Offenbach

Der Facharzt für Viszeralchirurgie erforscht Möglichkeiten minimalinvasiver Krebsoperationen

Wissenschaftspreis für Oberarzt Dr. Haist am Sana Klinikum Offenbach

Bösartige Magengeschwüre werden üblicherweise über große Operationen am offenen Bauch entfernt – eine aufwändige Prozedur, die für den Patienten eine erhebliche Belastung mit sich bringt. Für Dr. Thomas Haist, Oberarzt an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Sana Klinikums Offenbach, wurde dieses Problem zu einer wissenschaftlichen Herausforderung: intensiv befasst er sich mit den Chancen und Risiken, bösartige Tumoren, die sich noch in einem frühen Stadium befinden, auf endoskopischem Weg im Rahmen einer Magenspiegelung zu entfernen. Ergebnis seiner Forschungen: eine endoskopische Entfernung bösartiger Magengeschwüre ist möglich und bietet hohe Heilungschancen, sofern es sich um einen kleinen und oberflächlich wachsenden Tumor in der Magenschleimhaut handelt, der noch keine Metastasten gebildet hat.

Jetzt konnte Dr. Haist für seine erfolgreichen Forschungsarbeiten den Sana Wissenschaftspreis entgegennehmen. Seit 2009 verleiht die Sana Kliniken AG jährlich diese mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung an zwei Preisträger für ihre Arbeiten aus klinischer Forschung, Versorgungs-, Pflege- oder Grundlagenforschung. “Wir sind sehr stolz über die Auszeichnung von Dr. Haist“, betont auch Prof. Dr. Rilinger, Ärztlicher Direktor am Sana Klinikum in Offenbach. „Durch die Wahl von Dr. Haist sehen wir uns mit dem interdisziplinär arbeiteten Kompetenzzentren an unserer Klinik sehr bestätigt.“

Bei der endoskopischen Behandlung arbeitet Dr. Haist eng mit der von Prof. Dr. Andrea May geleiteten Klinik für Gastroenterologie, Hämatologie und Onkologie zusammen. „Diese Methode ist technisch sehr anspruchsvoll und erfordert sehr viel Übung. Sie steht in Deutschland nur an wenigen, großen und speziell ausgestatteten Endoskopiezentren zur Verfügung, zu denen auch unser Viszeralmedizinisches Referenzzentrum am Sana Klinikum Offenbach gehört“, betont der Preisträger. „Die Vorteile für betroffene Patienten sind eindeutig: Eine Operation kann vermieden werden. Der Magen bleibt bei dieser Therapie erhalten.  Sollte aufgrund des feingeweblichen Befundes eine Operation dennoch notwendig sein, so kann diese häufig in der risikoarmen Schlüssellochtechnik erfolgen. Dies vermeidet einen großen Bauchschnitt, der Wundschmerz wird deutlich verringert und die Erholung schreitet schneller voran.“  Durch seine Forschung konnte Dr. Haist Kontakte zu den führenden nationalen- und internationalen Behandlungszentren aufbauen und so die neuen, schonenden Techniken erlernen und in Offenbach etablieren.

Der in Freiburg geborene Dr. Haist hat Medizin an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz studiert und dort seine Promotion über ein Thema der Herz-/Thorax-/Gefäßchirurgie mit Summa cum Laude abgeschlossen. Der Facharzt für Allgemeinchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie unterstützt seit 2014 das Team um Chefarzt Dr. Michael Pauthner schwerpunktmäßig bei der Behandlung gutartiger und bösartiger Erkrankungen des Magens und der Speisröhre und therapiert auch Refluxbeschwerden. Dr. Haist führt die Zusatzbezeichnungen „Notfallmedizin“ und engagiert sich unter anderem in der wissenschaftlichen Betreuung von Patienten mit Magen- und Speiseröhrenkarzinom.

Marion Band
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