Der Magenballon ist ein restriktives Verfahren und wird bei uns vor allem zur Stufentherapie im Rahmen der Operationsvorbereitung eingesetzt. Patienten, die aufgrund ihres hohen BMI (> 60kg/m²) ein zu hohes Operationsrisiko haben, bekommen zuerst einen Magenballon zur präoperativen Gewichtsabnahme implantiert. Nach erfolgreicher Gewichtsreduktion kann der Patient unter sichereren Bedingungen dann einen operativen Eingriff bekommen.
Die Implantation des Ballonsystems kann auch auf Selbstzahlerbasis bei Patienten mit einem BMI zwischen 27 und 40kg/m2 erfolgen, wenn diese mit konservativen Gewichtsreduktionsprogrammen nicht dauerhaft erfolgreich waren und für ein operatives Verfahren gewichtsbedingt noch nicht in Frage kommen. Die Indikation stellt streng der Adipositaschirurg mit seinem Team. In diesen Fällen steht ein Ballon zur Verfügung, welcher bis zu 12 Monaten im Magen verbleiben kann.
Durch diese Methode ist eine Gewichtsabnahme mit einem Gewichtsverlust von bis zu 20% des Übergewichtes möglich. Nach 6 bzw. 12 Monaten muss der Ballon wieder entfernt werden, da das Material sonst durch die Magensäure porös werden kann.
Das Ballonsystem wird endoskopisch, d.h. mittels Magenspiegelung, durch den Mund in den Magen eingeführt. Der Arzt führt mit Hilfe einer Endoskopiekamera eine Magenspiegelung durch. Wenn keine Abnormalitäten festgestellt werden, nimmt der Arzt den Einsatz des Ballons durch den Mund und die Speiseröhre in den Magen vor. Der Ballon besteht aus weichem und geschmeidigem Silikon und wird im kompakten, ungefüllten Zustand in den Magen eingeführt und erst dann mit 400 bis 750 ml Blaulösung gefüllt.
Der Ballon füllt den Magen partiell aus, die Patienten haben ein Gefühl der Sättigung. Das Verfahren ist nur als Hilfsmittel zur Gewichtsreduktion gedacht und sollte in Verbindung mit einer vorgeschriebenen Diät und Verhaltensmodifikation angewandt werden. Die Kombination aus Ballon, qualifiziert begleiteter Ernährungsberatung und angepasster Bewegungsaktivierung/Fitnesstraining führt zu den besten Ergebnissen und wird entsprechend durch uns angeboten bzw. unterstützt.
Wie bei allen klinischen Verfahren kann es nach der Magenballonimplantation zu Komplikationen kommen. Mögliche Folgen sind Übelkeit, Erbrechen, Geschwürbildung, Schmerzen, Blutung und Perforation. Diese Komplikationen bedürfen möglicherweise medizinischer oder chirurgischer Abhilfe. Selbstverständlich stehen wir hierbei rund um die Uhr zur Verfügung.