagader

Unter einem Aneurysma versteht man eine Aussackung der Schlagader (Arterie). Diese kann in allen Körperregionen auftreten, betrifft jedoch häufig die Bauchschlagader unterhalb der Nierenarterien.

Das Gefährliche an einem Aneurysma ist, dass es plötzlich platzen kann und der Patient innerlich verblutet. Zudem können sich Blutgerinnsel bilden, die zu akuten Gefäßverschlüssen in den Beinen führen. Die Ursache liegt in einer Gefäßverkalkung. Verengt sich die Schlagader an einer Stelle, kann das davor stauende Blut zu einer Erweiterung führen.

Das Bauchaortenaneurysma bleibt meist unbemerkt, da es kaum Symptome hervorruft. Wenn die Aussackung größer wird, kann es zu Rückenschmerzen kommen, die an eine Erkrankung der Wirbelsäule oder Niere denken lassen. Das Aneurysma wird dann eher durch Zufall z. B. im Ultraschall entdeckt.

Ein platzendes Bauchaortenaneurysma führt zu starken Bauchschmerzen mit Ausstrahlung in den Rücken, Übelkeit und Brechreiz. Hier kann nur ein sofortiger chirurgischer Eingriff das Leben retten.

Diagnose

Durch Abtasten des Bauches und Ultraschall. Bei größeren Aneurysmen muss eine Computertomographie veranlasst werden. Zur weiteren Abklärung gehören die Untersuchung auf begleitende Risiken (Herz-Kreislaufsystem, Lunge, Nieren) sowie auf Veränderungen im Bereich der Beinarterien, der Halsschlagader und Herzkrankgefäße.

Zunächst muss die Größe des Aneurysmas festgestellt werden. Als Faustregel gilt, dass ab einem Durchmesser von 5 cm eine Operation erfolgen sollte. Kleinere Aneurysmen müssen in regelmäßigen Abständen mit Ultraschall überwacht werden. Bei plötzlicher Größenzunahme erfolgen weiterführende Untersuchungen und ggf. die Operation

Operation

Bei der konventionellen OP erfolgt die Eröffnung des Bauches in der Mittellinie vom Brustbein bis kurz oberhalb der Schamregion. Oberhalb und unterhalb der Arterienerweiterung wird das Blutgefäß abgeklemmt, längs geöffnet und eine Gefäßprothese als Ersatz eingenäht. Je nach Ausdehnung des Aneurysmas muss eine sogenannte Rohr- oder eine Y-Prothese eingesetzt werden. Nach Freigabe des Blutstromes wird die ursprüngliche Arterienwand zum Schutz der umgebenden Organe um die Prothese gelegt.

Bei der Variante einer Stent-Prothes wird eine durch Draht verstärkte Prothese über die Leistenarterie von innen eingebracht, um das Aneurysma auszuschalten. Der Eingriff ist schonender, weil die Bauchhöhle nicht eröffnet wird. Während die offene Operation in allen Fällen möglich ist, eignet sich dieses Verfahren nur in bestimmten Fällen.

Nach einer Operation

Nach einer Operation benötigen die Patienten ca. 6–10 Wochen Erholung bis zur Arbeitsfähigkeit. Das Heben schwerer Lasten (über 5 kg) sollte 3 Monate lang vermieden werden, um einen Narbenbruch zu vermeiden. Spaziergänge sind in jedem Fall möglich. Alle Risikofaktoren sollten künftig vermieden werden, wie Rauchen, Übergewicht, ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie