Die Refluxkrankheit tritt bei ca. 5 % der Bevölkerung auf. Nicht selten ist sie mit einer sog. Hiatushernie, also einer Lücke im Zwerchfell, vergesellschaftet. Zur Therapie der Refluxerkrankung stehen im Wesentlichen zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Die medikamentöse Behandlung mit Protonenpumpenblockern oder einer operative Behandlung. Leider sind bis zu 20% der Betroffenen trotz einer medikamentösen Behandlung nicht vollständig und dauerhaft beschwerdefrei.
In unsere Spezialsprechstunde können diese Möglichkeiten mit Ihnen besprochen werden. Die notwendige Diagnostik umschließt eine Magenspiegelung und eine genaue Erfragung der Beschwerden. Ergänzende Untersuchungen (pH-Metrie ggf. mit Impedanzmessung, hochauflösende Manometrie, Röntgenuntersuchungen) können durch niedergelassene Kollegen oder durch die Kollegen der zweiten medizinischen Abteilung in enger Absprache erfolgen. Diese Untersuchungen sind vor allem bei Wiederholungseingriffen erforderlich und werden von unserem erfahrenen Team mit Ihnen besprochen.
Die operative Therapie der Refluxerkrankung sieht eine Wiederherstellung der ursprünglichen anatomischen Verhältnisse vor, also die Rekonstruktion einer Säurebarriere zwischen Speiseröhre und Magen. Eine vorhandene Zwerchfellhernie wird in jedem Fall verschlossen und in seltenen Fällen mit einem Kunststoffnetz verstärkt. Zur Verhinderung des Refluxes wird eine spezielle Magenmanschette (sog. Fundoplikatio), um den unteren Teil der Speiseröhre geschlungen und diese dadurch abdichtet. Alle Eingriffe werden ausschließlich mit Hilfe der Schlüssellochmethode operiert, also ohne die Notwendigkeit eines großen Bauchschnittes. Bei der laparoskopischen Fundoplicatio wird je nach Bedarf entweder eine komplette 360°-Magenmanschette (Technik nach Nissen) oder eine 270°-Teilmanschette (Toupet-Verfahren) vorgenommen. Die Nahrungsaufnahme bereits nach kurzer Zeit wieder möglich. Die Entlassung aus dem Krankenhaus erfolgt in der Regel nach wenigen Tagen.
Die große Erfahrung unseres Teams in der operativen Behandlung des gesamten Spektrums der gut- und bösartigen Speiseröhrenerkrankungen kommt unseren Patientinnen und Patienten zu Gute. Daher können auch komplexe Wiederholungseingriffe in unserem Zentrum durchgeführt werden. Wir stehen auch gerne für eine Zweitmeinung bei einer geplanten oder bei Problemen nach bereits erfolgter Refluxoperation zur Verfügung.