Offenbach

Auswirkungen und Diagnosemöglichkeiten von Fehlfunktionen der Schilddrüse

Wenn die Pfunde nicht weichen wollen….

Diät und Sport haben noch nicht das gewünschte Ergebnis erzielt. Der Sommer und der ersehnte Badeurlaub kommen immer näher und die zusätzlichen Pfunde um die Hüften wollen einfach nicht weichen. Und dann auch noch diese dauernde Müdigkeit! Ist es jetzt nur der innere „Schweinehund“ oder steckt nicht doch etwas anderes dahinter?

Dr. Tilmann Kirchner, Facharzt für Nuklearmedizin im Medizinischen Versorgungszentrum, kurz MVZ, am Sana Klinikum Offenbach lässt aufhorchen. Er weist auf ein kleines, aber wichtiges Organ im menschlichen Körper hin – die Schilddrüse. Sie wiegt im Normalfall nur 15 bis 20 Gramm. Dennoch ist dieses kleine Organ eine unserer wichtigsten Hormondrüsen. Sie produziert für den gesamten Stoffwechsel immens wichtige Hormone, ohne die die meisten anderen Organe des Körpers nicht richtig arbeiten könnten. Aber es kann zu Über- oder Unterfunktionen der Schilddrüse oder auch zu Knotenbildung an diesem kleinen Organ kommen.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion oder Hypothyreose kommt es zu einem Mangel an Schilddrüsenhormonen. Die Patientin oder der Patient fühlt sich zunehmend schläfrig und die Fettverbrennung nimmt immer weiter ab – was sich dann auch auf der Waage bemerkbar macht. „Ursächlich für eine eingeschränkte Leistung der Schilddrüse ist meistens eine Autoimmunerkrankung des Organs, die als Hashimoto Thyreoiditis bezeichnet wird. Der daraus resultierende Hormonmangel ist aber mit künstlichen Schilddrüsenhormonen gut auszugleichen“, beruhigt Kirchner und warnt dabei: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich – das gilt auch für die Verordnung von Schilddrüsenhormonen. Sonst droht eine künstlich erzeugte Überfunktion der Schilddrüse.“

Eine Überfunktion der Schilddrüse kann meist noch größere Schwierigkeiten entstehen lassen, weshalb in der Regel das zu viel Hormon produzierende Gewebe entfernt werden muss. „Insbesondere bei Senioren drohen sonst schwerwiegendere Probleme mit dem Herz-Kreislaufsystem oder auch eine verstärkte Osteoporosegefahr“, betont Kirchner. Symptome können dabei verstärktes Schwitzen, Herzrasen, Schwindel und Unruhezustände mit Panikattacken oder depressive Stimmungen sein.

Ursache für eine Über- oder Unterfunktion Schilddrüse können einerseits eine Autoimmunerkrankung sein, anderseits aber auch eine Knotenbildung am Organ. „In allen Fällen ist eine genaue Beurteilung durch geeignete diagnostische Verfahren sinnvoll“, betont Kirchner. Dazu reichen Ultraschallbefund und Blutwerte alleine häufig nicht aus und es sollten weitere, bewährte Untersuchungsmethoden zum Einsatz kommen. Das bildgebendene Verfahren der nuklearmedizinischen Diagnostik, der sogenannten Szintigraphie, kann in hier in wenigen Stunden Klärung bringen. Dem dabei entstandene Bild, dem Szintigramm, lässt sich gut entnehmen, um welche Form der Fehlfunktion es sich bei dem konkreten Fall handelt. Bei diesem Verfahren wird dem Patienten eine leicht radioaktive, aber ungefährliche Substanz über eine Vene gespritzt, mit der dann die Stoffwechselfunktion der Schilddrüse dargestellt werden kann.

Der Offenbacher Nuklearmediziner fasst zusammen: „So klein die Schilddrüse auch ist, ihre Auswirkungen auf unsere Körperfunktionen und auch unseren psychischen Zustand ist sehr groß und sollte mit entsprechender Erfahrung und Know how untersucht werden.“

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