Zum Welt-Adipositas-Tag am 4. März 2022: Adipositas und Corona – wenn Pandemien kollidieren

Dr. Oliver Scheffel (links) und Reiner Calmund (rechts) im Gespräch

Offenbach, 03.03.2022. Derzeit assoziieren wir alle mit dem Wort „Pandemie“ ganz selbstverständlich zuerst das Corona-Virus. In Anbetracht des rasanten Anstieges von Fettleibigkeit – unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialer Herkunft oder Landesgrenzen – muss inzwischen bei der Erkrankung Adipositas auch von einer pandemischen Verbreitung gesprochen werden. Der Welt-Adipositas-Tag am 4. März möchte unter der Botschaft „Jeder muss handeln“ für die Ursachen von Adipositas sensibilisieren, das Wissen über die Krankheit und ihre Prävention erweitern sowie dem Stigma „Übergewicht“ entgegenwirken. Auch in Deutschland ist die Entwicklung beunruhigend: So ist bereits ein Viertel der deutschen Bevölkerung krankhaft übergewichtig. Ab einem BMI von 30 spricht man von Adipositas. Besorgniserregend sind Studien, die 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland als übergewichtig klassifizieren – Tendenz steigend.
Und wie kaum einen Bereich lässt die Corona-Pandemie auch das Thema Übergewicht nicht unberührt. Dr. Oliver Scheffel, Leitender Arzt der Klinik für Adipositas- und metabolische Chirurgie am Sa-na Klinikum Offenbach, weist nachdrücklich auf die Zusammenhänge zwischen der Corona-Pandemie und Übergewicht hin: „Mehrere Studien zeichnen eindeutig das Bild, dass die Adipositas-Pandemie durch die Corona-Pandemie befeuert wird.“ Lockdown, kein Vereinssport oder gemeinsames Toben auf dem Spielplatz: Die Corona-Krise hat bei vielen (auch jungen) Menschen zu einem Plus auf der Waage geführt. Ein Negativ-Beispiel ist der Anteil übergewichtiger Kinder bei Schuleingangsuntersuchungen in der Region Hannover, der sich innerhalb eines Jahres um 40 Prozent erhöht hat. „Gleichzeitig stellen Übergewicht und auch seine Folgeerkrankungen wie Diabetes signifikante Risikofaktoren für einen schweren Verlauf der Corona-Erkrankung dar“, erklärt Dr. Scheffel. Im Vergleich zu normalgewichtigen COVID-Patienten mussten adipöse COVID-Patienten doppelt so häufig stationär im Krankenhaus behandelt werden und auch das Sterberisiko stieg signifikant mit dem Körpergewicht der COVID-Erkrankten.


Wer also etwas gegen sein Übergewicht unternehmen möchte, sollte zunächst den Hausarzt aufsuchen. Dieser kann bei den ersten Schritten unterstützen, beispielsweise durch Ernährungspläne, und bei einem Gesundheits-Check feststellen, welche Bewegung in welchem Maß individuell geeignet ist. Doch vor allem Personen, die schon jahrelang ohne Erfolg gegen ihr hohes Gewicht kämpfen, benötigen strukturierte multimodale Konzepte, meist in Kombination mit chirurgischen Maßnahmen, um effektiv und gesund abzunehmen, wie sie am zertifizierten Exzellenzzentrum in Offenbach durchgeführt werden. „Für adipöse Menschen stehen operative Verfahren wie ein Schlauchmagen oder ein Magen-Bypass zur Verfügung. Hier bedarf es einer eingehenden Beratung durch unsere Experten, damit Patientinnen und Patienten eine für sie passende Lösung erhalten“, beschreibt Dr. Oliver Scheffel. „Darüber hinaus setzen wir auf regelmäßige Nachsorge-Untersuchungen und ermöglichen auch Unterstützung durch eine Selbsthilfegruppe.“

Eine der bekanntesten Erfolgsgeschichten ist sicherlich die von Reiner Calmund, ehemaliger deutscher Fußballfunktionär. Er ließ sich 2019 am Sana Klinikum Offenbach einen Magen-Bypass legen und profitiert nun von den Möglichkeiten der modernen Adipositas-Chirurgie. „Seit Jahren unterstütze ich unermüdlich die medizinischen Bemühungen, versuche zu vermitteln und aufzuklären. Ich hoffe, dass meine erfolgreiche Gewichtsreduktion für viele Menschen besonders zum Welt-Adipositas-Tag ein Vorbild ist und Mut macht sich der Adipositas-Pandemie entgegenzustellen“, bekräftigt Reiner Calmund. 
 

Pressekontakt:
Marion Band
Telefon: 069 8405-5550
E-Mail: marion.band@sana.de