Neuer Fachbereich: Elektrophysiologie für das Herz

Zweites Herzkatheter-Labor erweitert das medizinische Leistungsspektrum am Sana Klinikum Offenbach

Seit Anfang Februar verfügt die Medizinische Klinik I für Kardiologie, Internistische Intensiv-medizin und Allgemeine Innere Medizin über ein zweites Herzkatheter-Labor mit 3D-Mappingsystem und einem elektrophysiologischem Messplatz. „Mit modernster Technologie können wir jetzt, neben der großen Zahl von Patienten mit akutem Herzinfarkt und Schockzuständen auch Patienten mit komplexen Herzrhythmusstörungen therapieren“, er-läutert Chefarzt Prof. Dr. med. Harald Klepzig. Dazu gehören alle Formen des Herzrasens wie Vorhofflattern, Vorhofflimmern und die besonders tückischen Kammertachykardien, also Herzrasen aus den Herzkammern.

Für Geschäftsführer Sascha John bedeutet die Beschaffung der eine Million Euro teuren Anlage eine „wesentliche Erweiterung des rund um die Uhr verfügbaren medizinischen Be-handlungsspektrums an unserem Klinikum. Das weit verbreitete, lästige ‚Vorhofflimmern‘ kann bei uns nicht nur diagnostiziert, sondern auch in 80 Prozent aller Fälle erfolgreich be-handelt werden. Eine Erfolgsrate, die für sich spricht.“

Die neue Herzkatheteranlage zählt zu den modernsten ihrer Art. Sie arbeitet – wie schon die bisherige Anlage - simultan mit 2 Ebenen, um so mit minimaler Belastung für den Patienten einen umfassenden Blick auf das Herz zu erhalten. Hierauf ist Prof. Klepzig besonders stolz: „Nur wenige Geräte in Deutschland sind auf diese hervorragende Weise ausgestattet. Dies erspart den Patienten erhebliche Strahlenbelastung und nierenschädigendes Kontrastmittel.“ Dazu wurde die Anlage besonders auch auf die Behandlung von Herzrhythmusstörungen eingerichtet. Dieser neu gegründete Arbeitsbereich in der Kardiologie des Sana Klinikums Offenbach wird seit dem 1. Januar 2015 von Dr. med. Dmitri Pajitnev geleitet. Ausgebildet wurde er in Bad Nauheimer Kerckhoff Klinik, einem der größten und erfahrensten Zentren in Deutschland. Mehr als 2000 Behandlungen hat er dort schon durchgeführt. 

Herzrhythmusstörungen gehören zu den Krankheiten, die besonders häufig zur Kranken-hauseinweisung führen. Manche davon sind ausgesprochen bedrohlich. Vorhofflimmern, unter dem 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden, kann nicht nur zu einer erheblichen Herzschwäche führen oder einen Schlaganfall auslösen, sondern ist auch in vielen Fällen mit starken Symptomen vergesellschaftet. Daher ist es ein gewaltiger Fortschritt, dass heute in vielen Fällen eine Symptombehandlung mittels Katheter möglich ist. Dabei führt der Arzt spezielle elektrische Katheter intravenös ein und untersucht die für die Herzrhythmusstörun-gen verantwortlichen elektrischen Ströme. Gleichzeitig können die Störungen mittels Verödung beseitigt werden. 

Die neue Herzkatheteranlage wird aber auch noch für viele weitere Eingriffe herangezogen, wie zum Beispiel zur Herzinfarktbehandlung, für komplexe Operationen zur Implantation von Herzschrittmachern und Defibrillatoren als Lebensretter bei schweren Herzerkrankungen. Auf der Kardiologischen Intensivstation des Sana Klinikums Offenbach stehen die Herzspe-zialisten mit einem Notfallteam und einer zertifizierten Spezialstation (Chest Pain Unit) rund um die Uhr für Patienten mit akutem Koronarsyndrom zur Verfügung. Prof. Klepzig stellt fest: „Die Zeit, in der wir uns aus Kapazitätsgründen im Herzkatheterlabor vom Service an der Bevölkerung abmelden mussten, gehört der Vergangenheit an. Mit zwei Anlagen können wir nun Notfälle behandeln und gleichzeitig lang dauernde elektrische Eingriffe vornehmen.“